Folia archeologica 18.

Bánkuti Imre: A parasztság és nemesség adózása a Rákóczi szabadságharcban (1703—1711)

DIE STEUERZAHLUNG DES BAUERTUMS UND DES ADELS WÄHREND DES RÁKÓCZI­FREIHEITSKRIEGES (1 703 — 171 1) Die Einnahmen des Kurutzenstaates zur Zeit des Freiheitskrieges ent­sprangen verschiedenen Quellen. Nachdem die rücksichtslose Steuerpolitik des Habsburg-Absolutismus eine der grundlegenden Ursachen des Aufstandes war, ging Rákóczis Bemühen dahin, die Steuerlasten des am erdrückendsten be­steuerten Bauerntums herabzumindern. Die ausgebliebenen Steuereinnahmen wurden durch Einnahmen des Fiskus (staatliche Güter, Bergwerke, Dreißig­stellzölle, Zölle, Geldprägung) und die finanzielle Hilfe Frankreichs ersetzt. Alldies erwies sich jedoch als wenig: die immerzu wachsende Armee musste ausgestattet und verpflegt werden, es kam also 1704 als Übergangslösung zu Prägung von Kupfergeld, was in Bälde zu Inflationserscheinungen, Rückgang des Warenumsatzes, zu Unzufriedenheit und Streik der mit Kupfergeld ent­lohnten Soldaten und Bergarbeiterschaft führte. Es gelang Rákóczi, durch diese Hilfsquellen zu erreichen, daß in der ersten Periode des Aufstandes (1703— 1706) durch die zentrale Staatsmacht keine Bargeldsteuer ausgeworfen wurde. Das Bauerntum jedoch trug auch weiterhin fast allein die Lasten der Verpfle­gung und Versorgung des Heeres, ihm fielen auch die Aufstellungskosten des „Porta" Fußvolkes zu. Außerdem verpflichtete das adelige Komitat, aus der Gelähmtheit der ersten Aufstandsperiode (ca Ende 1703 —Anfang 1704) rasch wieder zu sich gekommen, das Bauerntum auch wieder zu Bargeldsteuern. Ende 1706 tritt eine Wendung ein: der Fürst findet keine andere Möglich­keit zur Besserung der katastrophalen Finanzlage, als die Wiedereinführung der Besteuerung. Das erste Projekt bringt auf der Basis der alten „Porta" Steuer den Auswurf von 2 Millionen zum Vorschlag. Der Landtag von Ónod spricht das Prinzip der allgemeinen Steuerpflicht aus und ordnet die neuerliche Zu­sammenschreibung des Steuerfonds an. 4/5 der für das ganze Land nachge­wiesenen 1 Million fielen an das Bauerntum, denn sowohl die Zusammenschrei­bung des Steuerfonds, als auch die Eintreibung der auferlegten Steuer wurde durch den Apparat der adeligen Komitates durchgeführt. Die allgemeine Steuer­pflicht wurde demnach in der Praxis nicht verwirklicht, die Zentralmacht war nicht imstande, die Steuerfreiheit des Adels aufzuheben. Die Komitate vermin­derten ihre Steuerlasten auch dadurch, daß es ihnen gelang, die Güter und Bergwerke des Fiskus mit Steuern belegen zu lassen. Dies wirkte sich besonders auf das mit Kupfergeld bezahlten Grubenarbeitertum auf katastrophale Weise aus ; die Bargeld- und Viktualiensteuern erschwerten die an sich drückenden Lebensmittelverhältnisse noch mehr. Die Folgen waren: 1707 Aufruhr in Sel­mecbánya (Schemnitz), 1709 Streik in Szomolnok (Schmöllnitz, heute Smolnik, CSSR). Von 1709 an gibt es keine systematische Steuerbemessung mehr, der Finanzapparat ist in Auflösung begriffen, lediglich einige, noch in den Händen der Kurutzen befindliche Komitate bieten bestimmte Summen an, die jedoch auch nicht immer eingetrieben werden können. Nur ein geringer Teil der ausgeworfenen Steuer floß in Bargeld ein, meistens zahlten die Komitate in Naturalien (Ochsen, Getreide, Futter). Wir können demnach feststellen: die Lasten des Freiheitskrieges trug das Bauerntum ; seine Lieferungen wuchsen im Besonderen durch die Einführung

Next

/
Thumbnails
Contents