Folia archeologica 3-4.
Csalog József: A magyarországi újabb-kőkori agyagművesség bükki és tiszai csoportja
22 CSALOG: DIE CHRONOLOGIE DER ВС К KE R- UND DER THEISSKULTUR 22 erkannte. Seine Abstammungsteorie, die in jeder Beziehung im Zeichen der geradlinigen Evolution steht, können wir folgendermassen veranschaulichen : A — >- A + B — В Abgesehen davon, dass diese Abstammungsteorie stylare Schwierigkeiten enthält, könnte ich die obige Meinung Tompas nur in dem Falle für berechtigt halten, wenn er stratigrafisch festSteilen könnte, dass die Bükkerkultur — wie die Mutter ihrem Kinde — der Entfaltung der Theisskultur zuvorkam. IV Das wichtigste Kriterium der Abstammungsteorie Tompa's, dass nämlich die drei Stylzonen der Bükkerkultur gleichzeitig drei Entwicklungsperioden vertreten, ist nicht nachweisbar. Im ganzen Bükker-Gebiete befindet sich keine einzige Höhlen- oder Freilandsiedlung, wo diese angeblichen Perioden stratigraphisch nachweisbar wären. Dieser Umstand ist umso auffallender, da wir unserer Fundtabelle entsprechend sogar mehrere solche Fundorte kennen, wo das Material der drei «Perioden» voneinander untrennbar in ein Und derselben Schichte liegt. Als besonderen Beweis dafür muss ich die Aggteleker Ausgrabung hervorheben, die wir mit Tompa im Jahre 1929 durchgeführt haben, im Verlaufe welcher wir in der «Csonthäz»-Nische der Baradlahöhle in einer 40—50 cm starken Neolith-Schichte obereinander mehrere unbeschädigte Feuerherde gefunden haben, ohne dass es uns gelungen wäre das dazu gehörige sehr gemischte Scherbenmaterial den «Perioden» entsprechend zu ordnen. Einen Beweis dafür, dass die Bükkerkultur älter wäre, als die Theisskultur, brachte Tompa ebenfalls noch nicht. Um Missverständnisse zu vermeiden, muss ich hier erwähnen, dass in die Besprechung von W. A. Jenny über das Werk von Tompa 1 0 sich ein Irrtum eingeschlichen hat. — «Für das relative Zeitalter von Bükker- und Theisskultur» — schreibt Jenny, sich auf Seite 43 des Buches von Tompa berufend, — «ist gleichfalls eine stratigrafische Beobachtung in Bodrogkeresztur massgebend. Tompa stiess hier auf eine Ansiedlung mit kupferzeitlichen Typen, welche eine Schicht mit Theisskeramik überlagerte. Unterhalb dieser 1 0 P. Z., В. XX. S. 335. trat dann reine Bükker Keramik zu Tage.» — Auf Seite 43 von Tompas Buch ist eine solche Stelle nicht zu finden. Worauf sich Jenny beruft, kann nichts anderes sein, als der folgende Text auf Seite 47: «In Bodrogkeresztur stiessen wir unter den recenten und La Téne-zeitlichen Schichten auf die Kulturablagerungen einer kupferzeitlichen Ansiedlung, deren Keramik vollständig jener des Bodrogkereszturer Gräberfeldes entspricht, unter welchem eine Schicht der reinen Bükker Kultur liegt. Unter der oben erwähnten kupferzeitlichen Schichte fand sich in 0-5 m. Tiefe eine Schichte der Theiss Kultur.» Diese Zeilen hat Jenny offenbar missverstanden, da er nicht wusste, dass es sich hier um zwei verschiedene Fundorte in Bodrogkeresztur handelt. Tatsache ist, dass die bisherigen stratigram fischen Beobachtungen nur das zeitliche Verhältniss der Bükker- und der Theisskultur zur kupferzeitlichen Kultur von Bodrogkeresztur beleuchten, ohne, dass man daraus auf das relative Zeitalter der beiden Vorigen schliessen könnte. Worauf sich Tompa und andere Forscher berufen, die Schichtenlage des Bodrogkereszturer Gräberfeldes, die des Bodrogkereszturer Kutyasor, und die des Herpályer Hügels zeigen schematisch gezeichnet das folgende Bild: Bodrogkeresztur, Bodrogkeresztur, Kutyasor: Gräberfeld: Kupferzeitliche Kupferzeitliche Kupferzeitliche Keramik Gräber Keramik Textilverzierte Bükker Theiss Theiss I. Keramik Keramik II. Keramik Aus diesen stratigrafischen Beobachtungen sind nur die Abstufungen der Theisskultur festzustellen. Diese auch nur so, wenn wir in Betracht ziehen, dass das Material der zweiten Periode von Herpály in typologischer Hinsicht von dem Theiss I. Fundmaterial von Bodrogkeresztur-Kutyasor zu den kupferzeitlichen Funden des Bodrogkereszturer Gräberfeldes den direkten Übergang bildet. Da es sich hier um die verschiedenen Entwicklungsphasen ein und desselben keramischen Stiles handelt, können wir unter dem berichtigten Begriff der Theisskultur im Folgenden in die erste Periode derselben den Typ von Bodrogkeresztur - Kutyasor, Paszab, Szentes udg., in die zweite Periode Herpály, Lengyel, Polgár, und in die dritte Periode das Material des bodrogkereszturer Gräberfeldes, Pusztaistvánháza, Kiskőrös usw. einreihen. Den