Folia archeologica 25.

Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos

54 T. KEMENCZEI A-Periode in die Frage gekommen. 5 H. Müller-Karpe und W. A. von Brunn datierten diesen Fund gleichfalls auf die Periode Reinecke BD. 0 J. D. Cowen wies darauf hin, daß sich im Fund von Aranyos ein Schwert von Typ Sprockhoff I/a befindet, das der Form nach der unmittelbare Vorgänger des vor allem aus der Periode R BD stammenden Schwerttyps ist. 71. Foltiny vertritt in der Datierungs­frage der Schwerter von Aranyos denselben Standpunkt, wie J. D. Cowen. 8 In einer anderen Abhandlung datierte I. Foltiny das im Fund von Aranyos zum Vorschein gekommene Schwert mit Griffdorn aufgrund der norditalischen ähn­lichen Schwerter von Peschiera-Typ auf die Periode R BD.' J Die erwähnten Forscher stimmten demnach darin überein, daß der erste Fund von Bükkaranyos mit zahlreichen anderen Bronzefunden des Karpatenbeckens zusammen aus der Periode Reinecke BD stammt. Die bisher vollständigste Liste dieser Funde hat W. A. von Brunn zusammengestellt. 1 0 Einen davon abwei­chenden Standpunkt vertritt A. Mozsolics, die die aus der Periode R BD stammen­den Bronzedepotfunde des Karpatenbeckens in zwei Horizonte getrennt hat. Den ersten Horizont benannte sie nach dem Fund von Ópályi, den zweiten von Aranyos. Ihre Argumentation, mit der sie ihre Meinung untermauerte, können wir im folgenden zusammenfassen. Die den, in den Boden gelangenden Funden von Koszider-Typ folgende Periode wird vom Depothorizont von Forró ab­geschlossen. Dieser Horizont stammt von dem Ausgang der ersten Hälfte der Periode В IV, also der Periode R ВС. Ihre charakteristischen Objekte sind die Absatzbeile, die Scheibenkopfnadeln mit Öse, die Nadeln mit geschwollenem Hals, die Phaleren, die spiralförmigen Ringe, die Achtkantgriffschwerter usw. Die dem Horizont von Forró folgende Periode von Ópályi entspricht chronolo­gisch der ersten Hälfte der Periode R BD. Für die Funde von Typ Ópályi sind unter anderen die Nackenscheibenäxte von Typ D und E, die Schaftlochäxte von Typ E und F, die Tüllenbeile mit sechseckigem Durchschnitt, die verzierten und unverzierten Armringe mit rundem Durchschnitt charakteristisch. Das Alter des Depothorizontes von Aranyos, der jünger ist als die vorangehend aufgezählten, werden von Riegsee-Schwertern, Peschiera-Dolchen von Typ D, Terra Mare­Sicheln und Tüllenbeilen ovalen Durchschnittes bestimmt. Bei dem Vergleich der einzelnen Depothorizonte mit den Grabfunden, stellte A. Mozsolics fest, daß der Horizont von Forró das Ende der Hügelgräber­kultur und der Piliny-Kultur in Ungarn bedeutet. Die Funde von Typ Ópályi in östlichen Karpatenraum können ihrer Meinung nach an die Kulturen von Felső­szőcs, Berkesz und Noa geknüpft werden, während auf den westlich von der 5 Holste, F., Die bronzezeitlichen Vollgriffschwerter Bayerns. (München 1953) 26. 6 Müller —Karpe, H., Beiträge zur Chronologie der Urnenfelderzeit nördlich und südlich der Alpen. (Berlin 1959) 103, 109.; Brunn, W. A. v., Mitteldeutsche Hortfunde der jüngeren Bronzezeit. (Berlin 1968) 289. 7 Cowen, J. D., A correlation of some Late Bronze Age hoards within the Carpathian Rings. in Atti del VI Congresso Internazionale delle Scienze Preistoriche e Protoistoriche Roma 29 agosto — 3 settembre 1962. II. (Firenze 1965) 448. 8 Foltiny, i'., Flange-hilted cutting swords of bronze in Central Europa, Northeast Italy and Greece. AJA 68 (1964) 252. ' JDers., Zur Frage der umenfelderzeitlichen Griffangelschwerter in Österreich und in Nordost-oberitalien. AAu 36 (1964) 44. 1 0 Brunn, W. A. v., a.a.0.289— 290.

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