Folia archeologica 19.

László Barkóczi: Die datierten Glasfunde aus dem 3-4. Jahrhundert von Brigetio

GLASFUNDE N ON BRIGETIO 7 1 sie auch in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts benützt. Bei den Westtvpen finden wir in den meisten Fällen über den zwei Henkeln auch einen Kragen. Diese gilt in der Bleiglasurkeramik des 4. Jahrhunderts für eine häufige Form, mehrere Exemplare kamen in Intercisa vor. 4 1 Zu den selten vorkommenden Typen zählt in Pannonién und in anderen Provinzen auch das zweihenklige, kugelige Glasgefäß, das wahrscheinlich einen trichterförmigen Hals und einen eingeschnittenen Rand gehabt hat (Kat. 18.; Abb. 32/2). Es kommt mit einer kugeligen Flasche von trichterförmigem Hals, einem zylinderförmigen, einhenkligen Krug und einem gerippten Becher gemein­sam vor. Von der leicht gedrückt-kugeligen Flasche mit trichterförmigem Hals sind auch mehrere Exemplare aus den Gräbern bekannt (Kat. 19a —c.; Abb. 32/3). Das eine Exemplar kam mit der wohlerhalten gebliebenen Bronze des Probus, eine andere kugelige Flasche mit einem Glaskrug und einem gerippten Becher gemein­sam vor, das dritte Exemplar wurde wiederum im Beisein einer kugeligen Flasche von zylindrischem Hals und mit Glasbechern zutage gefördert. Dieser Flaschen­typ ist im Mosel- und Rheintal 4' 2 häufig anzutreffen. Laut den Feststellungen erscheinen sie bereits bei den Bestattungen des 3. Jahrhunderts und kommen häufiger im 4. |ahrhundert vor. 4 3 Nach Fremsdorf waren sie von der Mitte des 3. Jahrhunderts in Gebrauch. 4 4 In Intercisa kann das Fragment eines ähnlichen Glasgeschirres auf die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts datiert werden, 4 3 und auch in Aquincum kamen Exemplare dieses Typs mit einer Münze des 3. Jahrhunderts zum Vorschein. 4 0 In Pannonién fehlt diese Form aus den geschlossenen spätrömischen Gräber­feldern. Wir können sagen, daß ihr Erscheinen in Pannonién auf die Zeit von Aurelianus-Probus fällt, ferner daß sie bis zum Beginn des 4. Jahrhunderts in Gebrauch war und eventuell als Streufund noch in den späteren Zeiten angetroffen werden kann. 4 7 Der glatte, einhenklige Krugtyp (Kat. 21.; Abb. 33/2), dessen Begleitgläser die kugelige Flasche mit dem trichterförmigen Hals, sowie der gerippte Becher sind, stellen im großen und ganzen denselben Typ wie die zweihenkligen, geschlif­fenen Glaskrüge dar (Kat. 20.; Abb. 33/1). Dieser letztere ist in Brigetio aus authentischen Fundkomplexen in zwei Fällen bekannt. Ein kleines Fragment kam in dem früher erwähnten Fundkomplex vor, ein anderes größeres Fragment ist im Beisein einer gedrückt-kugeligen Flasche von zylindrischem Hals, sowie von Bechern mit eingeschnittenem Rand und Standring vorzufinden. Die geschliffenen Flaschen kommen auch ohne Henkel vor, doch sind sie auch mit einem oder mit zwei Henkeln zu finden. Die Fragmente von Brigetio werden durch die Fund­4 1 Póczj, K., Keramik. Intercisa II. AH 36. (Bp. 1957) S. 73.; Barkóczi, L., Acta Ant. 13 (1965) юс. cit. 4 2 Isings, С., а. а. О. S. 123fr. ; Barkóczi, L., Acta Ant. 13 (1965) S. 244. 4 3 Isings, С., а. а. О. S. 123fr.; Radnóti, Л. а. а. О. S. 146. mit weiterem Schrifttum. 4 4 Fremersdorf, F., Römisches Glas mit bunter Bemalung aus Köln. Germania 26 (1942) S. 42fr.; Fremersdorf, F., Rheinischer Export nach dem Donauraum. Laur. Aqu. I. DissPann II: 10. (Bp. 1938) S. 175. 4 5 Radnóti, A., a. a. S. 146. 4 0 Knzsinszky, В., BpR 7 (1900) S. 93Í. 4 7 Vgl. dazu die Materialsammlung von A. Benkö . : a. a. О. 2.2/é. und В. Thomas, E., a. a. О. S. 103.

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