Folia archeologica 1-2.

Tompa Ferenc: A lausitzi kultúra Borsodban

32 TOMPA: DIE LAUSITZISCHE KULTUR IM KOMITAT BORSOD In den Gräbern wurden nur Keramikbeigaben fest­gestellt. Die Urnen bargen nur kalzinierte Knochen. Die nächsten und entsprechendsten Analo­gie zu der Keramik aus Meszes finden wir in Bodrogkeresztur 1 und in Zagyvapálfalva. 2 Das Gräberfeld von Bodrogkeresztur scheint aber älter zu sein, das Material erlaubt eine Datie­rung in die Periode III der Bronzezeit. Das Grä­berfeld von Meszes ist mit dem Friedhof von Zagyvapálfalva gleichzeitig, was auch die Tat­sache beweist, dass eine Urne von Meszes (Abb. 1, 2) mit einer Urne von Zagyvapálfalva vollkom­men übereinstimmt. 3 Während in dem Material von Zagyvapál­falva Elemente der bodeständigen Kultur noch gut nachweisbar sind — wir erinnern an den schlanken Hals, den ausladenden Rand, die verhältnismässig hohe Bauchpartie und an die spitzen Warzen der Urnen — entspricht die Keramik der Gräberfelder von Bodrogke­resztur und Meszes der der Lausitzischen Kultur in Schlesien; wir haben es hier also mit der Hinterlassenschaft der aus Schlesien einwandernden Illyrer zu tun. Als Analogie zu der Urne (Abb. 1, 1) führen wir eine aus Gr. Tschansch an. Die Urne Abb. 1, 2 kann mit einem Gefäss aus Breitenau verglichen werden. Die auf der Schulter angebrachten seichten Kan­neluren 4 gehören zu den charakteristischen Merk­malen der Lausitzischen Ware in Schlesien. Aus Meszes erwähnen wir die Henkeltasse Abb. 1, 3.5 Richthofen datiert diese Funde nach der Chronologie von Montelius noch in die ältere Budapest. 1 F. Tompa, DIE GRAF VIGYÁZÓ-AUSGRABUN­GEN DES UNGARISCHEN NATIONALMUSEUMS, Arch. Ért. 1930. S. 298. 2 J. Hillebrand, DAS BRONZEZEITLICHE UR­NENFELD VON ZAGYVAPÁLFALVA BEI SALGÓ­TARJÁN, Arch. Ért. 1923—26, S. 289—291,— DERS. ÜBER DIE NEUEREN AUSGRABUNGEN IM BRON­ZEZEITLICHEN URNENGRÄBERFELD VON ZAGY­VAPÁLFALVA, Arch. Ért. 1929, S. 323—324. Bronzezeit, er gelangt aber auch so zu einer Da­tierung in das 12. Jahrhundert v. Ch. Der Urnen­friedhof von Zagyvapálfalva entspricht zweifellos dieser Fundgruppe in Schlesien, somit ist der Friedhof von Meszes in die Periode IV. der Bron­zezeit zu datieren. Die Funde der Höhle von Aggtelek mit starken lausitzischen Einschlägen entsprechen schon einer jüngeren Periode, sie gehören schon der älteren Haistattzeit an. Somit haben wir einen Beweis für die lange Kontinuität dieser Kultur in Nordungarn. Die nahe Verwandschaft der hier beschrie­benen Funde beweist auch, dass die Illyrer ent­lang der Oder nach den südlichen Abhängen der Nord-Karpathen wanderten, diese Kultur nach Ungarn also nicht auf Umwegen eindrang und hier — wir erwähnen Meszes und Bodrog­keresztur — lange ihre Eigenart bewahrte. Die in den Sudeten heimische Lausitzische Kultur erhielt dagegen mit der Zeit eine gewisse lo­kale Färbung. In Ungarn bilden in südöstlicher Richtung das südliche Flussgebiet des Hernád und der Bodrog die Grenze dieser Kultur. Hier kam die Lausitzische Kultur mit der Bodenstän­digen Kultur in nähere Berührung. Eine frühhallstattzeitliche Variante der unga­rischen Lausitzischen Kultur konnte ich auch in der Höhle Ördöggát feststellen, aber auch andere Funde konnten gemacht werden, da hier auch die Bükker Kultur und schöne jüngere La Тёпе Keramik vertreten sind. Die Schichten der Bük­ker Kultur wurden in der Márton-Höhle durch Amateur-Archaeologen zerstört. Ferenc von Tompa 3 Arch. Ért. 1929. S. 39. Abb. 2. — F. Tompa, 25 JAHRE URGESICHTSFORSCHUNG IN UNGARN 1912—36. 24. S. 25. — BERICHT DER RÖMISCH­GERMANISCHEN KOMMISSION. 1934/35, S. 99. 4 B. Frh. v. Richthofen, DIE ÄLTERE BRONZE­ZEIT IN SCHLESIEN, Berlin, 1926. Taf. 13, f. — Ebendort, Taf. 7, d. 5 Ebendort, Taf. 7, 8; Taf. 8, а—с. — H. Seger, LAUSITZISCHE KULTUR, Reallexikon Band VII, Taf. 196, a.

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