Folia archeologica 14.
Ágnes Cs. Sós: Vorläufige Mitteilungen über die Ausgrabungen in Pókaszepetk
Vorläufige Mitteilungen Uber die Ausgrabungen in Pókas^epetk 71 der slawischen Keramik heute noch äußerst labil ist, und die Verbindungen zur awarischen Keramik noch nicht geklärt sind. Es ist nämlich überraschend, daß obwohl die charakteristischen Gefäße in der unteren, aus dem 7. Jh. stammenden Bestattungsschicht die üblichen, rohen, unverzierten Töpfe sind (Abb. 26), auch solche Gefäße im Material der Skelettbestattungen begegnen (Grab 23), die man wegen der Wellenlinienverzierung und der Form (Abb. 27.2), ohne Kenntnis der Fundumstände, keinesfalls dem Material eines frühawarenzeitIichen Gräberfeldes zurechnen würde. 7 Es dürfte auch nicht uninteressant sein, daß sich oberhalb des Tonnäpte enthaltenden Grabes die Urne 4 befand, die wohl in ihren föjmlichen Eigenheiten mit den vorangehenden verwandt, aber unverziert ist. Bei der Datierung des Grabes 23 muß man in Betracht ziehen, daß es wohl keine solche Funde lieferte, die eine sichere Zeitbestimmung zuließen (dreikantige Pfeilspitze, Eiseneimer, Eisenring, Bronzeschnalle — letztere ging abhanden), doch organisch zu jener Gräberreihe gehört, die von den Gräbern 32, 33, 21 gebildet ist (Abb. 22), d.h. in dieselbe Reihe, wo in Grab 32, in cca. 9 m Entfernung von Grab 23, die bereits erwähnten Armringe mit tubenartig auslandenden Enden (vom. sog. „Szentendre-Typus") lagen (das scheinbare Fehlen von Gräbern in Grube I hängt mit vor der Ausgrabung zugrunde gegangenen, unvermerkten Gräbern zusammen !). Bevor man auf die historischen Fragen der Pökaszepetker Bestattungen einginge, muß man über die Datierungsfrage hinausgehend noch ausführlicher über die awarenzeitlichen Skelettgräber sprechen. Es wurde bereits erwähnt, daß die Gräber in Reihen geordnet erscheinen. Die Tendenz zur Reihenbildung offenbart sich besonders im westlichen Teil des Ausgrabungsgebietes; im beschädigten Teil steht diese Frage noch offen; eine Lösung muß man von den künftigen Ausgrabungen erwarten. In letzterem Gebiet (I. Fläche: Abb. 22) weichen einige Gräber auch in ihrer Orientierung von der üblichen, annäherend west-östlichen Richtung ab; doch bietet das Material der aufgestöberten Gräber keinen Anhaltspunkt zu weitläufigeren Schlußfolgerungen. Man kennt aus dem Gräberfeld bisher ein Reitergrab (Nr. 10, ausgeraubt) und vier Pferdegräber (Nr. 13, 34, 37, 45), teils aus der Rettungsgrabung, teils aus der Ausgrabung des Jahres 1956. Im Falle von drei Pferdegräbern kann man mit Sicherheit feststellen, daß es sich um solche handelt, bei denen das Pferd in unmittelbarer Nähe des Verstorbenen in einem besonderen Schacht bestattet wurde. Der Schacht des Pferdes lag jeweils am östlichen Ende des Grabes des Verstorbenen, in derselben Richtung orientiert, wie das Grab des Besitzers; der Pferdeschädel lag entweder in derselben, oder in der entgegengesetzten Richtung wie der Schädel des Menschen. Zu dieser Gruppe gehören die Gräber 12—13, 34—35, 37•—47 (Abb. 22). In Grab 47, zu dem das Pferdegrab 37 gehört, waren ein Eisenhalfter, eine Eisenschnalle und ein hadgeformtes Tongefäß (Abb. 24. 4, 7), eine eiserne Lanzenspitze mit lorbeerblattförmiger Feder, dreikantige Pfeilspitzen aus Eisen, ein Eisenmesser, im Becken ein Fragment aus Eisen (Schnalle?). In der Gegend der rechten Hand des auf dem Rücken ausgesteckt liegenden Skelettes erschienen auf einer etwa handgroßen Fläche in kompakter Schicht kalzinierte Knochenfragmente. Eine ähnliche Erscheinung war bei der 7 Für die früha warer zeit liehe Keramik cf. Csallány D., Koraavarkori edények Magyarországon (Frühawarenzeitliche Gefäße in Ungarn). Publikationen deí Szegeder städtischen Museums, Ser. I. 10. (Szeged 1940).