Folia archeologica 1-2.

László Gyula: Egy régensburgi vállkő

254 KÖNYVISMERTETÉSEK— BIBLIOGRAPH 1Ё 254 Vorwortes gerecht zu werden getrachtet hat. Er publi­zierte jedes zu Tage getretene Stück und versah es mit ermüdenden Beschreibungen (siehe vor allem das Kapi­tel: Keramik). Ganz in der Nachbarschaft des Gräber­feldes ist auch eine gleichzeitige Besiedlung anzutreffen. Autor benennt die Funde der Siedlung (ganz unstatt­hafterweise) als «Streufunde», und publiziert eine grosse Reihe von Knochenpfriemen und Steinwerkzeugen. Die Funde einer Siedlung sind nicht immer Streufunde ; wenn sie zusammen in einer Grube gefunden werden, sind sie als Fundkomplex zu werten. Die Wiedergabe eines jeden Knochenpfriemens und eines jeden Steinwerkzeuges ist, wie es aus dem vorhergesagten hervorgeht, unnötig. Es wäre besser gewesen, den Gräberplan in einem grösseren Masstabe abzubilden und die Massverhältnisse auf den Tafeln anzugeben, da die in verschiedenem Mass­stabe abgebildeten Funde ein gesondertes Studium der Tafeln erschweren. Was die Wiedergabe des Gräber­materials betrifft, so verweise ich auf das, was ich im Anschluss an die Vorrede Fettich's schon auseinander­setzte. Autor, der sehr sorgfältig grub, und seine Beo­bachtungen sorgfältig notierte, verliert sofort den Boden unter den Füssen, wenn er sich auf ein Gebiet wagt, welches Kenntnisse erfordert, die das Zengővárkonyer Material übersteigen. Es wäre nötig gewesen, min­destens darauf hinzuweisen, warum das Gräberfeld wichtig ist und in welche Kreise des ungarischen Neoli­thikums das Material einzuordnen ist. Das Lengyeler Material, welches dem Zengővárkonyer sehr nahesteht, hätte mit einigen kritischen Bemerkungen herangezogen werden müssen. Die Privatmythologie des Autors stellt seine Unsicherheit auch in ein helles Licht. Dombay befasst sich nämlich eingehend mit der Lage der Toten im Grabe. Nach seiner Ansicht legen die Toten ihre Hände mit einer betenden Geste vor ihr Gesicht, und da dieses Gesicht nach Osten gewendet ist, so müssen sie ganz gewiss eine «Sonnenreligion» gehabt haben. Mit diesem «Kultus» bringt er auch die verschiedene Anordnung der Toten in Zusammenhang, welche einmal auf die linke und einmal auf die rechte Seite gelegt wurden. Über praehistorische Kulte darf man nicht so unüberlegt urteilen. Wenn der Autor wüsste, wie schwer die religionswissenschaftlichen Untersuchungen auf die­sem Gebiete sind, hätte er seine Bemerkungen unter­drückt. Was die verschiedene Anordnung der Toten betrifft, so wissen wir, dass in der kupferzeitlichen Bodrogkereszturer Kultur die Toten je nach ihrem Geschlechte einmal auf die rechte und einmal auf die linke Seite gelegt wurden. (Jenő Hillebrand, Archaeo­Budapest. logia Hungarica. IV. Das frühkupferzeitliche Gräberfeld von Pusztaistvánháza. S. 27). Es ist dieselbe Unvorsichtigkeit, wenn Autor nur aus einer Tatsache weitgehende Schlüsse zieht. Dombay fand einige Bronzeperlen. Da Bronzeperlen im Bodrog­kereszturer Kulturkreise unbekannt sind, so folgert er daraus, dass die beiden Kulturen in keinem Nexus miteinander gestanden haben. Ohne in das Meritum der Frage einzugehen, muss ich nur auf die Oberflächlichkeit der Methode hinweisen. Auf Bronzeperlen darf man keine Kulturhistorie aufbauen. Wir müssen sehr darauf achten, den Dilettantismus aus der Altertumswissenschaft endlich doch einmal auszumerzen. Dies kann nur dann erfolgen, wenn wir die Autoren ersuchen, weitgehende Schlüsse nur im Besitze einer grossen Materialkentnis und nach Erwägung aller möglichen in Frage kommen­den Umstände, ziehen zu wollen. Die «Bronzeperlen­praehistorie» ist ein typischer Fall der Überschätzung von Details und der leichtsinnigen Folgerungen. Es ist verwunderlich, dass Fettich, ganz ohne jede Motivierung, die in seiner eben behandelten Vorrede aufgestellten Forderungen bei der Herausgabe des Hille­brandschen Palaeolitwerkes ganz ausser Acht gelassen hat (Arch. Hung. XIII. Jenő Hillebrand, Die ältere Steinzeit Ungarns. 1935). Die Publikation, welche ein representatives Werk der ungarischen Palaeolitforschung ist, wurde mit sehr knappem Text, wenigen Abbildungen und mehr als zur Hälfte in Petitdruck hergestellt. Der ungarische Text wurde unterdrückt. Die Forderungen, die Fettich in seiner Vorrede aufstellte, hätten dieser Arbeit viel genützt. Das publizierte Material ist zu gering um ein gutes Bild der Fundkomplexe liefern zu können, und das sogenannte «atypische» Material, welches neuerdings auch das Interesse der Forschung erweckt, ist ganz weggelassen. Selbstverständlich ist eine lückenlose Publikation aller Stücke auch hier unnö­tig und unausführbahr. Jedenfalls dürfen wir dies nicht unerwähnt lassen, wenn wir sehen, dass ein unscheinbare­res Werk, ein einfacher Grabungsbericht mit viel grös­serem Aufwand, zweischprachig, in grossen Lettern, mit grosser Tafelausstattung und relativ reicherem Text herausgegeben wurde. Es tut mir wirklich leid, den Autor mit einer so überscharfen Kritik behandeln zu müssen. Seine Arbeit erschien aber als Muster einer methodologischen For­derung und in der Redaktion einer angesehenen unga­rischen Publikationsserie. Ich musste meine Bedenken hervorbringen, um die ungarische Forschung von einer Verirrung in Selbstwecke und dem Überhandgreifen des Dilettantismus zu bewahren. SÁNDOR GALLUS III. A zengővárkonyi későkőkori leletek közléséről. Fenti két bírálatnak egymással merőben ellentétes állásfoglalása azt mutatja, hogy itt nagy horderejű tudományos kérdésről van szó. Ez indokolja elsősorban, hogy alábbiakban én is hozzászólok a vitához, melynek megindítója különben akaratlanul is én voltam. Roska Márton bírálata helyesen látja a szóbanforgó zengővárkonyi leletközlés céljait, hasznát, a szerkesztő és szerző törekvéseit, melyeket ez a kiadvány a lehető­ségekhez képest igyekszik megvalósítani. Gallus Sándor bírálata márcsak azért is figyelmet érdemel, mert az a Magyar Nemzeti Múzeum olyan szakembereinek egyikétől szármázik, akik — mint ő maga mondja — «anyagismeretüket és látókörüket egye­temi tanulmányokkal, nyelvismerettel, múzeumi beiszol-

Next

/
Thumbnails
Contents