Folia archeologica 11.

G. Sándor Mária: Középkori csontosövek a Magyar Nemzeti Múzeumból

Mittelalterliche knöcherne Gürtel im Ungarischen Nationalmuseum 123 den Gürtel um die Hüfte geschnallt. Auf gleiche Weise trugen sie auch ihre knöchernen Gürtel. Was die Verzierungen betrifft, so bestanden diese aus stili­sierten gotischen Blattornamenten, die von den Dorfhandwerkern geschnitzt und auf der Bogendrehbank hergestellt wurden. In Ermanglung authen­tischer Grabungen ist eine genaue Rekontstuktrion des Gürtels heute noch nicht möglich. Allem Anschein nach aber lösen einander zwischen Schnalle und Riemenende runde und viereckige, auf Leder genietete Beschläge ab. Auf Grund des oben gesagten nehmen wir an, dass das Volk der Kumanen, das sich im Laufe des im XIV —XV. Jahrhunderts dem Feudalismus anpasste, seine aus dem Osten mitgebrachten Gürtel weiterhin beibehielt, deren Ver­zierungselemente jedoch bereits den in der neuen Heimat üblichen abend­ländischen ornamentalen Motiven anglich. Die knöchernen Gürtel können mithin als Verlassenschaft des Kumanenvolkes angesehen werden. Um aber diese Frage endgültig entscheiden zu können, bedarf es authentischer Aus­grabungen auf dem Gebiete einstiger kumanischer Niederlassungen.

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