Csepregi Zoltán: Magyar pietizmus 1700-1756. Tanulmány és forrásgyűjtemény a dunántúli pietizmus történetéhez. Budapest 2000. (Adattár XVI-XVIII. századi szellemi mozgalmaink történetéhez 36.)
Forrásgyűjtemény - Ungarischer Pietismus 1700-1756: Zusammenfassung
Als György Bárány z.B. in Vázsony ein Pfarramt versah, führte er dort mit jugendlichem Eifer die täglichen Bibelstunden ein und errichtete eine Schule, die sich binnen kurzem eines guten Rufes erfreute. Sogar der angesehene Bél empfahl sie denen, die Ungarisch konnten oder lernen wollten, weil Bárány seinen Schülern alles in der Muttersprache beibrachte. Seit Vázsonyis Tätigkeit beherbergte auch Vadosfa ein Gymnasium, während Sartoris in Nemescsó ein Waisenhaus errichtete. Es ist auffallend, dass sich das Ziel der Peregrination mit der Zeit veränderte. Etwa von 1720 an wählten die ungarischen Studenten pietistischer Gesinnung mit Vorliebe die Universität Jena. Ich bin der Meinung, dass diese Erscheinung nicht einfach auf ein angebliches Halle-Verbot, sondern vielmehr auf die vermittelnde, versöhnende Rolle der älteren Saale-Universität zurückzuführen ist. Freilich spielte auch eine Rolle, dass das preußische Halle in den Augen der kaiserlichen Behörden verdächtig war, überdies wurde die Ordination den halleschen Theologiestudenten in manchen Fällen tatsächlich verweigert (wie dem Pressburger Prediger Matthias Marth). Jedoch ist zu vermuten, dass die Entscheidung der meisten Ungarn ohne jeden Zwang aus Uberzeugung getroffen wurde. 4 Ich habe bereits daraufhingewiesen, dass Payr die literarische Tätigkeit und die Beförderung der Volkssprache als das Kennzeichen der Pietisten galt. Er hat insofern recht gehabt, dass dieses Kennzeichen tatsächlich wie ein roter Faden die Geschichte der Bewegung in Ungarn durchzieht. András Torkos veröffentlichte bereits 1709 ein Gebetbuch (Engesztelő áldozat, „Das Sühnopfer") und einen Katechismus in Halle, zwei Jahre später verlegten seine Schüler, Vázsonyi und Bárány, gleichfalls in Halle drei Francke-Ubersetzungen. Wegen ihrer unbezahlten Druckrechnungen gerieten die ungarischen Studenten in Halle in Misskredit, außerdem wurden sie auch durch die Lieferschwierigkeiten dazu bewegt, auf die Herausgabe ihrer Schriften im Ausland einstweilen zu verzichten. Folglich erschienen die meisten Gesang-, Gebets- und Andachtsbücher, Katechismen und Erbauungsschriften danach - ohne Zutun des halleschen Zentrums - illegal in Ungarn, d.h. sie trugen zwar die Namen Frankfurt, Jena, Nürnberg auf ihrem Titelblatt, das Tageslicht erblickten sie jedoch in den Druckereien von Odenburg, Raab und Pressburg. Obwohl Buchdrucker und Verleger bei der Umgehung der Zensur ein hohes Risiko eingingen, begünstigten die verschlossenen Grenzen doch jahrzehntelang die einheimische Veröffentlichung der evangelischen Literatur.