Csepregi Zoltán: Magyar pietizmus 1700-1756. Tanulmány és forrásgyűjtemény a dunántúli pietizmus történetéhez. Budapest 2000. (Adattár XVI-XVIII. századi szellemi mozgalmaink történetéhez 36.)

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wir wissen, daß sie in der zahl derer im himmel sind, die überhaupt für die streitende kirche hier auf erden, folglich auch für uns zu Gott flehen und betten. Möchte gerne wissen, ob herr Superintendent Steinmetz 7 des seeligen herrn abbt Breithauptens stelle schon würcklich angetreten. Er ist mir von person unbekannt, wohl aber von renommé, hoffe also, der Herr wird den gethannenen riß durch ihne widrum gnädig ersetzen. Hiernechst komme ich mit Euer Hoch Würden erlaubnuß auf unsern betrübten statum hier in Ungarn und melde, daß derselbe von tag zu tag elender und miserabler wird. In Schemnitz, so eine von den berg-städten hier in Ober-Ungarn ist, ist der herr pastor Vogt mit tod abgegangen, welcher noch einen diaconum unter sich gehabt, nu will man denen auditoribus keinen successorem lassen,* 1 sondern soll die kirche nur auf einen geist­lichen, die schule aber, welche doch in 6 classen bestanden und philosophiam und theo­logiam dociret, jetzt biß auf die grammatique reduciret werden. Und wie man höret, so soll dieses procedere in gantz Ungarn gehalten werden, daß wo 2-3 geistliche seyen, soll nach ihrem tode nur auf einen, die gymnasia aber, biß auf die grammatique herunter gebracht und gehalten werden: Gott stehe uns bey und rette sein wort und sein volck! Hier fällt mir bey, was Eure Hoch Würden in Dero gütigem schreiben melden: die Protestanten sollen dergleichen verfahrung sich darzu dienen lassen, daß sie Gott desto ernstlicher sucheten und sich bemüheten, andere durch einen rechten evangelischen wandel von der Wahrheit ihrer lehre recht zu überzeugen etc. Gar wohl und recht ge­sprochen; und wäre zu wüntschen, daß alle bedrängte Protestanten diesem schönen the­ologischen porismati nachkommen möchten; allein leyder, so muß man auch hier das sagen, was dorten der Heyland beym Matthaeo gesprochen: Das wort fast nicht jeder­mann! Und da ich dieses schreibe: nicht jedermann, so muß ich doch bekennen, daß doch noch hier und da seelen unter uns hier in Ungarn anzutreffen, die es mit Gott und ihrer seeligkeit ernstlich meinen und das KaTepyá£ea9e Philipp 2:12 noch zimlich in acht nehmen. Allein wer sind diese? Gewiß wenig unter den reichen und vornehmen, wohl aber unter denen inferioris pauperiorisque sortis et conditionis, diese aber haben das obstaculum, daß sie deficientibus libris in ihrem christenthum nicht so fortfahren können, wie sie es wüntschen möchten, dann theils fehlet ihnen an mittein, Bibel, cate­chismum und andere practische bücher anschaffen zu können, theils aber auch an der gelegenheit, solche bücher zu überkommen, massen, wie bewust, auf das schärffeste verbotten, solche bücher ins land zu bringen. Bey diesen umständen bin ich auf die gedancken kommen, welche ich mit Euer Hoch Würden schon längstens communiciren wollen, ob nicht rathsam wäre, ein bibli­sches catechismus-büchlein ediren zu lassen, welches nach den 6 haupt-stücken des see­ligen Lutheri Kleinen catechismi die nöthigsten stücke des gantzen christenthums in theoria und praxi darstellte, so daß das büchlein an statt der Bibel, catechismi und eines practischen büchleins dienen und doch nicht viel dücker, alß des seeligen Speners cate­chismus'' kommen solte. Dann ich habs vielfältig observiret, daß viele sich in büchern gerne üben möchten, allein der anklebende alte Adam hat vieles darwider einzuwenden. Worunter dieses das vornehmste: ich kan mir nicht so viel bücher anschaffen, daß ich Bibel, catechismum und etwan auch ein practisches buch darneben haben solte: diese bücher sind in Ungarn zu theuer, darzu auch schwähr und gefährlich zu bekommen, etc. Um nun diese objection zu tolliren, wäre nicht undienlich, gedachte ich, ein solches büchlein zu verfertigen, allwo sonderlich diese drey stücke: Bibel, catechismus und ein

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