Folia archeologica 10.
A. Mócsy: Die spätrömische Schiffslände in Contra Florentiam
100 A. Micsy 1. Stempel mit Ortsnamen: Quadriburgium, Vincentia. 3 7 2. Stempel mit dem Text beginn OF AR. .. 3. Stempel der Offiziere: duces, tribuni und Offiziere nicht bestimmbaren Ranges. 3 8 4. Die Stempel der Legionen II Italica und X Gemina, und die dazu gehörenden Stempel FIG SAB, FIG PET usw. Die räumliche Verteilung der Ziegel und ihre Anwendung in den verschiedenen Festungstypen gestaltet sich bei jeder dieser Gruppen anders. S. Soproni hat das Vorkommen der valentinianischen Ziegelstempel in Pannonién zusammengestellt. 3 9 Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, dass die Gruppe OFAR- in Pannónia Prima nur in Kastellen und Lagern, in Valeria dagegen nur in den Schiffsländen vorkommt. Die Fundorte in Valeria sind: Nógrád verőce, Horányi csárda, Dunakeszi (römische Mauerreste am linken Ufer der Donau gegenüber Horányi csárda. 4 0 Demnach das Pendant dieser Schiffslände) Insel Imsós (gegenüber des Auxiliarlagers Lussonium = Dunakömlöd, wo auch römische Mauerreste vorhanden waren. 4 1 Eine Schiffslände ist also auch hier anzunehmen) Contra Florentiam. In Nógrádverőce waren mit den Stempeln OFAR- nur Bauziegel versehen 4 2. Demzufolge gehört die ganze OFAR-Gruppe zur ersten Periode der Schiffslände. Die Verbreitung der Stempel in Valeria und die Einheitlichkeit der Schiffsländen in Grundriss und Bautechnik lässt keinen Zweifel darüber bestehen, dass die Erbauung gleichzeitig, durch eine Zentrale Versorgung des Baumaterials erfolgte. 3 7 Die Vincentia-Stempel sollten nach Alföldi auch zu den Stempeln mit Offiziersnamen gehören. Doch, wenn wir uns ihre Verbreitung und Anwendung in den verschiedenen Festungstypen (s. Anm. 39), die zu der der Stempel Quadriburgium ähnlich sind, ferner Not. Occ. XXXIII, 59 trib. coh. Vincentiae, 60 trib. coh. Quadriborgio vergegenwärtigen, lässt sich diese Annahme nicht erweisen. Vincentia hat mit dem VIN am Ende einiger OFAR-Stempel kaum etwas zu tun. Zu tribunus cohortis Not. Occ. 1. c. vgl. auch den Stempel CORTAVICEN . . . bei Szilágyi J., Inscr. teg. Taf. XXVI. 25 8 8 Alföldi hat bereits nachgewiesen, dass die Stempel APVALENTINI und APLVPPI mit denen des Frigeridus eng zusammengehören, demnach soll auch APIOVINI zu einem der duces gehört haben. Die Stempel des Lupicinus trib(unus) kamen in Nógrádverőce in einem merkwürdigen Verhältnis zu denen des Frigeridus vor: aus dem Nachlass von Paulovics (s. Anm. 17) ist ersichtlich, dass „alle Ziegel des Frigeridus und Lupicinus waren Dachziegel, sie sind nur ausnahmsweise mit Mörtel bedeckt, waren also nicht eingebaut. Die Stempel des Frigeridus kommen nur auf tegulae, die des Lupicinus nur auf imbrices vor. Dem entspricht auch ihr zahlenmässiges Verhältnis". So sind auch die Stempel des Lupicinus mit denen des Frigeridus gleichzeitig. Demnach sollen auch die Stempel des Caris( . .) trib(unus) und des Terentianus trib(unus) zu einem der duces gehören. So ergibt sich eine Gruppe der Offizierstempel, wozu die duces Terentius und Frigeridus, die tribuni Lupicinus, Caris... und Terentianus und die Offiziere Valentinus, Lupp. . . und Iovinus gehören. Die ganze Gruppe verteilt sich zwischen den Amtsperioden des Frigeridus und Terentius. 3 9 Soproni S., Arch. Ért. 85 (1958). 4 0 Kurucz J-, a. W. 55. 1 1 Wosinszky M., a. W. II, 636, 661.; Kurucz ]•, a.W. 67. 4 2 Grabungsprotokolle im Nachlass von Paulovics.