Folia archeologica 3-4.

Malán Mihály: X. századbeli magyarok csontmaradványainak embertani vizsgálata

208 MALÁN: DATEN ZUR ANTHROPOLOGIE DES UNGARTUMS IM X. )AHRHUNDERT Martins 7 Methoden, mit den neuesten Änderun­gen Mollisons; die Knochen wurden ebenfalls nach Mollison gemessen. 8 Masse der Schädeln und die aus denen ausgerechneten Indices wurden in den Tafeln I —IV zusammengestellt, während die Masse der untersuchten langen Knochen in Tafel V. auf­geführt sind. Beim Beurteilen der Massen, habe ich die durch Scheidt bestimmten Grenzen als Grundlegend genommen. 9 Nach diesem sollen wir auf die Einzelheiten der erwähnten Schädeln kommen. 1 0 Der Schädel Tömörkény 1. (Taf. I, 7, 8, 9 und Abb. 1.) kann eines 30—35 jähringen Mannes gehörig gehalten werden. Der Schädel ist in der Norma verticalis sphaenoidförmig gebaut, stark assimmetrisch und phaenozyg. Der Charakter wird durch starke Muskelansatzstellen gut entwickelte Augen­brauenbogen, nach rückwärts fliehender Stirne gegeben. In der Obeliongegend sieht man eine mässige Nahtverknöcherung, die hinteren Molare sind nicht zu sehr abgenützt. Von den Zähnen finden wir oben nur 6 Mo­lare, unten die Schneidezähne, die zwei vorderen Molare, den linken Eckzahn und den ersten Vor­dermolar. Die unteren Zähne sind klein, die oberen mittelmässig gross. An der mesialen Seite des linken unteren ersten Molar befindet sich ein Caries. Der Schädel aus Grab No. 2. aus Tömör­kény (Tafel II, 1—7. Abb. 2.) gehört ebenfalls einem jungen Mann von etwa 25—30 Jahre. Sein Geschlecht wird durch die starke Rauheit der Muskelansatzstellen, grossen Warzenfortsatz (processus mastoideus), nach rückwärts mässig gewölbter Stirne mit starkem Arcus superciliaris; sein Alter durch einer von der Gegend abwärts des Obelions anfangender Nahtverknöcherung, abgenutzten Molaren, doch nicht zu sehr abge­nützten Vordermolaren und den im Durchbrechen befindenden oberen rechten und unteren linken dritten Molare bestimmt. Der Schädel selbst ist schwer beschädigt, 7 R. Martin, Lehrbuch der Anthropologie, II. Aufl., Jena, 1928. 8 Th. Mollison, Spezielle Methoden anthropologischer Messung, Hdb. d, biol. Arbeitsmeth. Abt. 7. Teil 2, Heft 3, Berlin, 1938. 9 W. Scheidt, Rassenfo/'schung, Leipzig, 1927. 1 0 Bei der Beschreibung benützte ich die Nomen­klatur von Jena in der Aufarbeitung (Zusammenstellung) von Gellért (F. Kiss, Sistematische Anatomie, Band II, Szeged, 1939). besonders der Hirnschädel und ausser dem Kie­fer sind nur einige, doch bedeutende Gesichts­knochenbruchstücke vorhanden. Es fehlt der Vor­derteil des Hirnschädelgrundes und besonders die Nasenteile des Gesichtschädels, die auch so sehr verkrümmt sind, dass ihre Zusammen­setzung unmöglich war. Die Schädelform ist in der Norma verticalis sphaenoides rotundus Sergi und stark phaenozyg. Aus den Zähnen blieben nur die ersten 2 Vordermolare und die rechten Molare des Ober­kiefers, mit dem eben erscheinenden Weisheits­zahn. Der untere rechte Weisheitszahn ist ebenfalls im Wachsen, der zweite rechte und erste linke Schneidezahn und der linke Vorder­molar fehlt, während sich der linke Weisheits­zahn noch garnicht zeigt. Die Zähne sind mit­telgross und stark abgewetzt. Am oberen rechten Molar 1. bemerkt man ein kleineres Caries. Zu diesem Schädel gehörten auch Bruchteile stark abgewetzter Gliederknochen, und zwar ein mangelhafter Femur mit fehlendem oberen Ende und verletztem unteren, Radius mit fehlendem Unterteil, Femur mit ausgebrochenem Hüftenge­gend, Tibia mit abgewetzten Enden und fehlen­dem Knöchelteil, endlich eine Fibula mit abge­brochenem Kopf. Trotz der vielen Mangeln habe ich die möglichen Masse gemessen. Sie zeigten nichts Ausserordentliches oder Eigentümliches und so unterliess ich ihr Photographieren, sowie ihre ausführliche Beschreibung. Der Schädel No. 2. (Taf. II, 1—3, und Abb. 3.) aus Mindszent gehört einem Mann von ungefähr 20—25 Jahren. Das Alter zeigen seine sich im Wachstum befindenden 3 unteren Molare und deren gut sichtbare und überhaupt nicht abgewetzte Conuse. Sein Geschlecht wird trotz der verhältnismässig schwachen Muskelansatz­stellen und hoher Augenhöhle durch dem grossen Warzenfortsatz und Gewicht sowie durch Dicke der Knochen bestimmt. Von oben gesehen zeigt er ovoide Form Sergis, jedoch zeigt die Stirn­partie Spuren einer sphenoider Form. Von rück­wärts gesehen gleicht er einer Bombenform. Aus den Zähnen fehlt oben der 2. linke Schneidezahn und der erste Backzahn, sowie die beiden noch wachsenden Weisheitszähne, unten der 1. rechte Schneidezahn und der 2. linke Backzahn. Die Weisheitszähne sind auch unten im Wachstum. Die Zähne selbst sind mittel­mässig gross und sind nicht abgewetzt, der obere Eckzahn steht aus dem Zahnbogen heraus, trotzdem dass die Zähne nicht dicht stehen.

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