Csepregi Zoltán: Magyar pietizmus 1700-1756. Tanulmány és forrásgyűjtemény a dunántúli pietizmus történetéhez. Budapest 2000. (Adattár XVI-XVIII. századi szellemi mozgalmaink történetéhez 36.)
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zu allem gutten untüchtig. So weit kan einen die nachfolge der weltkinder und falschen brüder herab bringen, daß man nicht weiß wie. Ich bin nunmehro in das schwehre wichtige ampt kommen und zwar in einem neuerbauten dorff oder wüsten, welches vorzeiten auch zwar gebaut gewesen, aber durch den türcken und andere völcker verwüstet worden und bis dato wüste gelegen ist. Dergleichen dörffer hieherumb es noch mehr giebt, welche so wohl von päpstischen als evangelischen und reformierten oder calviner bewohnt und gebaut werden und zwar von leuten unterschiedlicher spräche als deutschen, böhmischen und Ungarn, in diesen dreyen sprachen, ungrisch, böhmisch und deutsch, muß ich auch mein ampt verrichten. Allhier in der pusta: Varschad deutsche leute sind aus dem reich herab gezogen und zwar was evangelisch-lutherische aus dem Heßischen Darmstädtischen, ja auch von des herrn Viebings 2 seinen pfarrkindern aus dem Stolbergischen sind etliche herein gezogen, die den herrn Viebing kennen, an dem ich auch kürtzlich schreiben will. Bitte also um einen trost, ermahnung und antwort. Mein pfarr salarium ist gantz gering, so daß ich selber nicht weiß, was ich hab. Auch großer mangel an Schulbüchern, a.b.c, Catechismus, Neue Testamenten, gesangbüchern. Die gemeinen sind groß, aber arm am gelde, nichts ist hier zu bekommen, von den Städten wohnen wir gar weit und ist hier nichts als eine wüsteney. Darumb bitte ich im nahmen meiner armen gemeinden, Varsád, Majusch, Kisch Mányok dergleichen a.m., Sie wollen doch die liebe und barmhertzigkeit erweisen und etliche von besagten büchern, Catech[ismen], N[euen] T[estamenten] oder gesangbüchern schencken, damit wir unverhindert den gottesdienst fortsetzen können. Ich selbst bitte auch um den 2dern theil des Hallischen Gesangbuchs, weil ich erste noch habe, 3 so möchte ich das andere auch gerne darzu haben, damit ich innigst daran ergetze. Mein einkommen ist fast nichts und lebe nur so von einem tag zum andern, maßen meine pfarrkinder das gantze jähr von der summa gelebt haben und nun alles weg ist, daß man also nur von dem jetzt bereuten segen der ernte leben und denselben kaum erwarten kan. Bitte also noch m[ahl] gantz demüthigst, Sie werden sich so wohl über mich als auch über meine gemeine erbarmen und etwas weniges nur schencken. Es ist die erndte groß, aber wenig der arbeiter etc. Luc. 9. 4 Ob gleich das papstthum wütet und jetzt am allermeisten tobet als sonsten zu anderer zeit, so kan doch und will auch noch das kleine häufflein Gott vermehren, bitte auch, schliessen Sie mich samt meinen gemeinden in Ihr gebeth ein. Und hiemit schliessende empfehle Sie samt Ihrem gantzen hause und dem gantzen werck des Herren der allgewaltigen Vorsorge dessen, auf dem man all sein anliegen werffen soll. Verbleibe hiemit Dero zum dienst und gebeth ergebener Jeremias Schwartzwalder teutscher prediger in Varsád, Kischmányok, Mejusch, böhmischer in Mutschi und an andern wüsteneyen. AFrSt/H C 562:3. Autográf.