Folia archeologica 26.
Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - István Fodor: Vorläufige Bericht über die Ausgrabung des Dorfes Szabolcs—Kisfalud im Jahre 1971—73
174 I. FODOR Abb. 3. Der Kisfalud genannte Teil der Gemarkung — der den Namen der einstigen Dorfsiedlung bewahrt — liegt zwischen Szabolcs und Timár, etwa 1 km von der Erdburg entfernt. Der Name der alten Siedlung erscheint in den schriftlichen Quellen zuerst im Jahre 1376. 7 Darüber jedoch, daß dieses Dorf auch eine Vorgeschichte hat, haben uns bereits die Ergebnisse der vorangehenden Geländebegehung überzeugt. Die einstige Siedlung liegt auf der Terrasse an der Theiß und ist vom Fluß nur durch ein schmales Hochwassergelände getrennt. Das abreißende Ufer hat im Laufe der Zeit nicht wenige der Objekte der Siedlung vernichtet. Etwa 100 Meter vom Ufer entfernt erhebt sich ein Hügel. Die Erschließung wurde an dieser Stelle begonnen, da wir dort die Kirche und den um sie angelegten Friedhof vermuten konnten. Unsere Probeausgrabung blieb aber erfolglos, demnach hatte also das Dorf keine Kirche, seine Bewohner gehörten zur Kirche von Szabolcs und ließen auch ihre Toten dort bestatten. 8 Mit der Freilegung der Siedlung begannen wir am Ufer und in drei Grabungssaisons haben wir etwa 920 m 2-Fläche erschlossen. 9 Das zum Vorschein gekom7 Csánki, D., Magyarország történelmi földrajza a Hunyadiak korában. I. (Bp. 1890) 518. 8 Dieser Umstand macht es wahrscheinlich, daß die Siedlung von der ausschwärmenden Bewohnerschaft des Dorfes Szabolcs gegründet wurde, was übrigens auch vom Namen des Dorfes (Kisfalud = kleines Dörflein) bekräftigt wird. Vgl. S^abó, I., A falurendszer kialakulása Magyarországon. (Bp. 1966) 123.; Kázmér, M., A „falu" a magyar helynevekben. (Bp. 1970) 30. 9 Für die Hilfe geleistet bei den Ausgrabungen schulde ich meinen Kollegen P. Németh und L. Kovács, den Teilnehmern an den Forschungen von Szabolcs, weiters der Archäologin Zs. S. Lovag, und den Universitätsstudenten P. Biczó und P. Zsidi Dank.