Folia archeologica 17.

Sándor Soproni: Der Stempel der legio XIV gemina in Brigetio

124 S. SOPRONI der beim Lagerbau im Jahre 100 u. Z. dort arbeitenden Vexillationen an. 15 Aus der gleichen Zeit stammen auch die Ziegelstempel mit der Inschrift V L XIIII ET XV. 1" Damals verringerte sich die Anzahl der Vexillationen bereits auf zwei, da die legio XIII gemina sich am dakischen Feldzug des Kaisers Traian beteiligte und Pannonién verliess. 1 7 Auf die gleiche Zeit setzt man auch eine der Ziegelstempel der legio XIV gemina 1 8 mit der Feststellung, dass zu diesem Zeitpunkt bereits auch die andere Vexillation Brigetio verlassen und die Bauarbeiten lediglich die Vexillation der legio XIV gemina fortgesetzt hat. 1 9 Unserer Ansicht nach weist der Ziegelstempel nur darauf hin, dass die Bautätigkeit hier eine Abteilung der Legion ausgeübt hat oder aber wurden Ziegel zu den Bauarbeiten aus Carnuntum hierher gefördert. Dies hätte sich im Jahre 100, wie auch später ergeben haben. In bezug auf die weitere Vermin­derung der Vexillationen eignet sich folglich das gegenwärtige Denkmalmaterial nicht zu einer präzisen Trennung von solchem Ausmasse. Auch hier soll das Inschriftendenkmal erwähnt werden, welches von einer Vexillation der Legion berichtet, 2 0 doch stammt diese Inschrift, wie wir weiter unten sehen werden aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer späteren Zeit. Die Vexillation von Carnuntum verliess kurz darauf bekannterweise ebenfalls Brigetio, wo seit dem Jahr 101 bereits die legio XI Claudia die Bauarbeiten fortgesetzt hatte. 2 1 Von den späteren Denkmälern der legio XIV gemina können drei Inschrif­tensteine nur annähernd datiert werden. Die eine Inschrift erwähnt den Krieger der Legion und seinen Erben, einen bucinator.— Die Inschrift setzt Ritterling auf die Zeit der Markomannenkriege. 2 3 Mit den Markomannenkriegen — in denen auch die Legion von Carnuntum einen aktiven Anteil gehabt hat 2 1 — wird auch die andere aus Környe stammende fragmentarische Inschrift der Legion in Verbindung gebracht, die sicherlich aus Brigetio anlässlich der späteren Bauarbei­ten nach Környe verschleppt ist. 2 5 Das dritte Steindenkmal, der Altarstein eines Zenturios der Legion wird auf die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts datiert, 26 auf Grund der Buchstabentypen halten wir aber auch eine spätere Entstehungs­zeit für möglich. 2 7 Aus der Zeit nach den Markomannenkriegen stammt das folgende Denkmal der Legion aus Brigetio, ein Stempelziegel mit dem Zeichen Antoniniana. 2 8 Die mit Antoniniana bezeichneten Stempelziegel werden im 1 5 Ritterling, E., а. а. O. 1738. ; Szilágyi J., а. а. O. ; Barkóczi L., Brigetio. DissPann II: 22. (Bp. 1951) 19 ff. ; Mócsy A., PWRE 9. Suppl. (Stuttgart 1962) 614 ff. 1 6 Szilágyi J., a. a. O. Taf. XXII. Typ 4. 1 7 Ebenda 83 ff. ; Barkóczi L., а. а. O. ; Mócsy А., а. а. О. 1 8 CIL III 11363a. 1 9 Szilágyi J., а. а. О. ; Barkóczi L., a. a. O. 2 0 Kuzsinszky В., a. a. O. 2 1 Barkóczi L., a. a. O. 20. 2 2 CIL III 11029 = Barkóczi L., a. a. O. Kat. 80. 2 3 Ritterling, E., a. a. O. 1738. 2 4 Ebenda 1741. 2 5 Radnóti A., Laureae Aquincenses II. DissPann II : 11. (Bp. 1941) 87 ff. setzt sie auf die Zeit der Markomannenkriege (Barkóczi L., а. а. O. Kat. 249). — Auf Grund der Buchstaben­typen ist es jedoch möglich, dass die Inschrift aus einer späteren Zeit, Anfang des 3. Jahrhunderts stammt. 2 6 CIL III 4299 = Barkóczi L., а. а. O. Kat. 194. die Bemerkung: 33. 2 7 Die Buchstaben der Inschrift, die schwache Ausarbeitung des Steines weist vielmehr auf die Mitte des 3. Jahrhunderts. 2 8 Szilágyi J., а. а. O. 76. Taf. XX. Typ 104.

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