Folia archeologica 3-4.

Csalog József: A magyarországi újabb-kőkori agyagművesség bükki és tiszai csoportja

18 CSALOG: DIE CHRONOLOGIE DER ВС К KE R- UND DER THEISSKULTUR 18 sant sein zu erwähnen, dass A. Schlitz in seiner Arbeit «Beiträge zur praehistorischen Ethnolo­gie» 3 innerhalb der «Bandkeramik» doch zwei Varianten unterscheidet. Eine mit längerem, schmäler gebautem Schädel, mit besonders fei­ner Ausbildung der Einzelformen, — welche sei­ner Ansicht nach für den Menschen der Lengyeler Gräber, also auch für den der Theisskultur be­zeichnend ist, und eine mit kürzerem Schädel und niederem Gesicht, welche die Gruppe der Spiralmeanderkeramik karakterisiert. Mit Rück­sicht darauf, dass die Bükkerkultur in ihrem Ha­bitus viel näher zur böhmisch-mährischen Spi­ralmeanderkultur als zur Theisskultur steht, scheint es wahrscheinlicher zu sein, dass der bisher noch unbekannte Bükker Mensch auch in die Schlitz'sche zweite Gruppe gehörte und dementsprechend wesentlich vom Typus der Träger der Theisskultur abwich. Die entgültige Lösung dieser Frage gehört zur Zeit noch zu den Problemen der Anthropo­logie. Soviel können wir schon jetzt behaupten dass Schliz's Feststellungen nicht im Einklang mit Tompas Abstammungsteorie zu bringen sind und, dass im Interesse der Lösung dieses Prob­lems auch die Spatenforschung noch wichtige Belege bringen kann. II Beim Vergleich des Bükker und des Theiss­styls, welcher sich in beiden Fällen in der Kera­mik entfaltet, steht uns ein viel grösseres Ma­terial zur Verfügung. In dieser Beziehung muss ich vor Allem einen wesentlichen Irrtum der bisherigen Forschung berichtigen. Tompa schrieb nähmlich in seiner erwähnten Arbeit 4 und in einem kleineren Artikel «Über das Bodrogkeresz­turer Neolithikum», 5 dass man in den gerade­laufenden und plötzlich die Richtung wechseln­den linearen Verzierungen der Theisskultur we­der ein bestimmtes System, noch Regel findet und, dass die Verzierungen styllos, unorganisch und unverständlich seien. Dass diese Auffassung volkommen verfehlt ist, erhellt, wenn wir gerade das bei Tompa reproducierte keramische Mate­rial der Theisskultur eingehend prüfen. Ich will zugeben, dass die technische Ausführung der Theiss-scherben primitiver ist als die der Bükker Waare, und, dass sich hier manchmal ungenau ( 3 Praehistorische Zeitschrift, 1912, S. 41. 4 Tompa, о. с. S. 40. 5 Tompa, Das Neolithikum in Bodrogkereszturi Arch. Ért. 1927, S. 36. gezeichnete Stücke finden, der Grund dessen ist aber in der Qualität des zur Arbeit gebrauchten Tones zu suchen. Während nämlich die Bükker Töpfer über die besten Tonarten verfügten, muss­ten sich die Stämme der Theisskultur auf der ungarischen Grossebene mit einfachem Humus, oder minderwertigem Lehm begnügen. Davon aber, dass wir die Theisskultur in ihren Ver­zierungen styllos nennen, kann wie wir sehen werden, nicht die Rede sein. Die Abbildungen auf den Tafeln I —II. ha­ben wir aus dem Werke Tompas entnommen. Wenn wir dieselben genauer betrachten stehen sofort die sämmtlichen Merkmale des Theiss­styls plastisch vor uns. Die Oberfläche der Gefässe wird vor allem in grössere oder kleinere Flächen geteilt, wo­durch die eigentlichen Verzierungen eingerahmt erscheinen. Die Zeichnungen, die ich den Reproduktionen der Scherben beigelegt habe, überzeugen uns aber auch davon, dass die angeb­lich styllosen, unverständlichen Verzierungen ebenfalls leicht zu erklären sind. Am leichtesten zu erkennen sind diejenigen Muster, deren Zwischenlinien schon ursprünglich in abwech­selnder Richtung schraffiert wurden (Taf. I. A 1.) oder bei welchen die Zwischenlinien abwech­selnd schraffiert oder mit eingedrückten kleinen Punkten ausgefüllt, bzw. leergelassen wurden. (Taf. I. В 3, Taf. II. А 3.) Das Muster ist aber manchmal auch dadurch zu erkennen, dass die Zwischenlinien auf die erwänte Weise weiss, schwarz, oder roth, eventuel gelb gehalten wur­den. (Vergl. bei Tompa, Taf. XXXIX. Abb. 19. Taf. XLII. Abb. 4.) Die Bemalung erscheint manchmal selbständig ohne eingeritzte Konturen, oder diese ersetzend. (Vergl. bei Tompa, Taf. XLVIII. Abb. 3, 6, Taf. LV. Abb. 5.) Bei den­jenigen Stücken wo die Schraffierung oder die Bemalung fehlt, kann selbst die Ritzlinienver­zierung nicht unverständlich genannt werden. Die fehlende Bemalung ergänzend, macht sich das Muster ähnlich wie bei den Rekonstruktionen der Tafeln I —IV. geltend. Die oben behandelten Verzierungselemente sind ausnahmslos bis ins Unendliche wieder­hblbare Rapportmuster und können als solche immer in ein quadratisches oder rhombisches Netz eingefügt werden. Häufig kommen fol­gende Muster vor: Das schraffierte Schachbrett­muster, (Taf. I.A 1.) das schraffierte oder be­malte «"l» Muster, (Taf. I. А 1 linke Seite, 2. und 3.) das eckige «S», (Taf. I. A 3b, Taf. I, В

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