Folia archeologica 8.

Kőszegi Frigyes: A piliscsabai koravaskori temető

Friiheiseinzeitliche Gräber von Piliscsaba 61 den gegenständigen Henkel sitzen an der Schlüter. Eine häufige Form ist die Schüssel mit eingezogenem Rand, schräger Kannelurverzierung und Henkel unter dem Rand ; weiter sei eine Tasse mit dem Rand überragendem Henkel erwähnt. Diese Typen sind im ganzen Gebiete der Váler Kultur mit Ausnahme von Niederösterreich allgemein verbreitet, wo diese Schalenform fast unbekannt ist. In keinem der hier aufgedeckten Gräber fanden wir eine Urne mit kugeligem Bauch, Kannelurverzierung und einem Henkel, der etwas nach aufwärts gerich­tet ist. Nur eine zweihenkelige Urne, weiter zwei Töpfe können mit dieser Form in Zusammenhang gebracht werden. Die keramischen Formen zeigen mit dem Material des Gräberfeldes von Gross-Enzersdorf (Osterreich) weitgehende Ubereinstimmungen. Es seien ein einhenkeliger Becher mit Fuss und ein anderer Becher mit Kannelurverzierung hervorgehoben. Zu den interessantesten Formen gehört die Schüssel mit eingezogenem Rand, unter dem Mundsaum mit vier symmetrisch angeordneten, nach oben gerichte ten kleinen Buckeln. Das Innere ist mit eingeglätteten kreuzförmigen Linien verziert. Eine solche Schüssel bildet F. Tompa von Békásmegyer ab. 16 Aus der Folgezeit sind solche Schüsseln, aber mit graphitiertem Muster, aus hallstattzeitlichen Hügelgräbern Transdanubiens bekannt. In Piliscsaba wurden auch zwei Schüsseln mit innen profiliertem Rand gefunden. Analogien sind aus der Yelatice-Kultur bekannt. — Die grobe Haus­keramik weicht nicht von der üblichen ab. Die Váler (Podoler) Kultur kann man in eine ältere und jüngere Phase gliedern. In die erste gehören die Urnen mit zylindrischem und wenig geschweif­tem Hals. Ein so früher Friedhof ist z. B. Gross-Enzersdorf. Ubereinstimmung der Formen (Becher mit Fuss, Becher mit kugeligem Bauch, Zylinderhalsurne) gestatten eine Datierung der Gräber von Piliscsaba in die Frühphase der Váler Kultur. In der Spätzeit der Kultur kommen schon Urnen mit gedrückt kugeligem Bauch, mit sich nach oben verengendem Hals, einem, seltener zwei Henkeln vor. Da sich dieser Typus in Piliscsaba ebenfalls vorfindet und auch die Schale mit eingeglättetem Muster, kann man darauf schliessen, dass hier auch noch in der Spätphase bestattet wurde. Die ersten Gräber mögen aus der Zeit der Vela­tice-Kultur stammen ; eine Schüssel mit profiliertem Rand kann vielleicht in dieser Richtung gedeutet werden. Die Váler Kultur ist in die Periode Hallstatt B zu datieren (nach Reinecke), doch mögen manche Gräberfelder auch noch in der nachfolgenden Periode als Bestattungsort gedient haben (H C), so z. B. Podoli und Dálya. Die Fachleute stimmen im Grossen und Ganzen darin überein, dass die Váler Kultur aus der Velatice-Kultur der Periode H A abgeleitet werden kann. 59, 6 0 Neben weitgehender Ubereinstimmung mancher Formen mag auch der Umstand diese Meinung bekräftigen, dass in vielen Urnenfriedhöfen neben den Gräbern der Periode H A auch die der Periode H B anzutreffen sind. Besonders in Osterreich und Mähren wurde dies vielfach beobachtet. Wahr­scheinlich kann auch die ungarische Váler Kultur aus der hiesigen Velatice­Kultur abgeleitet werden, die aber z. Z. noch kaum erforscht ist. Im ganzen Verbreitungsgebiet der Váler (Podoler) Kultur kann man eine verhältnismässig einheitliche Entwicklung feststellen, die überall auf dieselbe

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