Folia archeologica 19.

László Barkóczi: Die datierten Glasfunde aus dem 3-4. Jahrhundert von Brigetio

78 L. BARKÓCZI aus dem unser Stück stammt, läßt sich auf das letzte Drittel des 4. Jahrhunderts setzen. 0 6 Übrigens können ähnlich verzierte Becher, wenn auch in geringerer Zahl, auch in anderen Städten Pannoniens, so in Aquincum, Ságvár, Carnuntum und Dunaszekcső gefunden werden. 6 7 Der gleichfalls aus dem Gräberfeld Cellás stammende, halbkugelige, grünlich­weise, dünnwandige Becher steht mit den Ságvárer Bechern ähnlicher Form in Verwandtschaft, 6 8 in Brigetio ist er seltener (Kat. 4*4.; Abb. 38/5). Keine häufige Form, ja zur Zeit ein alleinstehendes Stück ist der mit Stand­ring versehene, hellgrünweißliche Becher, dessen Varianten im Gräberfeld von Ságvár gleichfalls vorgefunden werden können (Kat. 46.; Abb. 38/2). Als Einzelstück zählt der aus dünnem, grünem Glas erzeugte Becher mit ein­gedrückter Wand, dessen Parallelstücke unter dem Denkmalmaterial der Rhein­gegend aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts bekannt sind (Kat. 45.; Abb. 37/5). In Pannonién kommt diese Form oder ihre Typenvariante nur selten vor. Eine in den pannonischen spätrömischen Gräberfeldern, aber auch in anderen Provinzien oft zum Vorschein gekommene Form ist der stumpfkegelförmige Becher. 6 9 Aus Brigetio sind uns bisher nur einige Stücke bekannt. Der eine Typ ohne Standring, mit leicht ausladendem Rand stammt aus den um das Lager gelegenen Gräberfeldern, also aus der zweiten Hälfte des 4. Jahr­hunderts (Kat. 47.; Abb. 38/1). Ähnlich steht es mit dem anderen Stück von Brigetio, dem Typ mit Standring, dessen kleine Parallelstücke (Kat. 48.; Abb. 38/3; Abb. 40/3) an manchen Orten auch selbst in Pannonién anzutreffen sind. Die Gläser des 3—4. Jahrhunderts lassen sich, wie dies sich bei der Erörterung Fundmaterials herausgestellt hat, in drei große Perioden einreihen. Diese Perioden können sowohl durch die Typen des Glasmaterials als auch auf Grund der Topographie der Bestattungen getrennt werden. Der Anfang der ersten Periode fällt mit der Beendigung der Markomannenkriege überein, jedoch sind in den beschriebenen Gräberfeldabschnitten die ersten Jahrzehnte dieser Periode dem Anschein nach nicht vertreten. Die sich auf diesen Zeitpunkt bezie­henden und bekannten wenigen Glasfunde gaben wir in unserer ersten Bearbei­tung bekannt. 7 0 Die erschlossenen Gräberfeldabschnitte beginnen mit den ersten Jahren des 3. Jahrhunderts und die in diesen vorkommende späteste Münze stammt aus der Zeit des Gordianus. Unter den aus den Gräbern zum Vorschein gekommenen Streufunden treffen wir auch Münzen von Traianus Decius und Flerennia Etruscilla an. 7 1 Die ununterbrochene und auf die Straße hin orientierte Bestattung hielt etwa bis 260 u. Z. an, nach diesem Zeitpunkt sind in den Gräber­feldern nur mehr wenige Gräber, die aber keine Funde enthalten. Es ist eine Verbindung zwischen dem Material der verschiedenen Gräberfel­6 0 Barkóczi, L., FA 12 (i960) S. 104. 6 7 Benkö, A., a. a. 12c.; Burger, А., юс. cit. 6 8 S'z- Burger, A., ioc. cit. 6 ü Vgl. dazu : Burger, A., 10c. cit. ; Radnóti, A., a. a. О. S. 15 3F. mit weiterem Schrifttum. 7 0 Barkóczi, L., FA 18 (1966/67) S. . . . 7 1 Aus Streufunden der Gräberfelder Járóka und Gerhát, im Kuny Domokos-Museum zu Tata.

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