Folia archeologica 16.
Kovalovszki Júlia: A dobozi és bashalmi Árpád-kori faluásatások
DIE DORFAUSGRABUNGEN VON DOBOZ UND BASHALOM AUS DER ARPADENZEIT Eine der hauptsächlichsten Aufgaben der archäologischen mittelalterlichen Forschungen in Ungarn ist es, mittels ihrer Resultate zur Lösung der mit der Ansiedelung des Ungartums verknüpften, wirtschaftlichen, sozialen und siedelungsgeschichtlichen Fragen beizutragen. 1962 ergab sich die Gelegenheit, auf dem Gebiete von zwei zerstörten Dörfern aus der Arpadenzeit planmäßig vorbereitete Ausgrabungen in die Wege zu leiten, die sich im Laufe der nächsten Jahre über das ganze Gebiet der Dörfer erstrecken sollen. Die Autorin bespricht die bisherigen Ergebnisse der zwei Ausgrabungen. Die zur Freilegung ausersehenen Dörfer wurden mit Berücksichtigung verschiedener Gesichtspunkte ausgewählt. Zur frühmittelalterlichen Geschichte des Dorfes Doboz (Kom. Békés) stehen auch schriftliche Quellen zur Verfügung; in der Umgebung von Bashalom (Kom. Szabolcs-Szatmár) wiederum sind uns avarische, sowie ungarische Grabfelder aus der Landnahmezeit und aus dem 11. Jahrhundert bekannt. Von den fünf in der Umgebung von Doboz entdeckten Siedlungen aus der Arpadenzeit ging die Ausgrabung in „Hajdúirtás", an Stelle des am Ufer der Schwarzen Körös liegenden Dorfes, vonstatten (Abb. 55). Die Siedlung teilte das heute bereits ausgetrocknete Bett einer Wasserader in zwei Teile (Abb. 56). Am Südufer der Ader kamen Oberflächen-Siedlungsreste (Feuerstellen, Aschenflecken) mit vorherrschend Tonkessel-Bruchstücken ans Tageslicht. Am Nordufer wurden Teile der für ständige Ansiedlungen so charakteristischen in die Erde eingegrabenen Wohnstätten und tiefe Graben freigelegt (Abb. 57—61). Hier bestanden die Funde außer aus Tierknochen zum über wiegenden Teile aus den Bruchstücken von Tontöpfen mit engeritzter Verzierung. Die Ursache dieses zweifachen Charakters der auf Grund der Funde in das 10—11. Jahrhundert zu setzen den Siedlung konnte durch die bisherige Ausgrabung von geringem Ausmaße nicht festgestellt werden. Möglicherweise bestand zwischen den zwei Teilen der Siedlung ein zeitlicher oder ethnischer Unterschied, doch ist eher anzunehmen, da die Unterschiedlichkeit des Wirtschaftslebens den Grund dieser Zwiespältigkeit bildete. Bei der in der Gemarkung von Bashalom begonnenen Ausgrabung wurden Gebäudereste aus der Bronzezeit, aus der späten Kaiserzeit und aus der Arpadenzeit freigelegt. Die Denkmäler aus der Kaiserzeit sind bedeutender, als die wenigen Gruben aus der Bonzezeit. Aus ersterem Zeitalter gelang es, sechs Häuser zur Gänze oder teilweise freizulegen (Abb. 62: 3—7,9; Abb. 63), doch kamen auch ein im Freien befindlicher Backofen und mehrere Gruben zum Vorschein. Nach den Funden zu schließen bestand die Siedlung im 4—5. Jahrhundert. Neben den früheren Denkmälern wurden von dem Dorfe aus der Arpadenzeit drei Häuser (Abb. 62: 1—2,8 ; Abb. 64—65), die Überreste einer Eisenschmelze (Abb. 62, 64), Teile von Korngruben und Grabensystemen freigelegt. Das erste und achte Haus gehörten zu bereits bekannten Typen unserer Dörfer aus der Arpadenzeit. Das zweite Haus, größer als die vorherigen, hat an Stelle des Backofens eine offene Feuerstelle ; ein ähnliches Gebäude ist uns bisher nicht bekannt geworden. Die Eisenschmelze konnte lediglich in Einzelheiten beobachtet