Folia archeologica 13.
A. T. Németh: Das älteste Typarium der philosophischen Fakultät der Wiener Universität
136 A. T. Németh Abb. 35. ersten Mal im Ausstellungskatalog von 1938 des Museums begegnet, 2 8 kann durch geschichtliche Tatsachen nicht bewiesen werden. Wir vermochten leider nicht zu ermitteln, worauf die Verfasser diese Ansicht gründeten. 28a Schriftliche Angaben aus der Zeit vor diesem Katalog haben wir nicht gefunden. Wahrscheinlich könnten wir nur unter den Aufzeichnungen der Frau Magda Oberschall-Bárány oder des seitdem verstorbenen Professors Zoltán Tóth über den Ursprung dieser Legende etwas ausfindig machen. Um aber festzustellen, wie sehr es sich dabei nur um eine schöne Legende handelt, genügt es, die zeitbestimmenden Merkmale unseres Siegels näher zu untersuchen. Dabei stützen wir uns hauptsächlich auf stilkritische Überlegungen. Diese Methode kann besonders imFall jener Siegelbildelemente mit Erfolg angewendet werden, die jede im Stil eintretende — und beinahe innerhalb weniger Jahrzehnte vor sich gehende — Schwankungen getren widerspiegeln, wie u. a. hinsichtlich der architektonischen Elemente oder der Buchstabenformen. Die Figuren unseres Siegelbildes verraten weder in ihrer Bewegung, noch in ihrer Modellierung etwas über ihre Entstehungszeit. Betrachtet man aber die bereits besprochenen architektonischen Elemente, vor allem die Formen des Baldachins, findet man die ähnlichen, unserem Siegel am allernächsten stehen2 8 Bárányné Oberschall M.—Tóth Z., Vezető a történeti gyűjteményekben. (Führer durch die historischen Sammlungen.) (Bp. 1938) 15. 28 3 Die Abbildung des Siegelstempels wurde von E. Varju an der 8. Seite des II. Bd. der „Magyar művelődéstörténet" mitgeteilt. Unseres Exemplar datierte er an die ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts.