Folia archeologica 12.
A. Salamon-Gy. Török: Funde von No-Ungarn aus der Römerzeit
168 Л. Sala/non -—- Gy. Török jene Stücke, die aus Fundorten in der Kleinen Ungarischen Tiefebene zutage kamen, 5 1 weist aber auch darauf hin, daß diese überall im ganzen Land verbreitet waren und sogar östlich der Karpaten zu finden sind. Wir können diese Form daher als eine solche betrachten, die mit den Ungarn hierher geriet. Ihren Gebrauch bringt B. Szőke mit der halb nomadisierenden Lebensform in Verbindung. 5 2 Die Entstehungszeit der Garadnaer oberen Schicht datieren wir daher auf die Zeit der Landnahme der Ungarn. Von dieser Zeit an wurde unser Fundort als Weide benutzt. E. B. Thomas fand ebenfalls reichlich solche Kesselscherben oberhalb der Rainen der römischen Villa in Tácfövénypuszta. 5 3 Unterhalb der mit dem Kesselfragment datierten Schicht, doch oberhalb der mit hunnenzeitlichen Scherben datierten Schicht mußten wir ein Material aus der Zeit vor der Landnahme der Ungarn, aus dem 6—9. Jh. finden. Dieses Material haben wir daher nicht auf Grund literarischer Parallelen, sondern der stratigraphischen Lage bestimmt. Zum Material aus der Völkerwanderungszeit gehören, wie bereits erwähnt, jene Stücke, die in der II. Fläche zwischen 40—70 cm (Taf. XXXI, 3—5.) und in der 5. Pfeilegrube zwischen 50—75 cm (Taf. XXXI, 11.) zutage kamen. Außerdem gehören der als Streufund dargestellte Spinnwirtel (Taf. XXXV, 3.) und die Scherben (Taf. XXXV, 6.) ebenfalls hierher. Wir möchten dennoch erwähnen, daß wir die Parallele des als Streufund gesammelten Spinnwirteis aus der Ostslowakei, aus Királyhelmec kennen. 5 4 Die Garadnaer, auf Taf. XXXV, 6. und Taf. XXIX, 11. dargestellten Scherben beweisen, daß die ähnliche Keramik aus Topol'offka 5 5 ebenfalls nicht jünger als die Zeit der Landnahme der Ungarn sein können. V. Budinsky-Kricka hat diese wahrscheinlich sehr hoch datiert. Zwischen 40—105 cm war die Grenze bei 70 cm unsicher, doch der Unterschied zwischen der oben beschriebenen Keramik (40—70 cm) und der bei 70—105 cm gefundenen hunnenzeitlichen eingeglätteten Keramik mußte uns davon überzeugen, daß dieser Ort von der Hunnezeit bis zur Zeit der ungarischen Landnahme kontinuierlich bewohnt war. Die graue Keramik mit eingeglättetem Muster wird von A. Alföldi zweifellos richtig auf die Hunnenzeit datiert. 5 6 An solchem Material ist auch die Große Ungarische Tiefebene reich. Die zusammenfassende Arbeit von M. Párducz 5 7 bekräftigt es, daß die eingeglättete Keramik besonders zu der Hunnenzeit Verbreitung fand. Die obere Grenze ihres Gebrauches ist aber noch eine offene Frage. — Das hunnenzeitliche Material kam mit dem römerzeitlichen vermischt zutage. Diese zwei Materiale sind also zeitlich eng verbunden. 5 8 Zwischen dem ersten und den letzten Bodenniveau des Hauses (110—127 cm) haben wir die ungestörteste Schicht erfaßt. Charakteristische, zeitbestimmende Keramik fanden wir hier 5 1 Szőke В., Arch. Ért. 82(1955) S. 86 — 90, mit Literatur. 5 2 Ebda. S. 90. 5 3 В. Thomas Е., Acta Arch. Hung. 6(1955) S. 124-127, Taf. LIV. 4-6. 5 4 Budinsky-Kricka, V., Slawische Hügelgräber in der Ostslowakei. SA 6(1958) S. 185188, Taf. III, 7. 6 5 Ebda. Taf. XIII. 3 und XV. 1-2. 5 6 Alföldi A., Funde aus der Hunnenzeit und ihre ethnische Sonderung. AH 9. (Bp. 1932). 5 7 Párducz Af., Denkmäler der Sarmatenzeit in Ungarn. III. AH 30. (Bp. 1950). 5 8 Párducz M.-Korek J., Arch. Ért. 85(1958) S. 18-36, Taf. X. 6-7.