Folia archeologica 7.

Idegen nyelvű összefoglalók

249 * Als Fischer die Fabrik erwarb, gründete er sie als Porzellan- und Stein­gutfabrik wieder neu. Aus dieser neugegründeten Fabrik wurde Stingl bereits ausgeschlossen und er musste Herend zu dieser Zeit verlassen. Dieser Ort wurde in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum der ungarischen Porcellanproduktion. Im Sommer 1845 befand sich in Városlőd eine neue Porcel­lanfabrik im Aufbau. Die Bauten stockten aber und wurden schliesslich auf Kosten des Bischofs von Veszprém, Domokos Zichy, beendet, da es gelang, sein Interesse auf die grossen Möglichkeiten der Porzellanfabrikation zu lenken. Es ist möglich, dass es sich in diesem Fall nur um die bessere Anlage eines Kapi­tals handelte, da sich die Fundorte des Rohmaterials ohnehin in seinem Besitz befanden. Es ist aber auch möglich, dass es seiner Eitelkeit schmeichelte und seine Bestrebungen zufriedenstellte, dass die mit dem Zichy-Wappen versehenen Porzellane in seiner eigenen Fabrik hergestellt wurden. Anfang des Jahres 1847 wurde István Trum der Direktor der neuen Fabrik von Városlőd. Er arbeitete früher in der Steingutfabrik von Murány. In dieser Zeit taucht auch wieder Vince Stingl auf, doch nicht mehr als oberster Leiter der Unternehmung, sondern in einer viel bescheideneren Stellung, als Verwalter. Nach einem halben Jahr musste er aber wahrscheinlich die Fabrik verlassen, weil man mit ihm nicht zufrieden war. Von dieser Zeit an war der Maler Vilmos Schönwalder der Werkmeister der Fabrik. Die Revolution und der Freiheitskrieg im Jahre 1848 blieb nicht ohne Folgen für die Fabrik in Városlőd. Der Bruder von Domokos Zichy wurde von dem Kriegsgericht standgerichtlich zu Tode verurteilt, da er die Feinde des Vaterlandes durch Teilnahme an ihren Manövern gegen den ungarischen Frei­heitskrieg unterstützte. Auch der Bischof schloss sich der feudalen und abso­lutistischen Reaktion an und floh deshalb nach Österreich, und kehrte nie mehr nach Veszprém zurück. Porzellanware mit dem Zichy-Wappen wurde demnach nur in den Jahren 1845—48 hergestellt. Nach einer längeren Zeit, in welcher die Produktion minimal war, blühte sie im Jahre 1866 wieder auf. György Mayer schloss nämlich in Pápa die Fabrik •und übersiedelte samt seinen Mitarbeitern nach Városlőd. Sie machten in dieser Zeit auch wieder Versuche zur Neubelebung der Porzellanfabrikation, doch wurde auch weiterhin hauptsächlich Steingut hergestellt. Von den siebziger und achtziger Jahren an wurden die Erzeugnisse mit motiven ungarischer Flächenornamentik verziert. Diese Ware erfreute sich auch im Auslande grosser Beliebtheit. Die eigenartigen Formen ungarischen Charakters und auf diesen die unter der Glasur gemalten ungarischen Blumen verliehen den Erzeugnissen einen eigenartigen Stempel. Es war die Fabrik von Városlőd, die diese Technik schuf. Sie wurde dann auch von anderen ungarischen Fabriken übernommen und sie verwenden sie auch heute mit Vorliebe. Die Fabrik von Városlőd, die über 100 Jahre in Betrieb war, hat bewirkt, dass das ungarische Keramikhandwerk zu einer gewissen Selbständigkeit ge­langte und sie einen eigenartigen, von allen gut erkennbaren Charakter gewann. Die Fabrik, die wieder ins Leben gerufen werden soll, verfügt über Traditionen, die nicht übersehen werden dürfen, um die Produktion neu beleben zu können.

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