Folia archeologica 26.
Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - József Korek: Die Hauptergebnisse der Erschließungen
164 J. KOREK solithikums Nordungarns kam die Reihe in erster Etappe an Geländebegehungen, Ausgrabungen von Sondierungscharakter auf den in der Gemarkung von Demjén (Kom. Heves) entdeckten neuen Fundorten, unter diesen auf dem Pünkösdhegy. Nach dem an der Oberfläche sich zeigenden Streufunden entbehren wir aber das Vorkommen der Funde in der Schicht auch weiterhin. Das andere, sich auf traditionellem Wege ausgebildete Forschungsgebiet des Museums ist die Kupferzeit, im Laufe dessen die Siedlungsforschung in den Vorder grund getreten ist. An die archäologische Freilegung des Gebietes der Staustufe II der Theiß knüpft sich noch die archäologische Erforschung des Fundortes von Tiszavalk-Tetes, wo P. Patay 1973 die Erschließung des Gräberfeldes der Kultur von Bodrogkeresztúr sowie der Siedlungen der Gruppe von Hunyadihalom fortgesetzt hat. Die Badener Kultur war sowohl ihrer Herkunft, als auch ihres Alters nach lange Zeit hindurch die problematischste Gruppe der Kupferzeit. Die monographische Bearbeitung von J. Banner, 2 die chronologische Studie von J. Banner und I. B. Kutzián 3 haben viele Fragen auf den richtigen Platz gestellt, jedoch blieben auch weiterhin noch zahlreiche zu lösende Aufgaben zurück. Es ist schon seit langem bekannt, daß die Frühphase der Badener Kultur, die Gruppe von Boleráz in Transdanubien reiche Fundorte hat, doch die Tatsache, daß man mit ihrer Gegenwart auch auf dem Alföld zu rechnen hat, wurde erst durch die Forschungen der letzteren Jahre aufgeworfen: P. Patay hat sie in Poroszló-Ráboly gefunden, 4 und das aus der Ausgrabung von I. Ecsedy in Szeghalom-Dióér stammende Material hat ihre Verbreitung bewiesen. Für die Siedlung sind die sich eckig gestaltenden Hüttentypen mit reichem Lehmbewurf charakteristisch. Auf den Siedlungen kommen Herdstellen auffallend oft vor, unter denen die Form mit Scherbenuntersatz häufig ist. Eine neue Erscheinung ist hingegen die durch eine Lehmbeschmierung der Seiten, bzw. des Bodens des Gefäßes gebildete Feuerstelle. In den Bestattungen der Badener Kultur ist die Gegenwart der Rinderknochen häufig, was mit der Wagenbestattung zusammenhängt bzw. sind sie ein Requisit der Bestattungen der Stammeshäuptlinge. 5 Eine umstrittene Frage war in der Beurteilung der auf der Siedlung gefundenen ganzen Rinderskelette, ob diese Erscheinung in den Kultkreis eingereiht werden kann oder nicht? Es scheint, daß sich im Zusammenhang mit den am Dióér erschlossenen ganzen Leichen die Auffassung von J. Banner gerechtfertigt wird und sie die Analogien des Fundortes Hódmezővásárhely-Bodzáspart bestätigt. 6 Mit dem Tieropfer hängt auch das Material einer anderen Grube zusammen, in welcher ein ganzes Hundeskelett mit einem großen Gefäß im oberen Teil der Grube lag. Die bezüglich der Glaubenswelt wichtige Daten liefernde Erschließung hat der Forschung auch in chronologischer Hinsicht geholfen. Der Stratigraphie von Székely entsprechend 7 erscheint auch in diesem Gebiet die Kultur von Bodrogkeresztúr vor der Badener Kultur bzw. vor deren ältesten Gruppe, dem Mate2 Banner, ]., Die Péceler Kultur. AH 35. (Bp. 1956) 3 Banner, J.—B. Kutyán, L, Acta Arch.Hung. 13(1961) 1—32. 4 Patay P., ActaAntArch 14(1971) 112—113. 5 Korek,, J„ Acta Arch.Hung. 1(1951) 35—51. 6 Banner, J., Hódmezővásárhely története a honfoglalás koráig. I. (Szeged 1940) 51.; Ecsedy, I., BMMK 2(1973) 17—37. 7 Kalicz, N.. Arch. Ért. 85(1958) 3—6.