A Fővárosi Könyvtár évkönyve 1932

Koch Lajos: Brahms Magyarországon

75 Musiker und Mitglieder der vornehmen Gesellschaft. Brahms veranstaltete im Jahre 1879 mit Joachim eine Konzerttournée nach Südungarn und Siebenbürgen. Ihr Weg führte über Temesvár, Arad, Segesvár, Nagyszeben, Brassó und Kolozsvár. Der zweite Teil der Abhandlung enthält die Würdigung der Brahms’schen Kunst. Die Wirkung Brahms fällt in die Blütezeit der Romantik. Sie ist eine verspätete Kunst. Ein herbstlicher Laubfall im Walde des Klassizismus. Brahms konnte seiner Musik nur mühsam Bahn brechen. Seine Hauptbedeutung liegt darin, dass er die Traditionen der klassischen Musik treu bewahrte. Die Arbeit behandelt ferner eingehend sämtliche Werke Brahms mit ungari­schen Themen. Bespricht ausführlich die Geschichte der Ungarischen Tänze und bringt eine Auflösung der Themen derselben. Keiner der ausländischen, grossen Komponisten benützte in seinen Werken so oft ungarische Motive,wie Brahms. Auch ist er der Erste, der ungarische Motive in langsamen Sätzen in seiner Musik benützt. Er hat hier in der Kunstmusik bisher unbekannten Ton angeschlagen. Der Assimi­lationsprozess, der in Brahms’ Seele vor sich ging, zeigt sich am besten in den lang­samen ungarischen Sätzen. Als solche können die langsamen Sätze des Klaviertrios op. 87., des Streichquartetts op. 111. und des Klarinettenquintetts op. 115. genannt werden. In diesen Werken zeigt uns Brahms, wie die ungarische Musik, welche er in seiner Jugend in Hamburg, dann von Reményi und Joachim, später in Buda­pest und in Wien in der Csárda im Prater von Zigeunern hörte, in seiner Seele weiterwirkte. So spiegelten sich die tiefen Eindrücke ungarischer Klänge in der Brahms’schen Musik wieder.

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