Erdős Ferenc - Fülöp Gyula - Szakály Ferenc: Polgárdi története - Fejér Megyei Levéltár közleményei 22. (Székesfehérvár, 1997)

Die Geschichte von Polgárdi

Türkenherrschaft vergingen verhältnismäßig fried-lich. Die Bevölkerung hat die Lasten der zweifachen Steuerung (Steuerzah­lung) erkannt. Dem türkischen Gutsherrn hat die Bevölkerung den Zehnten aus ihren landwirtschaftlichen Produkten abgegeben, und zuzüglich noch 50-60 Forint Pacht, bzw. als Kopfsteuer 80 Forint bezahlt. In Natur mußten sie noch an die türkische Garnison von Székesfehérvár Feuerholz von 38 Fuhren liefern. Der ungarischen Familie Batthyány hatten sie einen Produktneuntel abzugeben. Der im Jahre 1593 ausgebrochene Dreißigjährige Krieg bedeutete in der Geschichte der Siedlung einen Bruch. Sie wurde von den Einwohnern verlassen, die auf die Sicherheit anbietenden West-Gebiete von Ungarn gewandert sind. Durch die heufigen Zusammenstöße zwischen den christlichen und türkischen Heeren hatte sich das Dorf entvölkert, bzw. vernichtet. Vier Jahrzehnten später in den 1630-er Jahren hatte es sich wieder bevölkert. Auf diesen Jahrzehnte kann man auch die Begründung der reformati­schen Kirchengemeinde datieren. Székesfehérvár wurde von der türkischen Besetzung am 19. Mai 1688 befreit. „Alba Regalis recuperata" wurde in der christ­lichen Welt überall berichtet. Nach dem Fortmarsch der Türken am 20. Mai hatte Bischof von Veszprém Pál Széchényi am Komitatssitz einen Dankgottesdienst abgehalten. Die Befreiung vom Komitat Fejér wurde als Teil eines vieljährigen Prozesses im Frühling 1688 abgeschlossen. Nach der Wiedereroberung von Buda (1686) wurden die nordwestlichen Gebiete des Komitates befreit, dann nach der Besiegung der die Burgen von Palota (Várpalota) und Csókakő dauerbesetzenden Türken wurden die nordöstlichen Gebiete und „Mezőföld" von der türkischen Herrschaft frei. Von den militärischen Lasten sind sie aber nicht befreit worden! Die Erhaltungs und Einquartier­pflicht der Bevölkerung der für die Hinausjagung der Türken organisierten christlichen Heeren gegenüber wurde ab dem Jahr 1683 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts konstant gehalten. Diese bedeutete für die Bevölkerung derjeniger Siedlungen besonders große Schicksalsprüfungen, die die Zeit der Türkenherrschaft,

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