Scholtz [Ödön] Edmund: Illustrierte Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Ágfalva–Agendorf, Bánfalva–Wandorf und Loipersbach. Sopron, 1938.

Weil bie Eifenbahnftrecfe bon Oebenburg bis Söten (1847) bereits ausgebaut mürbe. SíodjoH ergötzte fich an einem monb= hellen Abenb in ber fdjattigen ßaube beS s#farrhaufeS am ©lütf <beS iungen Ehe= paareS unb erfunbigte fich noch als ©reis bei mir nach bem ibtyHifcfjen ^farrijaufe unb bem Sch-icffal ber bamaligen $far= rerSleute. Er gebacfjte feines Agenborfer Aufenthaltes auch fpäter noch- mieberholt in feinen Sdjriften unb Heinrich ü b= ner, ber auf ©runb feineS fdjriftlid&en 9iacf)IaffeS RochoIIS SebenS= unb Ef)araf= terbilb fchrieb, berichtet barüber: „2ßie ich mit ben ftattlicfjen Bauern in bie ligen £ore beS freunblichen ©otteSf)au= feS. ©efang, ^rebigt, Kopulation, baS Eöangelium hell unb laut oerfünbet, — baS erhob." Unb fo blieb eS. Karl gleifdhhacfer mirfte 46 ^ahre lang in Agenborf, aber er betrat nie Kangel unb SCItar, ohne baß er fich auf bie ^rebigt nicht immer Schriftlich oorbereitet hätte. c) Bau beS neuen^farr = h a u f e S. DaS Seben im alten, feuchten $farr= häufe mar aber nichts Weniger als am "poffcitc bes „Sílten íISfartíjaufea" mit bem „söogen" in Á9foíua=2í0enborf. loohl tat bie heimifchc Umgebung unb ber liebe Sdjmucf ber ^farrftube." Er fanb ben Sßaftor mit feiner grau unter bem Bogen beS £>aufeS fi^en. äiian lub ihn ein, über üftacfjt gu bleiben. Söährenb ber ^aftor bie ^rebigt memorierte, burct)^ ftreifte er ben Berg, bie Kaftaniem unb Kirfchenhaine, unb tranf mit ben Bauern dorn feurigen, „^atriarchalifch faßen mir beS AbenbS oor ber Pfarre noch lange im 5Konbfchein. Unb nun gar baS ^riihftücf! Da fanben fich bie kühner unb bie Enten unb bie ©änfe ein, unb ich fütterte mit ber ^aftorin bie Rauben, — unb nach ben Bienen feijauten mir, fie moltten fchtoärmen. Dagu bie Dorfglof-­fen über bie Kälber oerhallenb — o, eS mar ein erquicklicher Sag. — Sangfam, innerlich lobfingenb meinem ßerm, ging genehm. Der junge Pfarrer litt ferner an rheumatifchen (Schmergen. Dagu ma= ren bie Qimmer megen ben fleinen ftern auch noch' finfter unb gur Anferti­gung fcfjriftlicher Arbeiten ungeeignet. Darum oerlangte ber Pfarrer auf ärgtli= d)en Rat Oon ber ©emeinbe guerft bloß bie Bergrößerung ber genfter. AIS bie 9J?aurer auS SSerf gingen, fonnte fich barüber eine ihn eben befudjenbe SoiperSbächer grau nicht genug aufhalten. „$a, ©eiftlidjer £err, menn Sie fchon bei ben fleinen §enftern fo Oiel leiben müffen, mie oiel größer merben ihre Sdjmergen fein, menn burch bie bergrößerten genfter mehr Suft unb Sicht in ihr Limmer brim gen mirb!" Damals hatten nämlich bie auS Sehnt gebauten, ftrohgebeeften £äu= fer wingig fleine Sanfter unb man mußte 65

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