Dakó Péter - Vitek Gábor: Vereb története - Fejér Megyei Levéltár közleményei 29. (Vereb, 2003)

Zusammenfassung

und 4 in anderen Unterkünften untergebrachte Häusler. Durch den Bevölkerungszuwachs ergab sich eine neue Parzellenteilung, dadurch hatten nur 4 Leibeigene eine ganze, 24 eine halbe, 16 ein Viertel einer Hofparzelle, zusammen ergab dies eine Anzahl von 20 ganzen Parzellen. 1773 hob Maria Theresia (1740 bis 1780) den Jesuitenorden auf. Nach der Inbesitznahme im Jahr 1775 durch Ignaz Végh (1723 bis 1785) wurde die Geschichte des Dorfes fast 200 Jahre eng mit der der Familie Végh verknüpft. Die in das Komitat Fejér übersiedelte Linie der Familie wurde am 9. April 1696 in Person des Michael Végh zu Nemeskér, Komitat Sopron, in den Adelsstand gehoben. Die Familie Végh gehörte zu jenen vermögenden Adelsgeschlechtern von Transdanubien, die ihren „durch Schweiß der Bevölkerung" erworbenen Wohlstand nicht verschwendeten. Abgesehen vom öffentlichen Leben des Komitates drängten sie auch nicht in die Staatspolitik. Sie lasen, musizierten, schufen Bibliotheken, reisten und lernten Sprachen. Mitte des XVIII. Jahrhunderts traten sie innerhalb weniger Jahre aus dem Schatten in den Kreis der herausragenden Persönlichkeiten des Komitates. Mit ihrer Menschenfre­undlichkeit und ihrer Empathie traten sie nicht nur wegen der sorgfältigen Bewirtschaftung ihrer Güter, sondern auch wegen ihrer künstlerischen Tätigkeit aus dem Kreis ihrer Gesellschaft hervor. Ihr Wirken hat Vereb fast zwei Jahrhunderte geformt, gelenkt und entwickelt. Die Geschichte, geistige Leistung und Werte der ehemaligen Grundherrn und späteren Grundbesitzer kann mit Sicherheit der Bevölkerung als Beispiel dienen. Die ungarische Krone hat in allen Ländern Volkszählungen durchgeführt und in Vereb 1785 folgende Zahlen ermittelt: In 123 Häusern wohnten 164 christliche Familien, von 842 Bewohnern waren 392 weiblich, 5 Adelige und 1 Priester. Bürger, Handwerks-meister und Beamte oder Funktionäre wurden nicht mitgezählt. Im Sinne der Urbarien-ordnung wurden 72 Bauern, 114 Häusler, sowie 22 weitere für die Herrschaft tätige Arbeitskräfte aufgelistet. Im Jahre 1787 gingen die Reformierten nach Erscheinen des Toleranz­Patentes den Neubau ihrer baufälligen und veralteten Kirche an, um mit beachtlichem Kosten-aufwand eine größere und stabilere zu errichten, aller­dings ohne gemauerten Turm. Nach Plänen des aus Österreich stammenden Baumeisters Fidelius Kasse­lik, entstand im Jahre 1809 (nach anderen Quellen zwischen 1812 und 1815) das frühklassizistische Vereber Végh-Schloss. Es wurde eines der schönsten und anspruchsvollsten Schlösser des Komitates. Während des zweiten Weltkrieges wurde es beschädigt, 1948 verstaatlicht, später Anfang der 1950er Jahre abgerissen. Die Liebe zur Musik und die Förderung der Künste waren in Vereb Familientradition, die Vereber Kurie wurde zu einem der frühen musikalischen Mittelpunkte unserer Heimat. Ignaz Végh (1763 bis

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