Folia archeologica 15.

Huszár Lajos: Arcképsorozat a XVIII. század végéről

BILDNISREIHE VOM ENDE DES 18. JAHRHUNDERTS Den Gegenstand der Publikation bildet eine aus 11 Stücken bestehende medaillonähnliche Bildnisreihe. Auf Gipsscheiben von 125 mm Durchmesser befinden sich die einzelnen, ebenfalls aus Gips modellierten Bildnisse. Die Scheiben sind schwarz bemalt. Die vergoldeten Inschriften geben die Namen der dargestellten Personen an. Diese waren bekannte Gestalten des Wiener Hofes in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Unter ihnen beifinde sich auch das Bildnis des Feldmarschalls Ferenc Nádasdy. Da die Bildnsreihe aus dem Nádasdy-Schloss von Nádasladány stammt, dürfte sie wegen der Person des Feldmarschalls dorthin gelangt sein. Die dargestellten Personen waren ohne Ausnahme seine Zeitgenossen. In Anbe­tracht der Stilmerkmale kann man die Entstehung der Medaillonsreihe für das Ende des 18. Jahrhunderts annehmen. Wie auch die unter dem Bildnis Ferdinands IV. Königs von Neapel, vorkommende Jahreszahl 1792 zu bestätigen scheint, dürfte die Bildnisreihe tatsächlich entweder bereits im selben Jahr, oder doch nicht viel später entstanden sein. Als Modelle zu den einzelnen Bildnis­sen haben aller Wahrscheinlichkeit nach Stiche gedient. Bei zwei Bildnissen (Laudon und Nádasdy) der Reihe konnte die ikono­graphische Übereinstimmung mit den die gleichen Personen darstellenden Stichen des Wiener Kupferstechers J. H. Löschenkohl festgestellt werden. Löschenkohl hat von beinahe allen Personen, die mit ihren Bildnissen in der Medaillonsreihe vertreten sind, Stiche verfertigt. Der Gedanke liegt nahe, daß auch in anderen Fällen Stiche von ihm als Modelle verwendet wurden, doch können wir diese Annahme einstweilen durch nichts Konkretes stützen. Das Namenszeichen des Meisters der Bildnisreihe ist in der Form ID. bekannt. Diese Buchstaben sind im Armabschnitt des den Dichter J. M. Denis darstellenden Gipsreliefs eingraviert. Die Deutung des Meisterzeichens ist uns noch nicht gelungen. Unter den bekann­ten Wiener Künstlern jener Zeit würde es am ehesten dem Monogramm Ignaz Donners entsprechen, nun sind aber diese Gipsbildnisse viel unbedeutender als die von Ignaz Donner bekannten Werke. In Ermangelung von Analogien besteht auch darüber Ungewißheit, ob die Bildnisreihe wohl auch ursprünglich bloß aus Ii Stücken bestand. Diese Zahl mutet jedenfalls ungewöhnlich an, da die ähn­lichen Reihen in der Regel runde Stückzahlen aufweisen. Die an sich anspruchlose Medaillonsreihe gewinnt Bedeutung durch ihre Zusammensetzung, denn sie gewährt einen interessanten Einblick in die oberen Gesellschaftsschichten und ihre namhaften Gestalten des damaligen Wien. Es ist mit unbedingter Sicherheit anzunehmen, daß die Bildnisreihe in Wien entstanden ist.

Next

/
Thumbnails
Contents