Folia archeologica 9.

Mihalik Sándor : Bakonybéli kőedénygyártási próbálkozások

272 S. Mihalik Steingutarbeiter zum Leiter des Betriebes herbeigerufen wurde. Aus der Stein­gut-Fabrik von Városlőd wurden auch einige Arbeiter angestellt und damit war Aussicht zu der in grösseren Maasstabe erfolgenden Erzeugung des Ba­konybéler Steingutes. Der Mangel an Rohmaterial hatte jedoch oft den Stills­stand des Betriebes zu Folge und ausserdem wurde der Abt des Vanke bald derart überdrüssig, dass er ihn im Sommer des Jahres 1854 entliess. In dieser Enttäuschung und vegetierender Ungewissheit Schien es als unerwartete Lösung, dass aus der naheliegenden Fabrik von Herend der Maler Leisner und zwei Arbeiter sich zum Dienste beim Abt meldeten. Traurige und unerwartete Ereignisse zwingten jedoch Leisner zur Rückkehr is sein ausländisches Vaterland und somit kam die Sache des Steingut-Erzeug­nisses in Bakonybél wieder in eine schlimme Fährte. Am Ende des Jahres gelang es dem in Bakonybél weiterhin beschäftigten Gerlicze endlich die entsprechend scheinende Masse zu erzeugen. Koscb, der Chemiker der Wie­ner Porzellanfabrik untersuchte diese Masse, und fand sie ziemlich gut. Die Hoffnungen erhöhte ein Brief des Samuel Martiny, der in diesem Zeitalter als der hervorragendste Keramiker und Material-Sachverständiger galt. In diesem Briefe gab er seinem Wunsch Ausdruck, die Fabriken Hollóháza und Telkibánya zu verlassen, und in Bakonybél, im Falle entsprechendem Rohmaterials und Unterstützung, eine derart grosse Fabrik zu gründen, welche die Abtei des Pannonberges mit einer solch neuen und nutzbringenden Perle schmücken würde, „welche des Titels zu entsprechen, in unserem Lande noch nicht existiert", Scheinbar hatten die gesandten Rohmaterial­Muster und die aufgebotenen Bedingungen jedoch Martiny nicht überzeugt, daher sah sich der Abt genötigt, wegen weiterer Aussichtslosigkeit der seit dem Jahre 1851 dauernden Versuche am Ende des Jahres 1855 gänzlich einzustellen und endgültig aufzuheben. Von Bakonybéler Erzeugnissen sind wenig Gegenstände vorhanden. Die künstlerisch nennenswertesten sind jene Pracht-Vasen, welche den Emp­fangs Raum des Pannonhalmer Erzabtes schmücken. Mit dem Relief der Sonne geschmückte, geblümte und mit Pflanzenmuster gezierte Teller, Kan­nen und anderes Geschirr sind uns aus der Reihe dieser-Erzeugnisse bekannten. Sie bedeuten allerdings in der ungarischen Keramik eine interessante, lokale Eigenartigkeit. Die fünf Jahre lang dauernden Versuche zur Erzeugung des Steingutes in Bakonybél haben jedoch blos eine untergeordnete Bedeu­tung.

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