Folia archeologica 1-2.

Csallány Gábor: A szentes - derékegyházi népvándorláskori sír-lelet

120 CSALLÁNY G.: DER VÖLKERWANDERUNGSZEITLICHE GRABEFUND VON SZENTES Fingers. Nach Sebestyén waren diese Ringe gewöhnlich aus Holz verfertigt. 4 5. Eiserne PFEILSPITZEN (Taf. II, 19—22) lagen bei der rechten Hand in einem Haufen (Taf. I, В 5). Zwei von diesen sind dreiflügelig, eine ist flach, die Form der vierten ist unbestimmt. Ihre Länge beträgt 2-6—2-8 cm. 6. Bronzene RIEMENZUNGEN (Taf. I, 1—4), von denen die drei kleineren aus je zwei Platten ver­verfertigt, oben durch einen Nagel festgehalten wurden. Von der grossen Riemenzunge sind nur Seitenbügel erhalten geblieben; der erste ist 3 cm, der zweite 3-5 cm lang. Sie wurden oberhalb des Beckenbeines gefun­den (Taf. I, В 6—8). 7. Viereckige und runde eiserne SCHNALLEN (Taf. III, 23—28). Die Stellen des Auffindens sind auf der Skizze der Taf. I ( В 10—16) ersichtlich. Drei von diesen scheinen der Reitausrüstung angehört zu haben. 8. Zwei eiserne MESSER (Taf. II, 29—30); das eine hatte einen Hornschaft (Taf. I, В 24). 9. Vier Stück bearbeitete HÖRNER (Taf. I, 5, 'S —10, В 21—24); der eine enthält einen eisernen Ha­cken(?) oder Schneidewerkzeug( ?) und könnte eben­falls der Bogenrüstung angehört haben. 10. Fünf Stück SCHLEIFSTEINE (Taf. I, 11—15). Diese hohe Zahl ist eine ungewöhnliche Erscheinung in einem einzigen Grabe. Drei von diesen sind durch Schleifen hergestellt. 11. Eiserner HACKEN (Taf. II, 15). 12. Eiserne TRENSE (Taf. II, 13—14, Taf. I, В 20). 13. Zwei eiserne STEIGBÜGEL (Taf. II, 16—17, Taf. I, В 18—19), nur fragmentarisch erhalten. Szentes. 1 Károly Cs. Sebestyén, RÄTSELHAFTE KNO­CHEN IN VÖLKERWANDERUNGSZEITLICHEN GRÄBERN. (Ungarisch) Dolg. VI. 1930. 1—2, S. 197, Abb. 7. — Mihály Nemes—Géza Nagy, GESCHICHTE DER UNGARISCHEN TRACHTEN (Ungarisch), Taf. IV, 1. Ausser den aufgezählten Gegenständen lagen noch zwei Pferdeschädel mit Unterbeine, ein Rindsschädel mit Unterbeine und ein Schafsschädel mit Unterbeine um den Skelett her. Die Anordung ist auf dem Licht­bilde des Grabes (Taf. I, A) ersichtlich. Die Schleif­steine und die bearbeiteten Hörner sind erst beim voll­ständigen Heben ans Licht gelangt und sind daher auf dem Lichtbilde unsichtbar. Über ihre Lage orientiert die Skizze des Grabes auf Taf. I , B. Den Fund datire ich auf Grund der durch mich erschlossenen Gräber der Friedhöfe um Szentes in das VI —VI Í. Jahrhundert. Ungewöhn­lich ist in dieser Umgebung die Pferdeschädel­bestattung, die in Ungarn bislang nur aus den Gräbern der Landnahmezeit bekannt war. Meines Wissens beabsichtigt E. Benninger einen Reiter­grabfund aus der Umgebung von Wien zu ver­öffentlichen, der neben charakteristischen spät­awarischen Bronzegüssen auch einen Pferdeschä­del enthielt. Die Bestattungsart und die Bogenaus­rüstung weisen auf morgenländische, nomadische Herkunft, der Schildbuckel und die Formen der Riemenzungen deuten hingegen auf abendlän­dische Beziehungen hin und wird daher dieses Grab noch ehestens mit einem der hunnenver­wandten Völker in nähere Verbindung zu bringen sein. Gábor Csallány 2 András Alföldi, FUNDE AUS DER HUNEN­ZEIT UND IHRE ETHNISCHE SONDERUNG. A. Hung. IX. 1932. S. 18. Abb. 1. 3 Károly Cs. Sebestyén, BOGEN UND PFEIL DER UNGARN. (Ungarisch) Dolg. VIII. 1932. 1—2, S. 190. 4 Károly Cs. Sebestyén, Dolg. VIII. А. А. O. S. 190.

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