Folia archeologica 12.
M. Kabay Éva: A szalacskai koravaskori tumulusok anyaga a Magyar Nemzeti Múzeumban
Das Vundmaterial der früheisenzeitlichen Hügelgräber von S^alacska 59 DAS FUNDMATERIAL DER FRÜHEISENZEITLICHEN HÜGELGRÄBER VON SZALACSKA IM UNGARISCHEN NATIONALMUSEUM • Die früheisenzeitlichen Hügelgräber von Szalacska (Gemeinde Nagyberki, Komitat Somogy) befinden sich in der Umgebung der urzeitlichen Befestigung, die bis zur Römerzeit die wichtigste im Tal des Flusses Kapos war. Einige Tumuli liess F. Römer anlässlich des VIII. Internat. Kongresses für Anthropologie und Vorgeschichte (Budapest, 1876) ausgraben, worüber er auch einen kurzen Bericht erstattet hat (Compte Rendu de la 8 e Session, Congr. Internat. d'Anthrop. et d'Archéol. préhist. Budapest, 1878, II, 114 — 121). Seine Angaben können jetzt mit den Aufzeichnungen des in der Grabung teilnehmenden A. Klim ergänzt werden (Archiv des Ung. Nat.-Mus.). Von den Funden der Grabung ist heute nur das keramische Material vorhanden. Abb. 13, Taf. XI, 1—12, XII, 1—8. Im Jahre 1943 nahm eine Grabung S. Gallus vor. Vom Fundmaterial der ausgegrabenen 5 bzw. 6 Tumuli befinden sich im Ung. Nat.-Mus. nur die Metallgegenstände. Die Funde und die Beobachtungen des Ausgräbers werden hier zum ersten Male veröffentlicht. Abb. 14—16, Taf. XIII, 1—20, XIV, 1—30. Weder konnten genaue Einzelheiten über Bestattungsweise, Aufbau der Gräber usw. ermittelt werden, noch ist das Fundmaterial vollständig. Die zusammenfassende Beschreibung eines Grabhügels (wahrscheinlich des Tumulus Nr. 3) im Bericht von Gallus (Archiv des Ung. Nat.-Mus.) lautet: „Zuerst baute man eine viereckige Grabkammer, deren aus Balken bestehende Mauer an den Ecken mit Steinen befestigt waren. Danach grub man im Vorraum des Grabes (sie) schmale und seichte Graben, worin man die vom Scheiterhaufen gesammelten Knochenreste und Objekte eingestreut hat. .. In einer Ecke der Grabkammer stellte man die Urnen mit Lebensmittel. Die Urnen waren meist eigens für das Grab verfertigt, reich verziert, aber mit einer äusserst flüchtigen Technik hergestellt... Über die Gefässe, sowie teils auch über die Brandreste erbaute man eine innere, gestampfte Lehmmauer. So entstanden in der Grabkammer zwei, von einander getrennte Räume; in einem unterbrachte man die vom Scheiterhaufen gesammelten Objekte (Knöpfe, Zaum, Schleifstein usw.) freilich mit vielen gebrannten Knochen, Asche und Holzkohle; die Menschenknochen lagen jedoch in der unteren Brandschicht. In den anderen Raum kamen die vielen Scherben der zusammengebrochenen Gefässe. Die beiden Reste des Scheiterhaufens gehörten zu einem Begräbnis, denn hier und dort kamen dieselben Sachen vor..." Analogien zu den Fundobjekten und auch zu einigen Einzelheiten in der Bestattungsweise liefern die früheisenzeitlichen Hügelgräber NW-Ungarns, Niederösterreichs und der südlichen Tschechoslowakei: Tátika, Somlyóvásárhely, Nagysomló-Doba, Nagybarát, Süttő, Mesteri, Csönge, Sopron-Burgstall, Feichtenboden, Statzendorf, Frög, Morasice, Reca (s. Anm. 26—57). An Hand der Analogien aus Fischau, Frög, Reca und Morasice lassen sich die Gräber von Szalacska eindeutig auf die Periode С der Hallstattzeit datieren.