Fejér Megyei Történeti Évkönyv 16. (Székesfehérvár, 1985)

Auszüge

AUSZÜGE Der vorliegende Band 16 des Komitatsarchivs Fejér ist der vierte Band von den Geschichtlichen Jahrbüchern des Komitats Fejér, in dem Gemeindegeschichten veröffentlicht werden. Redigierung und Gesichtspunkte der Publikation sind schon im Band 13 erörtert und hier konsequent fortgesetzt. ENYING Die Gemeinde steht seit 1950 unter Verwaltung des Komitats Fejér. Früher war sie Jahrhunderte lang eine bedeutende Siedlung des Komitats Veszprém, Ihre Grundherren übten im Mittelalter und Anfang der Neuzeit in der Regierung unseres Landes einen wichtigen Einfluss aus: so die Abtei von Pannonhalma, dann die Familien Török und Batthyány. Während der Türkenherrschaft in Ungarn wurde die Siedlung mehrmals zerstört aber die Bewohner kehrten zwar in kleiner Zahl, doch immer wieder zurück. Enyings neuzeitliche Entwicklung begann Mitte des 18. Jhs., die natürlichen geographischen Bedingungen waren hinsichtlich des Ackerbaus sehr günstig. Enying wurde zum Zentrum einer Domäne der Familie Batthyány. Einen Teil der Domäne kauften Ende des 19. Jhs., die Grafen Csekonics, die bis 1944 die Domäne besassen. Der Autor befasst sich mit drei mittelalterlichen Sied­lungen, das sind; Kustyán, Óhódos und Páta. ERCSI Die Siedlung bestand schon zur Zeit der Staatsgründung. Ihre Einkommen gehörte der Abtei von Bakonybél. Später wurde in ihrer Flur ein Kloster gebaut, wo Mönche des Zisterzienser Ordens, dann Karthäusermönche wohnten. Die Sied­lung erhielt die Freiheiten eines Marktfleckens, ihre Blütezeit dauerte bis zur Tür­kenzeit. Die Türken Hessen eine Planke in Ercsi baunen. Die Bewohnerschaft wurde mit Völkern aus dem Balkan ersetzt, zuletzt bildeten sie die Mehrheit in der Geme­inde. Grundherren waren hier im 17—20. Jh.: die Familien Dallos, Torkos, Dombay, Szapáry, Lilien, Eötvös, Sina und Wimpffen. In der ersten Hälfte des 20. Jhs. war die soziale Lage des Bauerntums auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Domäne verarmte, ein Teil der Bewohnerschaft bekam keine Arbeitsmöglichkeit. Seit 1912 war im Dorf eine Zuckerfabrik, aber auch diese konnte nicht dem ärmlichen Lebensstandard abhelfen. Immer mehr Einwohner der Gemeinde Ercsi arbeiteten bis 1944 in anderen Domänen der Gegend bzw. in industriellen Betrieben von Budapest. ETYEK Die Csáks besassen in Jahrhunderten des frühen Mittelalters die Gemeinde später wurde sie kirchlicher Besitz (Kapitel von Stuhlweissenburg). Die Steuer der auch während der Türkenherrschaft bewohnten Gemeinde nahmen teils die tür­kischen, teils die ungarischen Grundherren. Die zu den ungarischen Militär-Adeligen gehörenden Familien erhielten die Gemeinde Etyek, nach der Türkenherrschaft Übergang sie aber aufgrund histori­schen Rechtes wieder in Besitz der Kirche. Besitzer waren zuerst die Jesuiten von Komorn, dann das Stuhlweissenburger Kapitel. Bis zur Mitte des 18. Jhs. Hessen sich hier Ansiedler von deutscher Nation nieder, die der Gemeinde ein charakteri­stisch deutsches Gepräge verliehen. In der Flur von Etyek befindet sich die mittel­alterliche Gemeinde Bot.

Next

/
Thumbnails
Contents