Folia archeologica 1-2.

Szabó Kálmán: Jazyg-szarmata sírok kecskemét környékén

SZABÓ: JAZYGISCH-SARMATISCHE GRÄBER IN DER UMGEBUNG VON KECSKEMÉT 107 JAZYGISCH-SARMATISCHE GRÄBER IN DER UMGEBUNG VON KECSKEMÉT Aufgewühlte jazygisch—sarmatische Gräber kommen in dieser Gegend sehr häufig zum Vor­schein. Es gelang in den letzteren Jahren einige unversehrte Gräber aufzudecken. (Abb. 1.) A) MÉNTELEK. GRAB 1. Skelett eines erwachsenen Mannes, mit dem Kopfe gegen Süden; am linken Arm ein breites, zweischneidiges Schwert (Taf. I, 1), 80 cm lang, 5 cm breit. Oberhalb der rechten Schulter eine Bronze­fibel mit umgeschlagenem Fuss (Taf. I, 2) mit fortlau­fenden Wellen verziert, 6'7 cm lang. Auf beiden Armen je ein bronzener Armring (Taf. I, 3—4), wahrschein­lich zum Zusammenhalten des Ärmels. GRAB 2. Aufgewühlt, mit Frauenskelett. Dei zwei Armringe sind aus Bronzedraht mit vierkantigem Quer­schnitt und auf derselben Art ziseliert, wie die Fibel des Grabes 1. Neben einem aus Lehm gebrannten Spinn­wirtel (Taf. I, 7), 3'9 cm lang, ist noch ein aus vierkantigem Bronzedraht gefertigter dritter Armring gehoben worden (Taf. I, 8), wie auch ein bronzener Schläfenring mit umgebogener Spirale (Taf. I, 9). GRAB 3. Enthielt das Bruchstück eines eisernen Messers (Taf. 1, 10), einen Halbmondanhänger (Taf. I, 13) und zwei römische Silbermünzen, die das Alter des Friedhofes um die Wende des III. —IV. Jahrhun­derts datieren. GRAB 4. Kopf gegen SO. Beim Fuss ein ge­drehtes Gefäss aus schlechtem Material (Abb. 1, 14), ferner Bruchstücke einer eisernen Fibel und eines Messers. B) ORGOVÁNY. GRAB 1. Skelett eines Mannes, mit Kopf gegen S. Auf der Hüfte eine durchbrochen verzierte bronzene Gürtelschnalle (Taf. II, 1), unten mit einer Öffnung, zum Einheften des Riemens. Eine grosse und zwei kleine Riemenzungen aus Bronzeguss (Taf. II, 2—4), mit durchbrochenen Peltamotiven verziert. Beiderseits von den mittleren Rillen der Riemenzungen mittels Bohrer eingetiefte Kreisreihen. Am Fusse des Ske­lettes fand sich ein graues, 17"8 cm hohes zweihen­keliges Gefäss mit eingeglätteter Linien- und Dreieck­verzierung vor (Taf. II, 6). GRAB 2. Skelett eines Mannes. Orientierung SO. NW. Von der Hüfte herabhängende Hirtengeräte: ein brauner Kieselstein (Taf. II, 9), ein längliches, 7-3 cm langes Schlageisen (Taf. II, 11), eine 8-3 cm lange eiserne Ahle, zur Hälfte in einem Griff be­festigt (Taf. II, 13), ein durchbohrter Wetzstein (Taf. II, 13) und ein 13-8 cm langes eisernes Messer (Taf. II, 10). Am Fusse des Skelettes ein grauer, gesch­mauchter, mit der Hand geformter Hafen von 13-5 cm Höhe (Taf. II, 7). GRAB 3. Frau mittleren Alters, S-N-lich orientiert. Aus diesem ungestörten Grabe würde eine rhomben­förmige, mit Einlage roter, blauer und gelber Körnchen verzierte Fibel (Taf. III, 1), flache Bernsteinperlen (Taf. III, 2), kleine Perlen aus bläulicher Glaspaste (Taf. III, 3 — 4), melonenkernförmige weisse Glasperlen (Taf. HI, 5), zwei Gürtelbeschläge aus Bronzeguss (Taf. III, 6 — 7) mit Spuren einer Silbereinlage und das Bruchstück einer eisenen Ahle (Taf. III, 8) gehoben. STREUFUNDE AUS DEM BEREICHE DES GRÄBERFELDES. 1. Gedrehter silberner Torques, zerstückelt (Taf. III, 9 a—cl). 2. Metallspiegel von graublauer Farbe (Taf. III, 10), Durchm. 8-5 cm. 3. Bruchstück einer bronzenen, durchbrochen ver­zierten Fibel von pannonisch-keltischem Typ (Taf. III, 11). 4—6. Römische Fibeln aus Bronz (Taf. III, 12— 14). Kopf der Nr 14 ziseliert, wie die Fibel der Taf. 1, 2. 7. 11-2 cm lange Ahle aus Bein (Taf. HI, 15). 8. Geschliffene Chalcedonperlen (Taf. IV, 1 a —d). 9. Kreideperlen (Taf. IV, 2 a—t). 10. Blaue, rotbraune und grüne Glasperlen (Taf. IV, 3 -5). 11. Riemenzunge aus Bronzeguss, mit eingetieften Kreisen verziert (Taf. IV, 6). Verschiedne Tonwaren: Handgearbeitete Gefässe, teils unverziert (Taf. IV, 7, 12), teils mit Rillen­verzierung (Taf. IV, 9, 10, 11), ein gedrehtes Gefäss mit eingeglätteter Verzierung (Taf. IV, 8), ein 5'3 cm hoher, handgearbeiteter Becher (Abb. 2, 1) mit Sieb, ein 9-6 cm hohes gedrehtes Gefäss, oben mit Löchern (Abb. 2, 2) und ein 10 cm hohes doppel­henkeliges Häflein mit eingeglätteter Linienverzierung (Abb. 2, 3). C) SOLTSZENTIMRE. 5 —N-wärts orientiertes Grab. Entheilt ein S-för­miges Eisenstück (Taf. IV, 13), eine Schnalle (Taf. IV, 15), ein Messerbruchstück aus Eisen (Taf. IV, 14), eine Perle von roter Farbe (Taf. IV, 16) und einen gedrehten Hafen aus feinem Material (Taf. IV, 17). Als fernere Bodenfunde aus diesem Bereiche kommen noch mehrere teils römische, teils jazygische Gefäss­scherben aus dem III—IV. Jahrhunderte in Betracht. Eine derselben (Taf. IV, 18) ist mit Pfeilspitzen und kreisförmigem Muster verziert. D) BELSŐ BALLÓSZÖG. Das Grab enthielt eine Silbermünze (Taf . IV , 24) mit aufgelöteter Őse aus Bronze: Antoninianus des Kaiser Gallienus (253—268), einen aus Ton gebrannten Spin­wirtel (Taf. IV, 23), Glasperlen von rötlicher, gelber (Taf. IV, 19, darunter ein geschliffener Granat) oder grüner Farbe (Taf. IV, 20 21), einige Perlen aus Kreide (Taf. IV, 22) und eine 5 cm hohe dickwandige gedrehte Schale (Taf. IV, 25).

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