Folia archeologica 25.

Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos

50 T. KEMENCZEI Kultur eingereiht werden. Das Siedlungsgebiet des Volkes der Gruppe von Bárca lag in Oberungarn zwischen dem oberen Lauf des Eger-Baches und der Flüsse Bodrog, Rony va, Hernád. Sein Denkmalmaterial läßt sich in drei große chrono­logische Phasen gliedern. Die charakteristischsten Denkmäler der ersten Gruppe von Bárca sind in den Urnengräbern von Abaújszántó, Detek, Bárca, Szőlőske (Vinicky), Hernádcsány (Сапа) enthalten. 3 Ihre Zeit ist aufgrund der Bronze­beigaben die der Periode R ВС entsprechende Zeitspanne. Aus der mittleren Pha­se der Gruppe von Bárca stammen unter anderen die Urnenbestattungen des Princ-Gehöftes bei Muhi, 4 während die in der Erdbefestigung von Bükkaranyos zum Vorschein gekommenen keramischen Funde für die Spätphase der Gruppe von Bárca charakteristisch sind. Der Formaufbau der urnenförmigen Gefäße mit gewölbter Schulter, ihre gerillte Punkt- und Linienverzierung stimmen völlig mit den in den früheren Gräberfeldern der Periode gefundenen, ähnlichen Gefäßen überein. Für die Schüsseln mit ausladendem und eingezogenem Rande sowie für den kleinen Krug ist dasselbe gültig. Es kamen hier aber auch solche Gefäßtypen hervor, die im Material der Gräberfelder nicht vertreten sind. Hier können wir vor allem die großen, mit Fingereindrücken und Buckeln verzierten Topftypen mit ausladendem und geradem Rand erwähnen. Das Zusammengehören und die Gleichzeitigkeit des in der Erdbefestigung freigelegten keramischen Materials kann für unanfechtbar gehalten werden. Im Laufe des Ausgrabung ist nur das Denkmalmaterial des Volkes der jungstein­zeitlichen Bükker Kultur und der spätbronzezeitlichen Gruppe von Bárca zum Vorschein gekommen. Die spätbronzezeitliche Siedlung war einschichtig. Die Zeitbestimmung ihres keramischen Materials stimmt mit der des Bronzefundes überein. Der Zusammenhang der beiden Fundtypen liegt auf der Hand, die Bewohner der Siedlung haben bei drohender Gefahr die Bronzegegenstände auf den am wenigsten auffallenden Ort unter den aus der Siedlung stammenden Abfällen verborgen. Die Bewohner der Erdbefestigung dürften ihre Siedlung zur Zeit jener Volksbewegungen verlassen haben, die zum Erlöschen der Selbstän­digkeit des Volkes der Piliny-Kultur führten. Dies beweist das mit zahlreichen Bronzeschätzen des Volkes der Piliny-Kultur gleiche Alter des Bronzefundes. Der vierte Fund von Bükkaranyos enthält die folgenden Gegenstände: 1. Tüllenbeil. An seinen beiden Seiten befinden sich je zwei, hängenden Dreiecken ähnliche und unter diesen je eine kurze, senkrechte Rippe: L: 13,5 cm (Abb. 1:1); 2. Tüllenbeil mit Öse. Durchschnitt oval. L: 12 cm (Abb. 1:2); 3. Tüllenbeil mit Öse. Durchschnitt sechseckig. L: 11,5 cm (Abb. 1:3) 4. Tüllenbeil mit Öse. Unter dem Rand drei waagerechte Rippen, Kante schartig. Durchschnitt oval. L: 9,5 cm (Abb. 1:4); 5. Tüllenbeil mit Öse. Unter dem geraden Rand mit drei waagerech­ten, ringsumlaufenden Rippen, an die sich drei „U"-förmige Rippen anschließen. L: 13 cm (Abb. 1:5); 6. Tüllenbeil mit Öse. An beiden Seiten sind unter dem Rand zwischen spitzwin­keligen Rippen eine senkrechte, an den Rändern je zwei geschweifte Rippen zu sehen. L: 9,8 cm (Abb. 1:6); 7. Tüllenbeil mit Öse. Durchschnitt sechseckförmig. L: 7,9 cm (Abb. 1:7); 8. Tüllenbeil mit Öse. Durchschnitt sechseckförmig. L: 11,5 cm (Abb. 1:8); 9. Doppelarmige 3 Jílková, E., Piliner Gräberfeld Barca II und seine Zeit- und Kulturhorizonten. SA 9(1961) 69—106.; Kemenc Kei T., Arch. Ért. 95(1968) 168—174.; Dert.,HÓMÉ 4(1964) 35.; Kraskov­ská, L., Reiches Urnengrab der pilinischen Kultur aus Vinicky. Nővé obzory 11(1969) 225.; Budinsky— Kricka, V., Die in der Zeitspanne 1965 und 1966 in Barca, Bezirk Kosice vollzogene Rettungsforschung. Nové obzory 11 (1969) 245. 4 Kemencéi, T., Arch. Ért. 92(1965) 9.

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