Fejér Megyei Történeti Évkönyv 6. (Székesfehérvár, 1972)
Tanulmányok - Az Aranybulla. A hétszázötvenedik évfordulóján (Közzéteszi: Érszegi Géza) - Die goldene Bulle
DIE GOLDENE BULLE (Zum siebeaihundertsfünfzigsten Jahrestag) Stuhlweissenburg, die Grabstätte der ersten Königs von Ungarn, Heiligen Stephans (1000—1038) und der Krönung&ort der ungarischen Könige bis zum 16-ten Jahrhundert, wird uns von dieser berühmten Quelle der ungarischen Geschichte ins Gedächtnis gerufen, die die Verordnung des ungarischen Königs Andreas II. (1205—1235) über die in Stuhlweissenburg abzuhaltenden Gerichtstage auch enthält. Sie wird nach dem bei den Privilegialurkunden üblichen goldenen Siegel benannt. Alle der sieben originalen Exemplare (A) der, durch Jahrhunderte für den Grundstein der adeligen Freiheit Ungarns gehaltenen Goldenen Bulle gingen verloren. Die Goldene Bulle — es hat den Anschein — verliert im 13. Jahrhundert ihre Auctorität, nähmlich wurde 1231 von dem ungarischen König Andreas IL, mit Additionen und Omissionen erneuert. Die Transumption der Goldenen Bulle (V) wurde nicht im Originale, sondern in Transkription, besser gesagt in Abschrift der die Transkription enthaltenden Urkunde überliefert. Im nächsten, 14-ten Jahrhundert wurde trotzdem nicht die 1231 erneuerte, sondern die aus dem Jahre 1222 stammende Urkunde — als Entschluss des wahrscheinlich 1318 ohne König stattgefundenen Landtages — von vier ungarischen Prälaten bei dem ungarischen König Karl I. (1310—1342) zur Bekräftigung eingebracht. Die Prälaten Hessen eines dieser sieben Exemplare Buchstabe für Buchstabe abschreiben, und mit ihren Siegeln bekräftigen. Die Goldene Bulle wurde vom König nicht erneuert. Es ist unleugbar, dass der Text der 1351 von dem ungarischen König Ludwig I. (1342—1382) transkribierten Goldenen Bulle (L) von einem der A Exemplare stammt. Seitdem ist kein der von König Andreas I. herausgegebenen sieben Exemplare auffindbar, die Könige Ungarns aber transkribierten und bekräftigten den von König Ludwig I. in seine Privilegiarlurkunde aufgenommenet Text. Da der Text der Goldenen Bulle durch ziemlich viele Quellen überliefert wurde, ist es schwierig, denselben mit allen seinen Lektionsvarianten zu publizieren. Die bei den anderen Ausgaben der mittelalterlichen Urkunden üblichen Nummern und Zeichen sind wegen der vielen Lektionsvarianten im unseren Falle ungeeignet, weil dieselben den Text völlig verdecken würden. Deshalb möchten wir bei der Textpublikationen der Goldenen Bulle der von einigen Herausgebern angewandten Methode folgen: die in den einzelnen Zeilen sich befindenen, eine Bemerkung beanspruchenden Wörter werden mit Hilfe der Zeilennummern unten gebracht.