Folia archeologica 14.

Ágnes Cs. Sós: Vorläufige Mitteilungen über die Ausgrabungen in Pókaszepetk

VORLÄUFIGE MITTEILUNGEN ÜBER DIE AUSGRABUNGEN IN PÓKASZEPETK Im Binnengebiet der Gemeinde Pókaszepetk (Kom. Zala, Kreis Zala­egerszeg), in den „Mesterföldek" genannten Äckern, die südlich neben dem alten Friedhof von Pókaszepetk liegen, kamen 1951 beim Silograben Gräber und archäologische Funde ans Tageslicht. Die von József Csalog ausgeführte Rettungsgrabung beschränkte sich damals auf die Erschließung des Materials der drei Silogruben; ferner versuchte er, mit Hilfe eines 10x5 m großen For­schungsgrabens sich über die Ausdehnung des Gräberfeldes zu orientieren (auf Abb. 22: Grube I. II. III.: Silo, Fläche I.: Querschnitt J. Csalogs). In den der Rettungsgrabung vorangehenden Tagen kamen — laut Aussage der Ar­beiter und dem Bericht von Imre Szentmihályi, dem Leiter des Museums in Zalaegerszeg — etwa 25 Gräber zutage, deren Material nur teilweise zu retten war; J. Csalog hat weitere 23 Gräber erschlossen. Er stellte in seinem Bericht fest, daß sich im erforschten Gebiet „eine komplette Vucedol-Zóker Wohn­siedlung, das zugehörige Gräberfeld, ein awarisches Skelettgräberfeld und ein slawisches Urnen- bzw. Brandgräbenfeld" zeigen. (Auf Friedhofskarte — Abb. 22 — urzeitliche Objekte, Gräber: in der Fläche II. „a" und „b" Gruben, 27 Gefäße, in der Grube II.: unter dem Grab 12, urzeitliche Grube, in der Fläche I. А, В, С Gruben, Gräber Nr. 8,15). Aber er war doch der Meinung, daß sich das gegenseitige Verhältnis der awarischen und der slawischen Bestattungen an Hand der Ergebnisse der Rettungsgrabung noch nicht klären ließe, obwohl „.. . mehrere Urnengräber ganz offensichtlich in oder über die awarischen Grä­ber bestattet wurden". Er bemerkte noch hierzu, daß das Problem hauptsächlich darin bestünde, ob die „Über"-Bestattungen noch während des Gebrauches, oder erst nach dem Gebrauch des awarischen Gräberfeldes erfolgt waren. 1 Auf Grund der Ergebnisse der Rettungsgrabung in Pókaszepetk begann die regelrechte Erschließung im Jahre 1956 (die Ausgrabung wurde durch die Verfasserin dieser Zeilen unter Mitwirkung von Imre Szentmihályi und Aladár Radnóti geführt). Im ersten Jahr sollte das Gräberfeld noch nicht vollständig erforscht werden; man wollte sich erst über seine Ausdehnung orientieren und eben solche Fragen klären, zu deren Beantwortung die Ausgrabung im Jahre 1951 keine hinreichenden Ergebnisse bot, und auf die bereits J. Csalog aufmerksam gamacht hatte. Diese waren: eine genaue Datierung des awari­schen Gräberfeldes, das Verhältnis des awarischen Bestattungen zu den slawi­schen Brandbestattungen, und an Hand dieser Fragen: die Zeitbestimmung der letzteren. Über die Ergebnisse — die, wie man sagen darf, den Erwartungen entsprechen — soll diese kurze Zusammenfassung berichten. 1 J. Csalogs Ausgrabungsmeldung: Dokumentationsabt. d. Ung. Nat. Mus. Nr. 157. P. II. 5'

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