Folia archeologica 5.
Banner-Foltiny: Újabb ásatás a hódmezővásárhelyi Kökénydombon
BANNER—F0LT1NY : NEUERE AUSGRABUNG IM KÖKÉNYDOMB BEI HÓDMEZŐVÁSÁRHELY 33 vorkommen. Die weiteren Grabungen werden es zeigen ob wir es nicht doch mit einem stark zerstörten bronzezeitlichen Gräberfeld zu tun haben ? Hier müssen wir auch noch ein Gefäss erwähnen, 53. welches einzeln in 53 cm Tiefe gefunden wurde. Es gehört in die Theiss-Kultur (Tat. V 111, 1). Die niedere Schüssel hatte eine sehr dicke Wand, war schlecht geschlämmt und mittelmässig gebrannt. DM ~ 22, H = 4 DB = 20 cm. In sekundärer Lagerung kamen noch drei Gefässe zu Tage. 54. Becher mit zwei senkrecht durchbohrten Warzen (Tat. Vll, 11) und mit geometrischem Muster verziert. Ziemlich gut geschlämmt und gebrannt. Grauschwarz. DM = 11, H = 13, DB = 7'5 cm. 55. Becher mit Saugöffnung und geometrischer Verzierung (Taf. Vll, 12). Ziemlich gut geschlämmt und gebrannt. Grauschwarz. DM = 13, H = 13, DB = 9 cm. 56. Hohe halbkugelförmige Schale, mit Warzenverzierung (Taf. VII, 6). Etwas roh geschlämmt und schlecht gebrannt. Grau. DM = 17'5, H = 14, DB = 7 cm. Die wichtigsten Fundstücke der bisher aufgedeckten Stellen gehören in die erste Periode der Theisskultur. Hierher gehören die vier Lehmschichten und die 8. Grube sowie die 4. und 5. Feuerstelle. Am reichsten war die Fundstelle der III. Lehmschicht. Die hier gefundenen grossen Vorratsgefässe verdienen die grösste Aufmerksamkeit. 1 8 Leider konnte auch die sorgfältigste Untersuchung keine Angaben zur Rekonstruktion des Gebäudes liefern, das diese Vorratskammer barg. Ausser einigen verkohlten, in sekundärer Lage gefundenen Holzteilen war nichts auffindbar. Es wird aber wahrscheinlich kein Fehlschluss sein, wenn wir uns das Gebäude analog den bei einer älteren Grabung gefundenen Hütten vorstellen. 1 9 Es ist charakteristisch, dass die vielen Gefässe der Vorratskammer meistens aus ganz grossen Stücken bestanden. 2 0 1 8 Mit diesen rohen Gebrauchsgefässen befasste sich die Literatur kaum. Wahrscheinlich darum, weil sie meistens nur in Scherben gesammelt wurden und man kaum eine Gelegenheit hatte sie aus den Scherben zu rekonstruieren. Die meisten älteren Funde stammen aus älteren Grabungen des Kökénydombes und in dessen Nähe aus der Fundstelle von Kis-tanya. Siehe Dolgozatok. Szeged. 1933-34. IX—X. S. 30-40. Taf. V—VII. 1 9 P. Z. Berlin. 1930. S. 184-193. 2 0 Die Fundlage der ganzen Gruppe ist auf Taf. I, 1, 2, 5, 7, 8, 9 und Taf. II, 10, 12 zu sehen; es ist zu bemerken, dass die kleineren Gefässe auf den Abbildungen nicht auffindbar sind, da sie teilweise unter den grösseren Stücken, teilweise von Bruchstücken verdeckt gefunden wurden. Die Gefässe die durch die Zahlen I —XI Bei einzelnen Gefässen (Taf. VI, 8) sind die starken Beziehungen zum Balkan unverkennbar. 21 Die Gegend der dortigen Analogien ist nicht so fruchtbar wie die ungarische Tiefebene und wir werden nicht fehlgehen, wenn wir den Entstehungsort dieser Gefässe in Ungarn suchen. 22 Diese Form konnte mit anderen bekannten Fundstücken der Theisskultur nach dem Balkan gelangt sein, wo ihre nicht einmal um so viel grössere Anzahl dadurch erklärt werden kann, dass dort eine Ansiedlung im grösseren Umfange ausgegraben wurde. Wir denken selbstverständlich nur an eine Anwendung derselben Form, nicht an eine Wanderung der Gefässe. Auch der Formenreichtum der ungarischen Theisskultur spricht für eine grössere Begabung der Träger der hiesigen Kultur. Die I. und die III. Lehmschicht sowie die 3. und die 5. Feuerstelle lagen in derselben Tiefe, 110 cm unter der heutigen Oberfläche. Dies wäre also der Siedlungsboden der ersten Ansiedler der Neolithzeit. Diese Siedlung ging durch Feuer zugrunde. Das Feuer wurde wahrscheinlich absichtlich angelegt worden. Dies beweist nach unserem Ermessen dass alle Vorratsgefässe, sogar auch die Gefässe mit Fuss, umgeworfen auf ihrer Seite lagen. (Taf. I, 1, 2, 5, 7, 8, 9 und Taf. II, 10, 12). Nur das eine grosse Gefäss, welches an eine Unterlage von Schilf angeknetet war, stand aufrecht ( I'af. VI, 9 a-b, Taf. I, 2, 4, 6). Nach unserer Ansicht wurde die Ansiedlung sogar geplündert, da wir in der Vorratskammer überhaupt kein verbranntes Korn finden konnten, obwohl es sich offensichtlich um Bodenkultur handelt. Dies konnten wir auch bei der Ausgrabung einer in der Nähe liegenden Ansiedlung feststellen. 2 3 Nach der Störung fiel die Ansiedlung auch dem Hochwasser anheim. In der I. und III. Lehmschicht, sowie auch unter den Scherben der III. Lehmschicht fanden wir eine an einigen Stellen in beträchtlicher Dicke angesammelte kenntlich gemacht sind, konnten nicht alle zusammen auf dem Bild 8 der Taf. I. aufgenommen worden sein, ihre Stelle aber ist angedeutet. Die Gefässe I —XI sind auf Abb. 1. Taf. VI, 3, 5, 8, 9 a-b, Taf. VII. 8, 9, 14, 18, 19 und Taf. VIII, 16 abgebildet. 2 1 In Scherben sind mehrere Stücke bekannt, die aus der jetzigen und aus der Ausgrabung des Jahres 1929 stammen. 2 3 M. Vassic : Preistorica Vinco. II. Taf. XXVIIXXXII. 2 3 Kopáncs, Kis-tanya. Dolgozatok. Szeged, 1933 — 34. IX-X. S. 30-40.