Folia archeologica 18.

Cs. Sós Ágnes: A dunaszekcsői avar kori temető

DAS AWARENZEITLICHE GRÄBERFELD VON DUNASZEKCSŐ In der Gemarkung des Dorfes Dunaszekcső in Transdanubien (Kom. Baranya), im Bereich der Lehmgrube, die zur Ziegelei gehört (Abb. 34), kom­men seit 1955—56 archäologische Funde zum Vorschein; zu einer Rettungs­grabung kam es im Jahre 1958. Dabei wurde eine Fläche von etwa 3200 m 2 durchforscht, die in S an die Lehmgrube grenzt und noch ungestört ist. Dabei kamen 79 awarenzeitliche Gräber zum Vorschein. Auf Grund der Lagerung der Gräber hat es den Anschein, als ob das Gräberfeld nicht bis zum Fuß des steilen Hügels, auf dem es liegt, reicht, aber auch dessen Grat nicht erreicht (Abb. 36—37). Die freigelegten Gräber gehören zu einem großen Gräberfeld. Aus den Funden, die in Bereich der Ziegelei ans Tageslicht kamen (Abb. 54) kann man darauf schließen, daß hier die Bestattungen bereits zur Frühawarenzeit begon­nen wurden. Dieser frühe Teil konnte bei der Ausgrabung nicht mehr authen­tisiert werden, er ist annehmbarerweise völlig vernichtet. In Dunaszekcső wurde zur Frühawarzeit wahrscheinlich eine awarische „Brückenkopfstellung" aus­gebaut, die den seit der Römerzeit wichtigen Übergang der Donau schützen sollte. 7­8 Die 1958 geborgenen Gräber gehören auf Grund ihres archäologischen Fundmaterials zur III. chronologischen Gruppe des awarzeitlichen Nachlasses, sie sind größtenteils Bestattungen aus dem 8. Jh. (Abb. 43—52, vgl. L. Kovrig /., AH 40. 1963). Bei der Bestimmung ihrer oberen zeitlichen Grenze kommen einige späte Typen in Betracht: das Übergewicht der mit Rankenmuster ver­zierten Güsse entgegen der Beschläge mit Greifen (vgl. L. Kovrig /., а. а. O.), ferner auch die Orientierung und Placierung der Gräber innerhalb des Gräber­feldes. Diesen letztgenannten Gesichtspunkten gemäß lassen sich im durch­forschten Bereich zwei Gruppen verhältnismäßig scharf abgrenzen, zwischen die übrigens auch eine größere Fläche ohne Gräber eingekeilt ist (Abb. 36—37). Für die W-Gruppe ist die reihenweise Anordnung der Gräber und ihre Orien­tierung nach (oder annähernd nach) NW-SO kennzeichnend. All das ist auch mit den am archäologischen Material getanen Beobachtungen bzw. der Datier­ung im Einklang. Die Gräber im O-Teil hingegen sind dicht placiert, und auch die Orientierung ist nicht einheitlich. Es gibt wenig nach NW-SO orientierte Gräber, neben den wenigen SW-NO-lich (bzw. dieser Richtung annähernd) orientierten Gräbern erscheinen hauptsächlich solche, die nach oder annähernd nach О —W orientiert sind. Es ist schwer, die verschiedentlich orientierten Gräber auf Grund ihres Fundmaterials zeitlich abzugrenzen. Auf die Verbind­ung der Gruppen in W und О weisen einige gemeinsame Gegenstandtypen hin. Ein auffallender Unterschied zwischen den zwei Gruppen ist, daß die in W liegende reicher zu sein scheint, wo die Gräber mit Gürtelgarnituren komplette oder kaum mangelhafte Garnituren lieferten, während in О nur ganz mangel­hafte Gürtelgarnituren zu finden sind. Bringt man diese Erscheinung mit chro­nologischen Fragen in Verbindung, kann man daran denken, daß die in О lie­gende Gruppe den jüngeren Abschnitt des Gräberfeldes darstellt, d. h., dieser Teil weist auf eine verarmte, im 9. Jh. gelebte Schicht einer Siedlung aus dem 8. Jh. hin. In diesem Fall muß aber auch angenommen werden, daß das spät­awarenzeitliche Gräberfeld im ersten Drittel des 9. Jhs. unbedingt noch in

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