Folia archeologica 5.
Banner-Foltiny: Újabb ásatás a hódmezővásárhelyi Kökénydombon
28 BANNER—F0LT1NY : NEUERE AUSGRABUNG IM KÖKÉNYDOMB BEI HÓDMEZŐVÁSÁRHELY 28 in der ein Hocker lag. Die Grube war 138 cm tief; mit einem Durchmesser von 220x190 cm. Sie war mit Abfällen der Theisskultur gefüllt, die wir sowohl über dem in 120 cm Tiefe liegenden Skelett als unter ihm vorfanden. Es ist also ohne Zweifel, dass hier ein Skelett der Theisskultur vorlag. Obwohl die bisher bekannten neolithischen Skelette der Ansiedlung von Kökénydomb alle in mit Abfällen überfüllter Erde lagen und in einem Falle ein Skelett am Rande einer Abfallgrube bestattet wurde, war diese Abfallgrubenbestattung doch überraschend. Die beschriebene Sitte herrschte in den Ansiedlungen der Kőrös-Kultur als ein fester Ritus vor, aber in der Theiss-Kultur wurde sie bisher nirgends beobachtet. Die Abfallfüllung der Grube beweist jedoch ganz klar, dass es sich hier nur um eine Bestattung der Theisskultur handeln kann. Die charakteristischen Scherben der KőrösKultur kamen nirgends, auch nicht in der Nähe vor. Das Grab (T. II, 11) lag in Südost-Nordwestlicher Richtung mit dem Kopfe nach Südosten und dem Gesichte nach Osten. Es zeigte eine starke Krümmung : die Körperlänge betrug 172 cm, das Grab war jedoch nur 92 cm lang. Die beiden Schenkel verliefen fast parallel, die rechte Hand lag über der Beckenpartie, die Linke neben der Brust. Aus der Grube wurden nur Scherben der Theisskultur und eine charakteristische Harpune geborgen. Aus den Scherben konnten vier Gefässe rekonstruiert werden : 1. Einfache, runde Schüssel (T. VII, 7) Unter dem Mundsaume sind vier, doppelt gegliederte Warzenhenkel angebracht, die in gleichem Abstand von einander liegen. Die Sçhlammung ist etwas grob, die Masse wurde jedoch gut ausgebrannt. Die Farbe ist bräunlichgrau. Durchmesser des Mundes (DM) = 21, Höhe (H) = 10'5, Bodendürchmesser (DB) = 8'5 cm. 2. Ähnliche, jedoch schlankere Schüssel (T. VIII, 18), mit nur einem, doppeltgegliederten Warzenhenkel. Die Schlämmung ist etwas grob und auch die Ausbrennung Iässt zu wünschen übrig. Die Farbe ist bräunlichgrau. DM = 27, H = 16, DB = 9 cm. 3. Ähnliche Schüssel (T. VII, 5) mit nur einem Warzenhenkel, gut geschlämmt und auch ziemlich fein ausgebrannt. Grau. DM = 26, H = 13, DB = 7 cm. 4. Ähnliche jedoch hohe Schüssel (T. VIII, 22) mit ausladenden Warzenhenkeln unter dem Mundsaume. Gut geschlämmt und gut gebrannt. Grau. DM = 35, H = 22, DB = 14 cm. 5. Eine charakteristische Harpune (T. III, 4). Die Form ist aus der ersten Grabung von Kökénydomb 4 und aus Csóka 5 gut bekannt. Im Grabungsgelände fanden wir noch zwei 4 Dolgozatok. Szeged. VI. 1930. S. 1-7. 5 Childe, The Danube in Prehistory. Fig. 17. weitere Gruben. Die erste Grube war 110 cm tief, hatte einen unregelmässig elliptischen Grundriss (176x138 cm) und beinhaltete nur Scherben der Theisskultur. Die zweite Grube lag kaum 30 cm von der ersten entfernt. (Tiefe : 95, Breite : 86, und Länge : 130 cm). Es kamen nur zwei kaum erkennbare, jedoch in die Theisskultur einzureihende Scherben ans Tageslicht. Wir müssen auch von einer stark devastierten Feuerstelle berichten. Ihre Form war ganz unregelmässig (Länge 60, Breite 18 cm). Es ist nicht wahrscheinlich, dass wir sie in ihrer Originalform aufgefunden haben. An zehn Stellen konnten wir zusammenhängende gebrannte Tonschichten verzeichnen. Alle hatten eine unregelmässige Form. Ihre Dicke wechselte zwischen 10—30 cm und sie lagen 30—40 cm tief unter der heutigen Erdoberfläche. Die Grösse der Schichten war wie folgt : Schichte I. 280x157 ; II. 357x195 ; III. 397x 229; IV. 150x48; V. 110x86; V/. 180x146; Via. 130x58 ; VII. 140x85 ; Vila. 105x70 ; VIII. 69x60 ; IX. 322x302 ; X. 410x228. Ausserdem zeigten sich noch mehrere kleinere ausgebrannte Flecke zerstreut im Boden. Das grösste Stück hatte die Grösse von 50x38. Nach unserem Ermessen dürfte es sich um verstreute Reste der übrigen, grossen, zusammenhängenden Schichten handeln. Wir müssen bemerken, dass die Schichten Via. beziehungsweise Vila, sich unter den Schichten V/. beziehungweise VII. befanden. Diese Doppelschichten hoben sich von den anderen acht Straten durch eine grössere Menge der Scherben ab, die über ihnen lag. Die Scherben gehörten in die Theiss Kultur. (Diese beiden Schichten sind auf der Abbildung mit punktierter Linie abgegrenzt.) Unter der Schicht Vila. konnten wir in schräger Richtung angebrachte, verkohlte Pfahlstücke feststellen (Taf. II, 3). Daraus könnte man auf eine gewisse Bauform schliessen, die wir auch schon an anderer Stelle antrafen. Es stört jedoch, dass unter der ähnlichen Schicht Via. die Pfahlstücke nicht aufgefunden wurden. Aus der Schicht Vila, kamen die meisten Bruchstücke zu Tage, darunter auch ein Gefäss welches zusammenstellbar war. Und zwar : 6. Becher, mit etwas ausladendem Rand. Unter dem Rande ist ein Saugloch angebracht (Taf. VIII, 21). Die Oberfläche wurde mit geometrischem Muster verziert. Ziemlich gut geschlämmt und gebrannt. Die Farbe ist rot. DM = 16. H = 18, DB = 12. Diese, oben behandelten gebrannten Schich-