Folia archeologica 13.

Szakács Margit: A Vidacs-gépgyár története

316 M. Szakács begann er seine Laufbahn als selbständiger Schlossermeister mit der Anferti­gung von Pflügen und anderen landwirtschaftlichen Hilfsgeräten. Im Jahre 1842 übersiedelte er nach Pest, wo er in der Újvilág Gasse (heute Semmelweis Gasse) eine Maschinenwerkstatt öffnete. In Gemeinschaft mit Stephan Röck rief er seine Eisengießerei ins Leben, dann nahm er im Jahre 1851 die Schlick' sehe Eisengießerei in Pacht, die drei Jahre später von ihm gekauft wurde. Stephan Röck beteiligte sich bis 1856 auch am Vertrieb der Vidacs-Fabrikate. Nicht lange dauerte es und Vidacs hatte sich mit seinen Pflügen einen gu­ten Namen erworben, besonders mit einem von ihnen, dem Gußeisenpflug, der vom Preisrichterausschuß der ersten Gewerbeausstellung ausgezeichnet und nach seinem Verfertiger „Vidacs-Pflug" (Abb. 90.) benannt wurde. Der Vidacs­Pflug — eine Modifikation der Hohenheimer Pfluges — blieb die ganze Zeit seines Bestehens hindurch im Betrieb von Vidacs der wichtigste und in größter Zahl erzeugte Artikel. Im Jahre 1848 verlegte Vidacs seinen Betrieb in die Josefstadt, wo er zu Beginn der 50-er Jahre 12—18 Mann beschäftigte. Im Jahre 1854 ließ er in der Két Nyúl Gasse (heute Szamuely Gasse) ein einstöckiges Fabriksgebäude (Abb. 91.) errichten, in welchem Raum für 200 Arbeiter war. Zwei Jahre später erweiterte er seinen Betrieb durch die Einstellung von geeigneten Maschinen und Werkzeugen zwecks Erzeugung von Dreschmaschinen und Mühlenein­richtungen. Im Jahre 1858 errichtete Vidacs eine Musterdampfmühle und rüstete drei neue Werkstätten aus. Die in der Landwirtschaft eintretende kapitalistische Entwicklung einer­seits, und die Kriegskonjunkturen andererseits, förderten seinen verhältnis­mäßig raschen Aufstieg. Sehr hemmend für ihn wirkte sich aber der Mangel an Kapital aus, der seinen weiteren Plänen Einhalt gebot. Um diesem Mangel ab­zuhelfen bemühte sich Vidacs, die Fabrik an eine Aktiengesellschaft abzutre­ten; seine im Jahre 1859 diesbezüglich unternommenen Schritte blieb jedoch erfolglos. Ein Jahr vorher hatte er die Leitung der Fabrik seinem ältesten Sohn, Johann, und Venzel Jankó, der als Partner in die Unternehmung ein­getreten war, übergeben. Bis 1865 wurde die Fabrik, die während dieser Zeit schön prosperierte — und das trotz der ausländischen Konkurrenz, die sich immer stärker fühlbar machte —, gemeinschaftlich geleitet. Man bereicherte die Warenlager der Fabrik in Pest und in Wien — das Lager im Wien war im Jahre 1864 eröffnet worden — durch viele neue Erzeugnisse und ging auch daran, den Vertrieb von ausländischen Maschinen zu besorgen. Die Blütezeit der Fabrik fällt in die 60-er Jahre. Auf zahlreichen Aus­stellungen des In- und Auslandes wurden die Vidacs-Fabrikate vorgeführt, die nicht selten selbst vor ausländischen Maschinen Preise davontrugen. Die Ausstellungen machten eine Erweiterung der Märkte der Fabrik im Ausland möglich. Außer der Türkei und den Fürstentümern der Unteren Donau trafen nun auch aus Rußland Nachfragen für die Vidacs-Fabrikate ein. Nachdem der bejahrte Vidacs die Fabrik seinem Sohn übergeben hatte, bereits er Deutschland, Frankreich und Belgien, um die dortigen Fortschritte in der Eisenproduktion zu studieren. Im Jahre 1863 übersiedelte er, um seine Fabrikate in noch größerem Kreis zu verbreiten, nach Krain und eröffnete dort eine Maschinenwerkstatt, die zu einem kleinen Betrieb heranwuchs. Hier war Vidacs bis zu dem 1883 erfolgten Ruin des Betriebes tätig. Während dieser

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