Csepregi Zoltán: Magyar pietizmus 1700-1756. Tanulmány és forrásgyűjtemény a dunántúli pietizmus történetéhez. Budapest 2000. (Adattár XVI-XVIII. századi szellemi mozgalmaink történetéhez 36.)

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practisches buch beysammen anzutreffen wären, damit wann der gemeine mann sich dieses büchlein anschaffen möchte, er das jenige beysammen hätte, was er zu seinem christenthum verlangte, und doch, wie gedacht, nicht in grosser forma, um solches wohlfeiler kauffen und auch bey sich tragen zu können. Hierauf möchte man vielleicht dieses einwenden: es sind ja schon dergleichen catechismus bücher herauß, alß das see­ligen Speners, Wirthens, 10 Seidels," etc. und andere mehr; allein meinem wissen nach ist noch kein einiger catechismus herauß, der die oberwehnt-praetendirte stücke in sich hätte, dann einige sind mit außgedrückten, einige aber nur mit citirten Sprüchen, einige aber mit gar keinen Sprüchen versehen. Die außgedrückten Sprüche aber sind in man­chen überflüssig, in manchen aber mangelhafft, und das in keiner rechten Ordnung an­zutreffen, folglich so kan ein solcher catechismus die Bibel, wenigstens dem kern nach nicht praesentiren. Die nutzanwendung, welche ein practisches buch zugleich außma­chen soll, ist auch in manchen hier und da, in manchen aber gar nicht zu sehen. Was die fragen anbelangt, so sind dieselbe auch in manchen nur auf den text, einige aber nur auf die außlegung des catechismi gerichtet, und das bald mit vielen und überflüssigen, bald mit wenigen und magern fragen, welche also die nöthige stücke des christenthums nicht außmachen können. Des seeligen Speners catechismus komt denen praetendirten stücken noch am besten bey, aber auch in diesem sind die Sprüche bald überflüssig und außge­drückt, bald aber mangelhafft und gar nicht außgedrückt; die fragen aber samt der ant­wort sind manchmal mit so schwerem stilo vorgestelt, daß mancher literátus mit gros­ser noth, der gemeine mann aber gar nicht verstehet. Zudem so ist dieser catechismus hier in Ungarn theils wegen den abgegangenen exemplarien gar rar, theils aber zumal denen herren Wittembergischen theologis und ihren auditoribus, leyder! Gotterbar! sehr odieux zu bekommen. Und daß Eure Hoch Würden sehen, daß noch kein cate­chismus mit dem methodo herauß seye, welcher meinem geringen erachten nach die obpraetendirte stücke in sich fassen möchte, so will Euer Hoch Würden unmaßgeblich zeigen, wie dieser catechismus müste eingerichtet werden: 1./ müste der text, hernach aber die außlegung Lutheri, jedes mit besonderen wichtigen und nöthigen fragen erleu­tert werden. 2./ Die fragen müsten allezeit mit 2 haupt-sprüchen, der eine auß dem Al­ten, der andere aber auß dem Neuen Testament, illustriret werden, jedoch so, daß kein spruch im gantzen büchlein zwey- oder mehrmal, sondern nur einmal außgedrückt, an anderen orten aber, wo sie vorkommen, ohngedrückt, nur ad paginam citiret werden; zu welchen 2 außgedrückten Sprüchen aber sollten allezeit wiedrum auß Altem und Neuem Testament viele andere Sprüche angehängt, aber nicht exprimirt, sondern nur citiret werden; welche aber dannoch meistentheils schon in diesem buch, ohne zu-ziehung der Bibel könten im hint-angehängten spruch-register aufgeschlagen und auch in diesem buch exprimirt gelesen werden. Und auf diese art, meinte ich, würde die gantze Heilige Schrifft dem kern nach in diesem büchlein anzutreffen, und dieses büchlein, wie ge­dacht, an statt der Bibel zu gebrauchen seyn. 3./ Nach denen fragen des texts und auch der außlegung Lutheri solten allenthalben besondere nutzanwendungen: zur lehre, wahrnung, vermahnung und zum trost annectiret, und auch erwehnter weise mit Sprü­chen Alten und Neuen Testaments illustriret werden. Und dieses stück würde also an statt eines nützlichen moralischen büchleins dienen. Betreffend die formám und grosse dieses büchleins, so würde solches in 8vo nicht dücker, alß etwan der Gothische cate­chismus 12 oder Speneri catechismus in 12. ist: dann die einfach exprimirte Sprüche wür-

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