Folia archeologica 23.
Ilona L. Kovrig: Hunnischer Kessel aus der Umgebung von Várpalota - Anhang 2. János Imre: Über die Herstellung des hunnischen Kessels aus der Umgebung von Várpalota
HUNNISCHER K F.SSEL 127 die Oberfläche des Modells mit einem Trennmittel behandelt und auf dem Kernteil ausgebrannt. Nach der Anfertigung der Form wurden die äußeren Formteile in zwei Teilen aus Ton angefertigt, an deren oberen Mittelteil man den zum Eingießen von geschmolzenem Metall dienenden, zylindrischen Eingußstumpf ausgebildet hat. Nach der Verschiebung der äußeren Formteile wurde das in den Formteilen gebliebene ausgebrannte Tonmodell den verteilten Feldern entsprechend in Stücken aus den Formen so herausgenommen, daß die Verzierungen nicht beschädigt werden konnten. Nach Verbesserung der verzierten Oberfläche und ihrer Behandlung mit einem aschcnhaltigen Trennmittel wurden auch die Außenformen ausgebrannt. Die einzelnen Formteile stellte man in Gießgruben zusammen und die fertige Form wurde mit Sand umfüllt. Das Gießen erfolgte durch den am Bodenteil des Kessels befindlichen Einguß. Nach der Beendigung des Gießens und der Erstarrung des Metalls wurde der um den Einguß befindliche Formteil über dem Guß etwa bis zu 1 cm-Tiefe geöffnet und der noch glühende Einguß an seinem Ansatz abgebrochen. Die Befestigung des Fußteiles: Der Fußteil wurde mit dem Guß gleichzeitig in der im folgenden bekanntgegebenen Weise an den Kessel befestigt: Bei dem Zusammenlegen der Formteile wurden auf dem Kernteil zwecks Ausbildung der Bohrungen drei Tonpropfen angebracht. Nach dem Guß wurden der Bodenteil des Kessels aus der Tonform herausgenommen und die Tonpfropfen aus dem Guß entfernt. Durch die freien Bohröffnungen wurden im Kernteil Hohlräume, deren Durchmesser größer als die Bohröffnung war, ausgebildet, die man zwecks Entstäubung mit einem Trennmittel überzogen hat. Hiernach wurde die Außenfläche des gegossenen Kessels dick mit aschenhaltigem Trennmittel behandelt. Die ausgebrannte Tonform des Fußteiles wurde derart auf die äußere überzogene Oberfläche des Kessels angebracht, daß aus dem Fußteil das flüssige Metall frei in die Bohröffnungen strömen und auch die Hohlräume ausfüllen konnte. Dadurch ist an der Innenfläche eine den Halbrundnieten ähnliche, jedoch durch Guß ausgebildete mechanische Bindung zustande gekommen. Das Gießen wurde durch die freie Mündungsöffnung der Form des Fußteiles durchgeführt. Mit der beschriebenen Technologie wurde die Fixierung und die genaue Anpassung des Fußteiles auf den Kessel ohne besonderen Arbeitsaufwand durch Aufgießen gesichert. Das Abreißen der gegossenen Befestigungszapfen während des Erstarrens des Aletalls verhinderte man mit einem aschenhaltigen Trennmittel, das bei dem Schrumpfen des Metalls den erwünschten Volumenausgleich sicherte.