Folia archeologica 25.
Thea Elisabeth Haevernick: Trilobitenperlen
108 TH. E. IIAEVERNICK bei den Perlen mit Köpfen nicht durchaus der Fall. Die Köpfe stehen senkrecht zur Lochung oder rechtwinklig, so daß sich die Schauseite ändert. 7 Überblickt man die rund 100 Köpfchen, so gibt es zwar ein Paar Dubletten, was sogar so weit geht, daß für sie, wie in Salona einmal, der gleiche Stempel benutzt worden sein muß (Abb. 2:2 — 3) . Dazu sollte man beachten, daß es in Salona Glasschmelzrückstände gibt, die auf Glaserzeugung hindeuten. Diese scheinen nicht publiziert worden zu sein. Es sind Reste vom Inhalt der Tiegel. Man mag darüber grübeln, wer jeweils dargestellt werden sollte. Naheliegend ist es, an Kaiser oder Kaiserpaare zu denken, doch läßt sich das nicht unter Beweis stellen. Es gibt aus anderem Material und von anderen Schmuckstücken so reichliche Parallelerscheinungen, daß man erstaunt ist, daß diese Fragen nicht einmal im Zusammenhang behandelt worden sind. Es gäbe interessante Querverbindungen. Die gleichen Köpfchen und Köpfchenpaare gibt es auch bei anderen Glaserzeugnissen, die aber nicht unserer hier besprochenen Gruppe zugerechnet werden können. 8 So gibt es eine größere Anzahl von kleinen münzförmigen Glasanhängern, meist gelblich, bräunlich, grünlichklar mit den gleichen Darstellungen, die aber gesondert besprochen werden sollen, wenn auch die Vermutung naheliegt, daß sie mit Salona in Zusammenhang gebracht werden können. Um ein Beispiel zu nennen: Trier, St. Matthias, gelblichklar. 9 Ausschlaggebend ist für uns das „schwarze Glas". An Paralellen und ähnlichen Erscheinungen aus Glas ließen sich z. B. noch anführen, ein Fingerring mit zwei Köpfen aus Sisak. 1" Sehr interessant ein schwarzer Armring mit einem Kopf in Kopenhagen, Thorwaldsen-Museum; das Bruchstück eines schwarzen „Armringes mit eingestempelter Venusdarstellung". 11 Auch die Theatermaske kommt auf Armringen vor. 1 2 Um nur einige wenige Beispiele aus anderem Material zu nennen, die man zum Vergleich heranziehen könnte, aus Gold: Fingerring aus Zürich mit angeblicher Herkulesbüste; 1 3 Ruwer, Fingerring aus Gold mit weiblicher Büste nach links gewendet; 1 4 Velp bei Arnheim, Fingerring mit männlichem Bildnis nach rechts; 1 5 Hummeldorf, Kr. Fingen, Fingerring mit Doppelporträt. 1 0 Sehr viel früher dürfte der Goldfund aus Minusio, Cadra, Tessin, Grab 5 sein, mit Doppel7 Dunapentele (Dunaújváros — Intercisa), Salona, Várpalota. 8 Interessanterweise gibt es sehr ähnliche Köpfchenstempel schon sehr früh auf Henkeln von Glasgefäßen. Fremersdorf, F., Römische Gläser mit buntgefleckter Oberfläche. Festschrift für A. Oxé, 1938. 117., Abb. 1: 6a-b, 7., 120. Anm. 18. s Trier, 05.288. Lit.: Loeschcke, S., Frühchristliche Werkstätte für Glasschmuck in Trier. Trierer Heimatbuch, Festschrift zur rheinischen Jahrtausendfeier 1925. (Trier 1925) auf S. 343: III. 1 0 Museum Zagreb, R 8192. 1 1 Sammlung Oppenländer-Waiblingen. 1 2 London, British Museum, Greek and Roman department, 90.9—.1.2. 1 3 Henkel, F., Die römischen Fingerringe der Rheinlande und die benachbarten Gebiete. (Berlin 1913) Nr. 82, 83. 1 4 Ebd. Nr. 98. 1 5 Ebd. Nr. 99. 1 0 Schlicht, E., Ein goldener Ehering des 4. Jh. von Hummeldorf, Kr. Lingen. Germania 43(1965) 381 ff., Abb. 1.