Folia archeologica 12.

Cennerné Wilhelmb Gizella: XVI-XVIII. századi magyarországi parasztmozgalmak grafikus ábrázolásai

Graphische Darstellungen aus den ung. Bauernkriegen 271 digte den siegenden Feudalherren mit einem heroischen Epos. Das Titelblatt des in Wien erschienenen Werkes zeigt das Bild mit der Hinrichtung. Der un­bekannte Meister wollte durch seinen Holzschnitt mahnen und erschrecken. Das Bild der Martern Georg Dózsa's taucht noch in den Chronikillustratio­nen des XVII —XVIII. Jahrhunderts mehrmals auf. Am Ende des XVIII. Jahrhunderts besuchte ein englischer Reisender unsere Heimat. Robert Town­son schrieb von seinen Eindrücken ein Buch, das in mehrere Sprachen über­setzt wurde. In der französischen Ausgabe sehen wir die Hinrichtung des Bau­ernführers im Kupferstich François Huot's wieder. Von den späteren Bauern-Aufständen des XVII —XVIII. Jahrhunderts besitzen wir nur in dem Falle graphische Darstellungen, wenn sie mit den natio­nalen Freiheitskämpfen eng verbunden waren. Die Radierungen von Wil­helm Peter Zimmermann, obwohl sie den Ungarn gegenüber feindlich gestimmt sind, bilden wertvolle Dokumente zum nationalen und sozialen Aufstande der Heiducken unter Stefan Bocskai. In den 70er Jahren des XVII. Jahrhunderts erzielte das Habsburg­Regime nach Entdeckung eines Komplotts der Feudalherren die gänzliche Unterdrückung Ungarns. Die nach dem Fürstentum Transylvanien geflüchte­ten Teilnehmer führten einen Angriff gegen die königlichen Territorien und rückten weit vor. Ein Führer der aufständischen Truppen, Kaspar Pikay, nahm die Festung Árva mit Accord von den Kaiserlichen und rief die Bauern der nächstliegenden Dörfer zum Kampf gegen die Deutschen auf. Der General Sporck liess ihn nach erfolgreichem Gegenangriff lebendig spiessen, auch seine Gehilfen kamen qualvoll ums Leben. Von der Hinrichtung der Haupt­personen der Bauern-Freiheitsbewegung im Komitate Árva sind drei mit Sti­chen geschmückte Flugblätter erschienen. Der am besten gelungene ist die Arbeit des Kölner Kupferstechers und Verlegers Wilhelm Altzenbach. Der niederungarische Bauernaufruhr des Jahres 1735 gegen die immer hö­her gesetzten Steuern des Dreissigjährigen Krieges führte noch den Namen Rákóczi's auf seinem Banner. Die Verschwörer hatten auch geheime Beziehun­gen zu den serbischen Regimentern an der südöstlichen Grenze. Die Serben waren ebenfalls wegen der Einziehung ihrer Steuerbegünstigungen verbit­tert. Die Bauern wollten einen serbischen Offizier. Peter Segedinecz, zum Anführer, unter dessen Namen die Bewegung in der ungarischen Geschichte verzeichnet ist. Die österreichische Regierung gab das Urteil der nach der Schlacht von Erdőhegy Gefangenen in lateinischer und deutscher Sprache her­aus. Dem Exemplar des lateinischen Textes in der Ungarischen National­bibliothek ist ein bei Johann Konrad Stapff erschienener Kupferstich beige­geben. Das Blatt zeigt die Einteilung und Kompositionsweise der „Memora­bilia" Stiche, mehrere kleine Bilder schachbrettförmig neben- und untereinan­der. Die Beilage des deutschen Exemplars trägt die Signatur von F. Birhler, der nur von diesem einzigen Werke bekannt ist. Endlich das Aquarell aus der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts in der Ungarischen Historischen Bilder­galerie, das sicherlich nach einem zeitgenössischen Blatte entstanden ist.

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