Folia archeologica 9.

János Kalmár: Armbrust-Pfeilspitzen als Rangabzeichen

Armbrust-Pfeilspitzen als Rangabzeichen 161 Aquarellbild der Leutschauer Schiesstätte aus dem Jahre 1690. Auch Selmec­bánya (Schemnitz) konnte schon im XVI. Jahrhundert eine blühende Schüt­zengilde aufweisen ; in einem Schreiben aus ebendem Jahrhundert bittet die Schützengilde den Rat, die Tartschenschiessen unter jemandes Anderen Führung wieder aufnehmen zu dürfen, nachdem der Schützenmeister kränk­lich wäre. In Körmöcbánya (Kremnitz) erwähnt im Jahre 1537 eine Polizei­verordnung das Zielschiessen. 1 6 In ausländischer Relation haben wir freilich mehr Angaben über die St. Sebastianbrüderschaften oder - Gilden. Es gibt solche 1357 in Andernach, 1473 in Basel und Bonn, 1437 in Brillon, 1417 in Crefeld, Eschweiler, Franken­hausen ; 1420 in Kitzingen, 1443 in Leipzig, 1480 in Olpe und Stuttgart, 1482 in Süchteln, Viersen, Werl, Würzburg, Zerbst und an anderen Orten. 1 7 Die aus dem XV. Jahrh. stammenden Wandbemalungen in der St. Johan­nes und Pauluskapelle in Gent weisen zwei verschieden bewaffnete Scharen der St. Sebastianbrüderschaft auf ; es sind Armbrustschützen und Lanzen­träger. 1 8 (Abb. 33—34.) Ihre Bekleidung bildet ein ober dem Ringelpanzer getragener Waffenrock ; das Haupt schützt ein kegelförmiger Helm, von des­sen unterem Rande zum Schutze von Hals und Schultern eine Brünne her­unterhängt. Der Helm des Hauptmanns ist ausserdem mit einem beweglichen 1 6 Demko K., a.a.O. S. 86—87. 1 7 Edelmann, A ., Schützenwesen und Schützenfeste der deutschen Städte von XIII. bis zum XVIII. Jhrt. (München 1890) S. 7. 1 8 Lacroix, P., Moeurs usages et costumes au moyen tige. (Paris 1871) S. 51. ; Ders., Les arts au moyen age. (Paris 1869) S. 286. H Folia Archaeologica IX. Ь Abb. 33. Abb. 34.

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