Folia archeologica 3-4.

Nemeskéri János: Érsekújvár - Naszvad határában előkerült honfoglaláskori csontvázak embertani vizsgálata

229 NEMESKÉRI: ANTHROPOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN vooccipital). Die obere Nackenlinie (linea nuchae superior) und der Hinterhauptshöcker (protu'oe­rantia occipitalis externa) sind stark entwickelt. In der Mitte der rechten Lambda-Naht befindet sich eine Verletzung, die von einem schräg von unten her geführten Säbelhieb herrührt. Die Länge dieser Verletzung beträgt, in der Richtung der Naht gemessen, 25 mm, ihre Breite 18 mm. Die Ränder sind glatt. In der Vorderansicht (Norma frontalis) ist die ausgesprochen frontale Stellung der Stirn, sowie ihre Breite und Wölbung sehr auffallend. Die Schläfenlinie (linea temporalis) ist auf bei­den Seiten sehr scharf ausgeprägt. Glabella und Augenbrauenbögen sind gut entwickelt und über ihnen zieht eine seichte, aber breite Furche. Das Gesicht ist niedrig und breit (euryprosop). Die Breite des Gesichtes wird besonders durch die frontale Stellung der Jochbögen und deren Breite gesteigert. Auch in den einzelnen Details des Gesichtes herrschen grosse Linien vor. So sind die Augenhöhlen breit, hoch, viereckig (hypsikonch) und besitzen scharfe Ränder. Ihre Querachse steht schräg, uzw. von innen nach aussen gerichtet. Die Nasenwurzel ist hoch und tief; die Nasenknochen sind abgebrochen und fehlen. Die Nasenhöhlung selbst erscheint hoch und breit. Der Oberkiefer ist schön geschwungen und breit. Kinn mittelbreit, kräftig ausgebildet und besitzt eine energische Spitze (mentum). In der Unteransicht (Norma basilaris) er­scheint der Schädel gedrungen, breit und kurz. Die Breite ist im Bereich des Hinterhauptes am grössten. Die Processi mastoidei sind klein, aber breit. Das Hinterhauptsloch (foramen mag­num) wird gegen den Gesichtschädel zu schmä­ler. Der Bogen der Zahnbucht ist verhältnis­mässig schmal und schwach «u»-förmig, kurz. Gaumen schmal und flach. In der Seitenansicht (Norma temporalis) ist der Schädel von mittlerer Höhe (orthokran) und breit (tapeinokran). Der sagittale Umriss ist bis zum Hinterhauptsbein vollständig gleichförmig und setzt sich dort mit einer kleinen Abknickung fort. Die Stirn ist hoch und gewölbt, die Stirn­höcker (tubera frontalia) sind unbedeutend. Die Schläfenbeinschuppe ist hoch und gebogen. Der Gesichtsschädel wirkt ausserordentlich flach. Die Nasenwurzel ist tief, der Nasenrücken konkav, im unteren Drittel aber konvex. Der Oberkiefer erscheint durch seine Stellung orthognath. Der von Körper und Ast des Unterkiefers einge­schlossene Winkel ist schwach. Die Kinnspitze wirkt auch in dieser Ansicht sehr energisch (siehe Abb. t, la, lb, lc). Grab Nr. 3. Ein vollständiges Skelett eines Mannes, dessen Alter nach der Verknöcherung der Nähte und nach dem Abnützungsgrade der Zähne auf 45—50 Jahre geschätzt wird. Die Pfeilnaht (sut. sagittalis) ist näm­lich fast ganz verknöchert, die Kranznaht (sut. coronalis) zum Teil. Die Abnützung der Zähne ist stark fortge­schritten. Der Schädel und das restliche Skelett sind dunkelbraun, Erhaltungszustand gut. Das Skelett ge­hörte also einem kräftigen, mittelgrossen Manne und beträgt im Grabe gemessen 168 cm. Die wichtigsten morphologischen Charak­tere des Schädels. In der Aufsicht (Norma verticalis) zeigt der Schädel ovaloide, bezw. ellipsoide Gestalt und ist von mittlerer Länge (mesokran). Die Stirn ist breit, weshalb der Radius ihres Um­risses vorne bedeutend erscheint. Die grösste Breite ergibt sich in der Mitte des Schädels. Das Hinterhaupt springt kegelförmig vor, trotz­dem aber unterscheidet sich sein Umriss nicht besonders von den normalen. Am rechten Schei­telbein des Schädels befindet sich unmittelbar neben der Pfeilnaht eine von einem schrägen Säbelhieb stammende Verletzung, die tödlich ge­wesen sein mag. Grösse und Lage der Verlet­zung: Länge 81 mm, unmittelbar neben der sut. sagittalis. Die grösste Breite der verletzten Stelle beträgt 34 mm. Die vollständige Durch­brechung des Scheitelbeines erfolgte dort, wo die Verletzung am breitesten ist. Diese voll­ständige Durchbrechung ist 21 mm lang und 17 mm breit. Die Verletzung ist in ihrem hinteren Drittel annähernd kreisförmig und zeigt eine abermalige Durchbrechung des Scheitelbeines, die von der zuerst besprochenen durch einen kleinen Knochensteg getrennt ist; ihre Länge beträgt 18 mm und ihre Breite 21 mm; sie stammt wahrscheinlich von einem zweiten Hieb, oder Schlag. Die Ränder der Verletzung sind scharf und die Knochenbildung hat nicht ein­gesetzt. In der Hinteransicht (Norma occipitalis) ist der Schädel stark gewölbt, aber nicht allzu hoch. Nackenlinien und Hinterhauptshöcker gut ent­wickelt. Der untere Nackenteil der Hinterhaupt­schuppe besitzt eine rauhe Oberfläche; Die Lambda-Naht ist rechts fast ganz verknöchert, links aber weniger stark. In der Vorderansicht (Norma frontalis) ist die Stirn breit (eurymetop), aber nicht hoch. Die Glabella ist schwach gewölbt, die Augen­brauenbögen (arcus superciliares) erscheinen da-

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