Folia archeologica 21.

Gábry György: A pesti hangszerkészítő céh Mesterkönyve

MEISTERBUCH DER ZUNFT DER INSTRUMENTENMACHER ZU PEST Mit der Geschichte der Industrie des Musikinstrumentenbaues in Ungarn haben sich bisher unsere Forscher nur wenig befaßt. Es ist uns bekannt, daß allein in Pest-Buda im Laufe des vorigen Jahrhunderts etwa anderthalbhundert Meister tätig waren, darunter solche hervorragende - auch international anerkannte ­Talente, wie Samuel Nemessányi, Ludwig Beregszászy oder Wenzel Josef Schunda (um bloß die bekanntesten zu erwähnen). Mit der Untersuchung dieses bedeutenden Grenzgebietes der ungarischen Musik- und Gewerbegeschichte hat sich am intensivsten Koloman Isoz beschäf­tigt, 1 jedoch weist in seinen Schriften nichts darauf hin, daß er das erhalten geblie­bene Meisterbuch der Zunft der Instrumentenmacher studiert hätte. 2­3 Das Verfassen des Meisterbuches wurde aller Wahrscheinlichkeit nach, bereits in dem Jahre 1836 - im Jahre der Erwerbung des Privilegs - begonnen. Bis zum Ende des Jahres kamen auf diese Weise die Angaben von 22 Meistern zur Aufzeichnung. Von ihnen begann als erster August Bleszner am 19. Mai 1806, zuletzt Christian Juli am 2. Oktober 1836 zu arbeiten. Von 1837 an wurden die Aufzeichnungen ohne Unterbrechung in der Reihenfolge des Eintrittes in die Zunft geführt und die inzwischen eingetretenen Änderungen (Ableben, Uber­siedlungen usw.) hinzugeschrieben. Von 1836 bis zu dem Ausgleich zwischen Österreich-Ungarn, im Jahre 1867 - bis zum Jahre der letzten Aufnahme in die Zunft - kommen die Angaben von insgesamt 59 Meistern (und zwei „Kommissaren") in dem Meisterbuch vor. Die Anzahl der Eintritte verteilt sich ziemlich gleichmäßig. Beachtenswert ist jedoch der um das Jahr 1848 herum wahrnehmbare Aufschwung sowie die diesem fol­gende Depression. Von 1857 an zeigen sich bereits wiederholterweise die Zeichen der Krise. Im Meisterbuch sind von diesem Zeitpunkt an bloß Einzeichnungen mit Bleistift zu finden. Außerordentlich charakteristisch ist die Verteilung der Handwerke bzw. die Änderung ihres Charakters im Laufe der Zeit. Entschieden ist die Spezialisie­rung, insbesondere in der Relation der Instrumente der bürgerlichen Musik (Kla­vier und Violine) auf Kosten der früheren Instrumente: Orgel und Zupfinstru­mente zu beobachten.

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