Folia archeologica 20.

Ágnes Salamon: Spätrömische gestempelte Gefäße aus Intercisa

56 Á. SALAMON Fragments von Intercisa begegnen wir auf einem Stück von Apahida wieder, 11 während ein aus Kolozsvár-Kistarcsa (Cluj) stammendes Stück mit dem von Száz­halombatta verwandt ist. 1 2In zahlreicchen Varianten erscheint die S-förmige Ver­zierung auf den aus Beszterce (Bistrita) 1 3 und Komolló publizierten Stücken.' 4 Das Material der in Maroskeresztúr (Cristesti) 1936 freigelegten Töpfersiedlung bietet von dieser Gruppe der provinzialen Keramik Daziens ein umfangreiches Bild. 1 5 Das Vorbild ist sowohl der Form wie auch der Verzierung nach in den westlichen Sigillata-Werkstätten zu suchen, jedoch erhielt diese Provinz die un­mittelbaren Impulse über die südlichen Provinzen. 1 6 Diese Einwirkung auf die Formen und Motive der Gefäße fällt gleichfalls ins Auge. Die Stempelkeramik „von dazischem Charakter" findet man auch außerhalb der nördlichen Grenzen der Provinz vor. Vom oberen Lauf der Theiß ist sie auch aus dem Material mehrerer Siedlungen bekannt. 1 7 In Beregsurány, auf einem dieser Fundorte, wurden in den vergangenen Jahren Stempelwaren erzeugende Töp­feröfen freigelegt. 1 8 Es ist daher nicht zu bewundern, wenn diese Keramik von diesem Gebiet nordwestlich : in Bodrogköz und Umgebung auch im Material der spätkaiserzeitlichen Siedlungen vorhanden ist. 1 9 In Zalkod, 2 0 kam ein mit sieben, verschiedenen Mustern verziertes Gefäßragment zum Vorschein. Im keramischen Material der Siedlung dominieren außer den handgemachten Töpfen,-welche etwa die Hälfte der Keramik ausmachen, - die scheibengedrehten, mit Glättung verzier­ten, grauen Gefäße, jedoch kommen unter ihnen auch ein-zwei facettierte Stücke vor. Der mondförmige Stempel mit Zahnradmusterung, welcher die Seiten von zwei niedrigen Schüsseln verziert, ist auch aus Porolissum bekannt. 2 1 Die stratig­raphischen Verhältnisse und das zum Vorschein gekommene archäologische Mate­rial weisen darauf hin, daß die Siedlung im 4. Jahrhundert bewohnt war. Die südöstlich von Kassa (Kosice-Kaschau) in Blazice gefundene Töpferwerkstätte, in welcher Stempelkeramik hergestellt worden ist, ist der bisher bekannte nörd­lichste Mittelpunkt dieses Handwerkes. 2 2 Die Entstehung und Aktivität der Töpferwerkstätte Daziens, - welche die Stempelkeramik hergestellt hat -, lassen sich auf die Blütezeit der Provinz setzen , 1 1 Finály H., Arch. Ért. 21(1901) 245., Abb. 39. 1 2 Buday Á., Dolg. 4(1913) 150., Abb. 19. 1 3 Siehe Anm. 10. 1 4 Ebd. 1 6 B. Bonis É., BpR 13(1943) 475. Dank der freundlichen mündlichen Mitteilung von É. Bónis.; Über die neueren Forschungen Popescu, P., Sondajele arheologice de la Cristeçti 1950. Materiale si cercctari arheologice 2. (Bucuresti 1956) 153-195. 1 6 Bezüglich der Beziehungen Daziens zu den südlichen Provinzen Alföldi A., Zu den Schicksalen Siebenbürgens im Altertum. Ostmitteleurpäische Bibliothek 54. (Bp. 1944) 58; z. B. Soultov, В., Une centre artisanal en Basse Mésie. Arheologia Sofia 4/1962/14. 30-34. 1 7 Salamon A., AnTan 13(1966) 85. Matcrialsammlung und Geländebegehung der Verfas­serin in Kisvarsány, Vámosatya, Panyola, Beregsurány. 1 8 Csallány I)., Arch. Ért. 93(1966) 297. und Arch. Ért. 94(1967) 224. 1 8 Salamon Á., a. a. O. Tiszaladány, Sárospatak, Zalkod. 2 0 Die Ausgrabung der Verfasserin im Jahre 1965: Arch. Ért. 93(1966) 297 und Salamon Á., Kaiserzeitliches Fundmaterial aus Nord- und Ostungarn. Vortrag: Eirene Kongreß, Görlitz 1967. Im Druck Klio 51(1969). 2 1 BudayA., Dolg. 5(1914) 67., Abb. 11. An diesen Kreis kann das einzige bisher bekannte Bruchstück von sarmatischen Gebiete aus Soltszentimre geknüpft werden. S%abó К., FA 1-2 (1939) 106., Taf. IV, 18. Streufunde eines Siedlungsmaterial. 2 2 Vorbericht Pastor, ]., Sidlisko v Blaziciach. AR 12(1960) 800-810.

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