Folia archeologica 23.
Ilona L. Kovrig: Hunnischer Kessel aus der Umgebung von Várpalota
HUNNISCHER KESSEL 97 Von dem Kessel und der Statuette gab Zoltán Takács 1959 einen Bericht. 4 Um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen, müssen wir betonen, daß die Statuette, obwohl sie vermutlich mit demselben Metallabfallstransport wie der Kessel zum Unternehmen Metallochemia eingeliefert wurde, mit dem Kessel weder ethnisch, noch chronologisch in Zusammenhang steht. 5 Die Form des Kessels ist gestreckt-zylindrisch, mit abgerundetem Boden (Abb. 3-6). Aus der Kesselwand fehlt etwa ein Drittel (Abb. 6). Die Bruchflächen sind alt, da sie die selbe Oxydation aufweisen wie die Oberfläche. Die Deformation des Kessels, wobei der obere Drittel einen Querschnitt von ovaler Form erhielt, dürfte ebenfalls zur Zeit der Beschädigung erfolgt sein. Der Hals - der Teil 6,5 cm unterhalb des Randes, bzw. oderhalb der scharfgratigen Rippe - ist in geringem Maße trichterförmig erweitert. Von den beiden vertikal vom Rand aufsteigenden Griffen ist nur wenig erhalten, man kann jedoch beobachten, daß diese, ebenso wie die am Kesselrande angebrachten Halbscheibenansätze nach innen gewölbt sind. Vom konischen, etwas geschweiften Fuß ist mehr als die Hälfte erhalten (Abb. 7:2) und so kann die Originalform in vollem Maße rekonstruiert werden. Die jetztige Gesamthöhe des Kessels beträgt 57,5 cm; der ursprüngliche Durchmesser - da er wegen des stark deformierten Zustandes nicht genau zu messen ist - mag etwa 34-3 5 cm gewesen sein. Die Wandstärke des Kessels ist im Durchschnitt 0,65-0,70 cm. Die Höhe des Fußes beträgt 9,1 cm, der Durchmesser unter dem Kesselkörper 12,3 cm und der Bodendurchmesser 17,4 cm; die Wandstärke variiert zwischen 0,7 bis 0,95 cm, wobei die Wand gegen unten dicker wird. Das jetztige Gewicht: 20,15 kg. Spuren angebrannter Asche konnten an der Außenfläche des Bodens festgestellt werden. Die Verzierung. Die Außenfläche des Kessels ist von scharfgratigen Rippenpaaren (Höhe: 0,7-0,8 cm) in vier Felder gegliedert. Die Rippenpaare am unteren Teil des Kessels verflachen allmählich ganz. (Abb. 7:2). Die durch die parallelen Rippen in vier Teile gegliederte Fläche wird oben von einer umlaufenden scharfgratigen Rippe (Höhe : 0,8 cm) abgeschlossen. Von dieser Rippe gehen die vertikal aufsteigenden Schäfte der Kesselgriffe aus. Oberhalb dieser Rippe befindet sich 2,3 cm unterhalb des Randes eine andere Rippe, die etwas niedriger als die vorangehende ist un die Schäfte der Griffe nicht überschneidet. Von dieser letzten Rippe gehen beiderseits der Griffe je zwei Schäfte mit halbscheibenförmigen Ansätzen autwärts. Länge der Schäfte: 3,8 cm, Breite: 1,9 cm, Dicke: 1,7 cm; größte Breite der Halbscheiben: 3,9 cm. Die Kante der Griffe und der Ansatzschäfte sind auch mit scharfgratigen Rippen verziert. Obwohl die Kesselgriffe mangelhaft sind, (Abb. j), zeigen sie dennoch, daß der Griff einen Durchmesser von 15 cm gehabt hat. Breite der Griffschäfte: 3,8 und 3,9 cm, Dicke: 2 cm. Die Höhe des Griffes dürfte - die Proportionen der verwandten Stücke als Grundlage genommen etwa 1 5 cm gewesen sein. Der Teil zwischen den beiden Schäften — die Öffnung des Griffes - ist 7,7 cm breit. Nach den halbscheibenförmigen Ansätzen des Randes geurteilt, trugen auch die Kesselgriffe dieselbe Verzierung. 4 Takrits, Z., Acta Orient. 9(1959) 85-89., Abb. 1. 5 Über die Statuette: s. Veszprém megye régészeti topográfiája. A veszprémi járás. Magyarország Régészeti Topográfiája 2. (Bp. 1969) 220. der Kessel unter Nr. 49/43., Taf. 20 : 1.