Folia archeologica 24.

Török Gyula: VII. századi sírok Kerepesről

GRÄBER AUS DEM 7. JAHRHUNDERT IN KEREPES Am Rande des größeren Abschnittes eines durch Schottergewinnung zu­grunde gerichteten kleinen awarenzeitlichen Gräberfeldes konnten wir noch acht Gräber intakt bergen. Die hier Bestatteten gehörten einer solchen Gemeinschaft an, deren ersten reicheren Bestattungen älter als die vorgeführten sind, d. h. ihre Ansiedlung und ihr hiesiges Leben denen, die am Rande des Gräberfeldes be­graben wurden, vorangegangen war. Die Zusammenhänge des aus den acht Gräbern zum Vorschein gekommenen archäologischen Materials müssen dem­nach vor allem im Zusammenhang mit dem Material jener Zeitspanne untersucht werden, deren Abschluß die acht Gräber bilden und erst sekundär in ihrer weiter­lebenden Wirkung. Dieses Material unterscheidet sich in wesentlichem Maße von dem der ältesten awarischen Gräber, ist aber gleichzeitig mit diesen in vieler Hinsicht verbunden, d. h. es bildet die unmittelbare Fortsetzung dessen. Die Gräber sondern sich von den ältesten durch ihre Orientierung und ihre Ungestörtheit, durch das Vorkommen der in Nischengräbern (nicht Stollengräbern) erfolgten Bestattungsweise, den einfacheren Charakter des Fundmaterials, die Formvari­anten, die geringe Anzahl der Beiriemen, das Tragen von breiten Gürteln, die Anwendung von Edelsteinfassungen an den Gürtelbeschlägen, den Gebrauch der eisernen Wurfspieße statt der Axt, das Vorkommen des bikonischen Spinnwirteis neben dem scheibenförmigen bikonischen Spinnwirtel und das Motiv der ge­schnitzten Beine ab. Die Verknüpfung mit dem ältesten awarischen Material zeigt die ausgezeich­nete Qualität und Bearbeitung des Eisens, die Form des mit kugelförmigem Anhänger versehenen Ohrschmuckes, der mit Schnitzereien verzierte flache Behälter aus Knochen (Mór-Akasztódomb), 5 9 der Gebrauch des Stempels und das Fehlen der rechteckigen Lochkranzbeschläge: das Material knüpft sich durch die breiten Gürtel der Gräber 6 und 341 von Halimba an die untere ausgeplünderte Schicht. Die Identifizierung der Kutrigur-Bulgaren mit der von Csallány „Nischen­gräber-Gruppe" genannten Population des Maros-Theiß-Aranka-Zwischenstrom­gebietes wurde unsererseits angenommen und mit einer Ergänzung noch unter­stützt. - Es konnte eine enge Verbindung zwischen dem awarenzeitlichen Material des Gräberfeldes von Kerepes und dem von N. Fettich, G. László und I. Bona publizierten Material von Dunapentele, Igar, Tótipuszta sowie dem von uns neulich freigelegten awarenzeitlichen Material von Solymár festgestellt werden; diese Volksreste haben sich nämlich aus derselben geographischen Einheit, aus demselben politischen und wirtschaftlichen Interessenkreise ( Onogur-Bulgaren ) getrennt , doch durfte die Belästigung seitens der Türken die nach Kerepes Gelangten eine Generation früher erreicht haben, als das Eintreten des großen türk-chasarischen Angriffes der den Fall des Onogur­Bulgarischen Reiches nach sich gebogen hat. Was sagt schließlich das anthropologische Material ? Von den breite Gürtel tragenden Personen von Alattyán ist nur das Skelettmaterial der Gräber 457 und 472 erhalten geblieben: beide zeigen einen ostmediterranen Charakter. 6 0 Aufgrund

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